Hier die Bilder von der Instandsetzung des Anlasserfreilaufs.
Es handelt sich um einen CSR-Motor, der an dieser Stelle mit den B3, B4 und
den LTD-Motoren baugleich ist.
Die B1 und B2 haben eine andere Lichtmschine, einen anderen Kurbelwellenstumpf
und verwenden eine andere Anlaufscheibe.
Details dazu weiter unten (Vielen Dank an Gunnar)
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Lichtmaschinendeckel demontiert, Befestigungsschraube des Rotors mit
Linksgewinde (LH) bereits entfernt und Abdrückschraube angesetzt. Damit
man diese Arbeiten durchführen kann müssen die linke Fussraste samt
Halter, Schalthebel und der Ritzeldeckel samt Kupplungsbetätigung
demontiert werden. Kupplungsbetätigung bei BeltDrive-Modellen erfolgt an
der rechten Motorseite.
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Links Anlasserritzel mit Kette zum Freilaufritzel (hinter dem LiMa-Rotor),
mitte oben der Deckel des Ölfilters, hier zwei gelbe Kabel zur LiMa,
gleich rechts neben den Steckern die Kupplungsdruckstange (ausser bei
BeltDrive), dann Antriebsritzel mit Sicherungsblech, darunter die
Schaltwelle
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oben Abdrückschraube (Rechtsgewinde)
unten Halteschraube (Linksgewinde)
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Ausgebaute Teile des Freilaufs: Anlasserritzel (klein), Kette, Rotor,
dahinter das Freilaufritzel,
rechts die Abdrückschraube
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Ansicht von der anderen Seite:
Anlasserritzel (klein), Kette, Anlaufscheibe, Freilaufritzel, LiMa-Rotor
mit darin befindlichen "Verschleißteilen" wie Rollen, Federn und Büchsen
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Durch vorher stattgefundenen Montagefehler (Anlaufscheibe an falscher
Position) ist der Blechmantel am Polrad angeschliffen und verdreht. Das
ist ganz schlecht! Der verdrehte Blechmantel in Kombination mit
"Verformungen" auf Höhe der Federn des Freilaufmechanismus "fressen" die
neuen Federn!
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Freilaufritzel nach Demontage: Sehr rauhe Oberfläche
Einspannen im Schraubstock nur mit "weichen" Backen aus Alu, Holz oder
Kunststoff
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Lauffläche im Detail, auf der die drei Rollen aufsetzen sollen. Viel zu
rauh!
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Mit schmalen Streifen von Schleifleinen unterschiedlicher Körnung (Start
mit 180er, Finish mit 600er) kann die Oberfläche bearbeitet werden. Die
Lauffläche muß planparallel zur Aufnahme bleiben, schräg oder "ballig"
schleifen ist unbedingt zu vermeiden!
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Lauffläche nach der Bearbeitung. Noch immer nicht perfekt aber
ausreichend für die Funktion.
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Lauffläche nach der Bearbeitung. Noch immer nicht perfekt aber
ausreichend für die Funktion.
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Defekte Teile des Anlasserfreilaufs:
Rollen, Hülsen und Federn beschädigt (durch den Montagefehler)
Normaler Verschleiß tritt fast nur an den Rollen (oben im Bild) auf
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Handelsüblicher Reparatursatz
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Ja, da sind einige Motorradklassiker mit dem gleichen
Freilaufmechanismus ausgestattet worden!
Honda Güllepumpen (CX500), Bol d'Or (CB900F), Goldwing (GL1100), die
Suzuki GS-Reihe bis hin zur GSXR1100 und die Kawas von der Z650, Z750,
GPZ900 und Eliminator 900 bis hin zum Sechszylinder der Z1300
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Ich habe den Blechmantel mit Hammer und Durchschlag wieder in seine
Position zurückgedreht.
Im Bild schon die fertig montierten Neuteile des Freilaufmechanismus.
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Hier nochmal die Einbaulage der Bauteile dargestellt.
Erst die Feder mit Hülse einstecken, dann die Rolle bei zurückgedrückter
Hülse einschieben.
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Die Bauteile fertig zur Wiedermontage.
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Bei den B3, B4 und den LTD-Motoren ist die Anlaufscheibe in eine Richtung gewölbt!
Die B1 und B2 verwenden eine flache, nicht gewölbte Anlaufscheibe.
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Die Ersatzteilnummern für die Anlaufscheiben:
Für B1 + B2 Nr: 92026-110
Für B3 + B4 usw. Nr: 92026-1013
Alternativ kann man für B1 und B2 die Axialscheibe von INA einsetzen:
AS2542
Bild oben zeigt die originale und die alternative Anlaufscheibe der B1
und B2.
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Hier liegt die Scheibe schon im Rotor.
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Bei der gewölbten Scheibe (B3, B4, CSR, LTD) liegt der äußere Rand auf dem Rotor
(Polrad) auf,
der innere Rand läuft gegen das
Freilaufritzel (hier noch nicht montiert)
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Hier der Montageort! Dichtungsreste komplett entfernen, Dichtfläche
reinigen und mit neuer Dichtung versehen.
Auf die Passstifte achten.
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Das Freilaufritzel läuft direkt auf der Kurbelwelle und gegen das
Motorgehäuse. Keine Scheibe zwischenlegen!
In der Kurbelwelle befindet sich eine Ölbohrung, die den Sitz
(Messingring) mit Öl versorgt. Hat das Ritzel zu viel Spiel auf der
Kurbelwelle, verflüchtigt sich der Öldruck an dieser Stelle und es kann
zu Kurbelwellenlagerschäden kommen. Andererseits dreht sich dieses
Ritzel bei laufendem Motor nicht, der macht aber schon mal 7.000 U/min.
Etwas Spiel ist ok, ein Festsitz darf unter keinen Umständen
stattfinden.Auch bei Umbauten auf "nur Kickstarter" muß das
Freilaufritzel montiert werden, um den Öldruck aufrecht zu erhalten !
Alternativ könnte man natürlich eine passende Hülse anfertigen und
montieren.
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Die Befestigungsschraube des LiMa-Rotors hat ein Linksgewinde (LH = left hand),
unbedingt Loctite o.ä. (Schraubensicherung)
auftragen. Eine sich lösende Schraube kann zu einem sich axial
bewegendem Rotor mit Schäden an der LiMa, rutschendem Anlasser und final
zu Kurbelwellenlagerschäden führen! |
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So, LiMa-Deckel wieder montiert, darunter sind Freilaufritzel, Scheibe
und Rotor auf der Kurbelwelle montiert, dazu noch die Kette und das
kleine Anlasserritzel. Dieses kleine Ritzel wird nur auf der feinverzahnten
Welle das Anlasser aufgesteckt und hat keine weitere Sicherung (Mutter,
Seegerring, Loctite, etc.).
Am besten montiert man alle Bauteile gleichzeitig, also Freilaufritzel
im Rotor, Kette und Anlasserritzel. Eine dritte und vierte Hand sind
dabei hilfreich ;-)
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Bei der Gelegenheit gleich noch die Kupplungsbetätigung reinigen und
abschmieren. (nicht bei LTD BD)
Der Deckel (die ganze Ritzelabdeckung) schaut bei den kettengetriebenen
Twin innen meist ziemlich schlimm aus, sprich er ist mehr oder weniger
stark von abgeschleudertem Kettenfett verschmutzt.
Das Bild zeigt einen innen gereinigten Deckel ! |
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