B1+B2

   

 
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Datenblatt der Z750B zum Download (PDF, 37kb)

Die Kawasaki Z750B1 (1976) und die Z750B2 (1977) sind nahezu baugleich und werden hier zusammengefaßt.
Es gibt keine offensichtlichen Unterschiede dieser Modelle, abgesehen von den original verwendeten Farben.

Die B1 und B2 verwenden eine Hinterradschwinge mit Buchsen zur Lagerung (keine Nadellager).
Um die Buchsen schmieren zu können, befindet sich ein Schmiernippel mittig über der Schwingenlagerung / -achse.

Die B2 ist mit einem "Starter Lockout Switch" versehen worden.
Dabei handelt es sich um einen kleinen Schalter am Kupplungshebel (oben am Lenker).
Erst wenn der Kupplungshebel gezogen wird, funktioniert der Elektrostarter !

Die B2-Modelle für Deutschland haben erstmalig einen Seitenständerschalter bekommen.


Die Z750B1 war das erste Motorrad von Kawasaki, das vorn und hinten mit Scheibenbremsen ausgerüstet war !

Technische Daten Kawasaki Z 750 B
1976 - 1979
(Daten hauptsächlich aus dem Werkstatthandbuch sowie eigene Messungen)

Motor:
fahrtwindgekühlter 2-Zylinder-Viertakt-Reihenmotor
(echter Paralleltwin mit gleichzeitig auf- und abgehenden Kolben)
zwei kettengetriebene Ausgleichswellen, Drehrichtung der Kurbelwelle ist „rückwärts“
(an der Zündungsseite gegen den Uhrzeigersinn)

Hubraum: 745 ccm
Bohrung x Hub: 78 x 78 mm
Verdichtung: 8,5 : 1
Leistung: 37 kW / 50 PS bei 7000/min
Drehmoment: 61 Nm bei 3000/min, (6,0 kg-m, 43,4 ft-lbs)

Ventiltrieb: 
DOHC (double overhead camshaft) zwei über Kette getriebene obenliegende Nockenwellen
zwei Ventile pro Brennraum, Ventildurchmesser Einlass: 42,0 mm , Auslass: 36,0 mm, Ventilschaftdurchmesser: 8 mm
Tassenstößel mit obenliegenden Shims, Durchmesser 32 mm, verfügbare Shimstärken von 2,20 bis 3,40 mm in 0,05 mm-Schritten (markiert 220 bis 340)
Ventilspiel:
Ein- und Auslass (kalt): 0,05 bis 0,10 mm, Kontrolle alle 6.000 km
Steuerzeiten:
Einlass öffnet: 30° vor OT, schließt: 50° nach OT
Auslass öffnet: 70° vor UT, schließt: 30° nach OT

Übermaßkolben:
1. Übermaß: 78,5 mm, 2. Übermaß: 79,0 mm

Zündung:
kontaktgesteuerte Batterie-Spulenzündanlage 12 Volt,
Zündzeitpunkt: von 5° vor OT bei 1.500/min bis 30° vor OT bei 3.750/min
Zündkerzen: NGK B8ES oder Nippon Denso ND W24ES
(für B4: NGK B6ES oder ND W20ES-U)

Kupplung: Mehrscheibenkupplung im Ölbad, mechanisch betätigt

Vergaser: 
Mikuni BS38, Hauptdüse 125, Leerlaufdüse 45, Gemischschraube 1,5 +/- 0,5 Umdrehungen raus

Tank:
Stahlblech, 14,5 Liter, davon 3,0 Liter Reserve
Benzinhahnstellungen: ON, OFF, RES

Getriebeübersetzungen:
1. Gang: 2,33   35/15
2. Gang: 1,63   31/19
3. Gang: 1,27   28/22
4. Gang: 1,04   26/25
5. Gang: 0,89   24/27

Schmierung:
Naßsumpf-Druckumlaufschmierung, Ölinhalt 4 Liter, SAE 10W40 bis 20W50, mineralisch, Ölwechselmenge ohne Filterwechsel: 3,6 l

Getriebe:
Klauengeschaltetes Fünfganggetriebe, Fußschalthebel links (erster Gang unten, alle weiteren nach oben)

Antrieb:
Primärantrieb über Mehrfach-Zahnkette, Primärübersetzung 2,48 (57/23)
Sekundärantrieb über Kette, Größe 530, Ritzel 16 Zähne, Kettenrad 38 Zähne

Elektrik:
Nennspannung: 12 V DC (Gleichspannung)
Lichtmaschine 168 W 
Batterie: 12V, 14 Ah

Startvorrichtungen: elektrischer Anlasser, Kickstarter

Fahrwerk:
Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen
Lenkeinschlag 39° (beidseitig), Wendekreis: 5,0 m, Sitzhöhe 800 mm
Lenkkopfwinkel 63,5°, Nachlauf 105mm, Radstand 1460 mm

Radaufhängung vorn:
hydraulisch gedämpfte Telegabel, Standrohrdurchmesser 36mm, Federweg 140mm, Gabelöl (pro Holm): 171 – 180 ml, SAE 10W20, Luftpolster 396mm
(für B4: 176 – 184ml, SAE15, Luftpolster 411mm)

Radaufhängung hinten:
Zweiarmschwinge aus Stahlrohr mit zwei hydraulisch gedämpften Federbeinen, Federweg 80mm

Bremsen:
vorn und hinten: Einkolben-Schwimmsattelbremssättel, hydraulisch betätigt
vorn eine Bremsscheibe, Aussen-Ø: 296 mm,
hinten eine Bremsscheibe, Aussen-Ø: 277 mm

Abmessungen und Gewicht:
Gesamtlänge: 2.180 mm (US-Version: 2.150mm)
Gesamtbreite: 815 mm 
Gesamthöhe: ca. 1.140 mm
Bodenfreiheit: 155 mm
Leergewicht: 218 kg (vollgetankt und fahrbereit: 235 kg)

Reifen: (Speedindex H oder höher)
vorn: 3.25-19, 4.10-19, 100/90-19
hinten: 4.00-18, 4.25/85-18, 120/90-18

Höchstgeschwindigkeit (vmax):
176 km/h

Preis (1976):
6500 DM
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Anmerkungen:(Stand: 1. Dez. 2018)

Die Leistungsangabe von 55 PS (BHP), speziell in englischsprachiger Dokumentation, ist das Ergebnis eines anderen Meßverfahrens.
Es gibt keine Bauteile (z.B. andere Nockenwellen, Vergaser, etc.), die diesen Unterschied zur DIN-Messung hervorbringen!

Die Angabe der Bremsscheibendurchmesser erfolgt auch in der Kawasaki-Literatur (gelegentlich) mit dem heute ungebräuchlichen, da schlecht messbaren "wirksamen Bremsscheibendurchmessers".
(Messung etwa auf halber Höhe der tatsächlich genutzten Reibfäche der Bremsscheibe)
Diese Werte sind immer kleiner als die o.g., leicht messbaren, tatsächlichen Außendurchmesser der Bremsscheiben.

Die Fahrzeugabmessungen variieren je nach Quelle und Landesausführung.
Mal wird mit / ohne Lenker oder mit / ohne Spiegel gemessen.
Das Leergewicht scheint mir ohne Benzin, Motoröl und Batterie zu sein


 

Die Bremssättel liegen bei den B1 und B2 vor(!) den Tauchrohren.

Im Original mit nur einer Scheibenbremse vorn links ausgestattet, gab es einen Nachrüstsatz auf die zweite Bremsscheibe vorn.
Die Tauchrohre aller B-Modelle haben die Aufnahme für den zweiten Bremssattel und auch an den Vorderradnaben sind die Gewinde zur Aufnahme der zweiten Bremsscheibe vorhanden.


Der Handbremszylinder (am Lenker) der B1 und B2 hat einen runden Bremsflüssigkeitsbehälter, gegenüber dem trapezförmigen Behälter der B3 und B4.

Der Rahmen ist wie bei allen Z750Twins ein Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen.

Die Motoren der B1 und B2 sind leicht zu erkennen und unterscheiden sich grundlegend von allen später gebauten Z750Twin-Motoren!



Im Lichtmaschinendeckel befinden sich drei Schrauben, die eine Spule der innenliegenden Lichtmaschine halten.
Der Lichtmaschinenrotor selber ist von seinem Aufbau als "grob gezackt" zu beschreiben.


ACHTUNG: Der linke Kurbelwellenstumpf, dort wo der Lichtmaschinen-Rotor montiert wird, ist minimal kürzer als bei den späteren Modellen.
Somit ist die gesamte Kurbelwelle unterschiedlich !
Ein Umbau auf die neueren Lichtmaschinen ist nicht möglich !!!


In Zusammenhang mit dieser Lichtmaschine stehen auch Gleichrichter und Regler, die noch in zwei separaten Bauteilen ausgeführt sind.
Spätere Twin-Modelle verwenden eine kombinierte Gleichrichter-/Reglereinheit.

Der Steuerkettenspanner der B1 und B2 ist unterschiedlich zu den späteren Twin-Modellen.
Zu erkennen an unterschiedlichen Federlängen.

Die Schriftzüge auf Lichtmaschinen- und Kupplungsdeckel lauten KAWASAKI in kursiven Grossbuchstaben.

Die Motoren aller B-Modelle verfügen über eine kontaktgesteuerte Zündung mit einem Kontakt und einer Doppelzündspule.
Durch den Aufbau als Paralleltwin ist keine exakte Bestimmung der Zündreihenfolge erforderlich.
Es wird einfach bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle ein Zündfunken pro Zylinder erzeugt.

Farben:
1976: B1    rot (Diamond Red)
1977: B2    blau (Diamond Navy Blue), braun (Dark Diamond Brown)

Bordwerkzeug der Z750B1

Einige Beispiele für originale bzw. sehr gut restaurierte B1 und B2:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Während die in Deutschland offiziell verkauften Z750B-Modelle ausschließlich mit Speichenrädern angeboten wurden,
gab es die B-Modelle z.B. in UK (United Kingdom), umgangssprachlich England genannt, auch mit Gussrädern.


Vielen Dank an Tango für die Bilder seiner neu aufgebauten B1, 1976 :-)
Besuche auch das englischsprachige Z750Twin-Forum unter http://lonesometwin.com/
 


Hier noch ein paar B1 und B2 mit leichten Modifikationen, häufig sind es die Auspufftöpfe / Endschalldämpfer:

Hier geht es zur Übersicht der Twinmodelle
 

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