Hallo Leute,
ich präsentiere Euch nun mal meine alte Kiste.
Ich habe die Z750 1984 gekauft. Sie war ein privater Import des Vorbesitzers aus Frankreich und etwas verbastelt. Vor allem die Elektrik, speziell der Regler war eine spannende Spezialkreation. Sie hatte wohl so 18000 runter, jedenfalls laut Tacho. Baujahr 1976 somit B1 aber mit einem B3-Motor.
Nun ja, da fuhr ich ihn nun, den Traum, den ich hatte seit ich 14 wahr. Da hatte ich nämlich den Testbericht gelesen und beschlossen, dass das mein Traummotorrad war. Vorher fuhr ich eine Suzuki T250, mit Zwotakt, maroder Elektrik, Gestank und alles.
Und nun dieser sonor brummende Motor, mit viel Kraft und Ruhe. Ich fuhr meine Hausstrecke und konnte es nicht fassen. So viele Einzelteile die zusammen laufen und laufen und laufen. Solche Momente sollte man auf Flaschen ziehen können und meistbietend verkaufen. Aber auch so weiß ich es noch.
In den folgenden Jahren, bis etwa 1992 fuhr ich sie regelmäßig und bis etwa 1987 als einziges Fahrzeug, Sommer wie Winter. Sie war Alltagsfahrzeug und wurde für zahllose Kurztrips und lange Urlaubsfahrten benutzt. Ich war damit in Spanien, Portugal, Frankreich, Italien, Griechenland und Schottland und natürlich incl. der Länder, die jeweils dazwischen liegen.
Da ich im Grenzgebiet zu Frankreich wohne, waren zahlreiche Trips in die Ardêche, Bretagne und die Vogesen völlig normal. Einmal sind wir sogar an Sylvester bei -20° in die Vogesen gefahren.
Ich könnte seitenlange Reiseberichte und Anekdoten abliefern, was in der Zeit so alles passiert ist. Für diesmal hattet Ihr Glück, ich verschone Euch. ;-)
Nun ja, seit etwa 1995 steht sie meist rum, da sich einiges geändert hatte in meinem Leben. Ich war 5 Jahre in Stralsund und Berlin und an beiden Orten macht das Fahren weniger Spaß, bzw. es war mir zu gefährlich. Sorry, liebe Ossis aber in MeckPomm Motorrad fahren war mir zu heiß. Zu viele hirnlose Raser, zu viele Tote.
In Berlin kam dann der Hund dazu und der hatte keinen Bock im Tankrucksack mitzufahren. Wie das Leben so spielt.
Sie hat jetzt ca. 225.000 km auf der Uhr. So genau kann man das aber nicht nehmen, da mir in fast jedem Winter die Tachowellen festgefroren sind und die Tachoschnecke immer öfter durchrutscht. Sie hat halt so etwa 240.000 runter, schätze ich.
Defekte gab es auch, ab und zu.
- Der Anlasser wurde als erstes entfernt. Das war mir zu blöd mit dem ratternden Freilauf. Ich hab ihn nie vermisst.
- Das Getriebeausgangslager war mal hinüber, ich hatte die Kette zu stramm gespannt. Ein Anfängerfehler…Ich war echt überrascht, dass ich den Motor in 2,5 h ausbauen und zerlegen konnte, es war mein erster Viertakter. Es geht doch nichts über ein gewisses Maß an Respektlosigkeit beim Schrauben.
- Bei etwa 90.000 km ging der Ölverbrauch hoch. Das erste Übermaß war fällig. Mit den Kolben fahre ich heute noch (also etwa 150.000 km) und der Verbrauch liegt im Rahmen. Sie drückt immer noch über 11 bar, mit dem Kickstarter getestet.
- Wegen Schlamperei ist mir mal ein Auslassventil verbrannt.
- Die Gleitschiene des Steuerkettenspanners war mal hinüber. Sie wird hart mit der Zeit und zerbröselt.
- Das Zahnradpaar des 5. Gangs ist mal abgeraucht, das sah aber eher nach einem Produktionsfehler aus.
- Ich habe irgendwann mal die hirnverbrannte Idee umgesetzt, eine eigene Elektrik zu bauen. Hat mich viel Nerven gekostet, verkochte Batterien, kaputte Birnchen und alles. Ich hatte einen Schaltungsfehler mit eingebaut den erst ein Freund gefunden und beseitigt hat. Nur Ärzte können ihre Kunstfehler beerdigen…
Was ich hier nicht erwähnen will, sind die üblichen Teile und Macken, die wir alle kennen. Drehzalmesserantriebtropfenaufauspuff, Kettensätze, der AUSPUFF... usw.
Bei so einer Laufleistung wird das zur Routine.
So, das soll erstmal reichen. Wer noch Details wissen will, kann mich gerne fragen…
So long
Wolfgang
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