anlasserfreilauf b1 verarsche?

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Valurian
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anlasserfreilauf b1 verarsche?

Beitrag von Valurian »

Hallo, hab grad den anlasserfreilauf meiner b1 in arbeit. Die rollen hülsen und federn sehn super aus. Auch das kettenrad ist eig. sehr glatt. Die blechscheiben (alles gerade, ebene) sind halt bisschen abgerieben aber das hab ich auf forumfotos schon öfters gesehen..
Was meint ihr? Soll ich trotz allem die neuteile einbauen? Irgendwo ist der hund ja begraben oder?
Aja noch was. Da wo die drei inbusschrauben drin sind, war ganz viel sprödes dicht bzw soo füllmaterial drin also richtig viel, denn beim freilauf ist ja kein gewinde drin erst im polrad..
Mann ich tu mir schwer das zu erklären:
Auf den fotos erkannt man noch den dreck.
Danke für euren Rat, valurian
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arnd
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RE: anlasserfreilauf b1 verarsche?

Beitrag von arnd »

Hallo Valurian,

der "Dreck" ist sicherlich der überschüssige alte Gewindekleber.

Ich kann aus eigener leidvoller Erfahrung nur raten die Schrauben mit einem mittelfesten Gewindeklebstoff und dem vorgeschriebenen Drehmoment einzusetzen.

Nicht gesichert kann es zu sehr unschönen Geräuschen und Zerstörungen führen.

Beim Twin hatte ich die Geräusche, Klappern, Rasseln in Heimatnähe, damit blieb ein
dauerhafter Schaden aus. Bei meiner Z1100ST musste ich (depperterweise) noch 120 km fahren. Da sich das ganze immer wieder zentrierte, hielt ich es für nicht so schlimm. Nach der Rückkehr und Öffnung des Motors war es dann ein Anlasserfreilauftotalschaden. Die drei Schrauben (ist die gleiche Konstruktion wie im Twin) waren trocken montiert worden und haben im Lauf der Zeit ihren Job an den Nagel gehängt, sprich sind mit allem was sie festhalten sollten um den Kurbellwellenstumpf gerappelt.

Soweit ich mich erinnere ist es unendlich wichtig, dass das grosse Zahnrad und die Anlaufscheibe gesund und masshaltig sind.

Dies in meinen Worten, Michael oder Roland werden es technisch präziser beschreiben können!
Mit der Kraft der zwei Kerzen!

Arnd
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manne
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RE: anlasserfreilauf b1 verarsche?

Beitrag von manne »

Valurian hat geschrieben: Hallo, hab grad den anlasserfreilauf meiner b1 in arbeit. Die rollen hülsen und federn sehn super aus. Auch das kettenrad ist eig. sehr glatt. .....
Was meint ihr? Soll ich trotz allem die neuteile einbauen? Irgendwo ist der hund ja begraben oder?
......
Hallo
wenn ich das richtig interpretiere ist der Freilauf zuvor wohl durchgerutscht?!

wenn die Rollen und die restliche Mechanik gut aussehen ist aller Wahrscheinlichkeit nach die Lauffläche am Kettenrad verbraucht. "abgenutzt" nun im Durchmesser zu klein... miss mal nach.

Säubere auch den Rollenkäfig und mach nocheinmal ein Bild - von der Seite ohne Blechdeckel.
Noch eines ist auffällig. Der Haftkegel für die Lichtmaschinenrotor sieht aus als ob der Rotor drübergerutscht wäre. War der Rotor fest?
oder war dieser Lose und konnte deshalb keine Antriebskraft übertragen werden?!

Manne

PS hast noch eine PN...
auch andere 2 Zylinder können nett sein.. :pfeif:
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martin s aus b
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RE: anlasserfreilauf b1 verarsche?

Beitrag von martin s aus b »

manne hat geschrieben: ... Lauffläche am Kettenrad verbraucht. "abgenutzt" nun im Durchmesser zu klein...
Das kann, glaub ich, so gar nicht passieren. Wenn der Freilauf versagt hüpft er über und schlägt dann ein. Einfach kleiner UND glatt wird er dabei nicht.
Ich hab aus aktuellem Grund eines meiner nachgeschliffenen - damit die Dellen vom Überspringen raus sind - Räder nachgemessen. Durchmesser 41.7 statt Ausgangszustand 42.3 => funktioniert einwandfrei.

Aber der Konus sieht wirklich sehr verratzt aus, ein durchdrehender Lichtmaschinenrotor wär als Ursache für einen nicht funktionierenden Freilauf mal was Neues.

Martin
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Michael
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RE: anlasserfreilauf b1 verarsche?

Beitrag von Michael »

Hi Martin,

das sich der Rotor im Betrieb löst ist eher selten.
Wenn man aber gerade mal den Freilauf repariert hat und die Halteschraube nicht fest genug angezogen hat, dann kann genau das passieren !
Wegen fehlendem Haltewerkzeug für den Rotor und ohne Schlagschrauber habe ich das selbst schon falsch gemacht :-(
Da haben bestimmt nur noch ein paar Newtonmeter gefehlt, aber war halt zu wenig.

LG, Michael
Denkt dran:
Die Drehrichtung des Motors an der Zündungsseite ist gegen(!) den Uhrzeigersinn.
Die Steuerkette nur bei montiertem Ventildeckel spannen, sonst droht ein kapitaler Motorschaden!
Allzeit Gute Fahrt!
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arnd
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RE: anlasserfreilauf b1 verarsche?

Beitrag von arnd »

Morgen Michael,

ich wiederhole mich bekanntermassen :biggrin: gerne - GEWINDEKLEBER!!! :idee:

Ein Muss sagt Jürgen F. aus O. hat bei Roland L. auch aus O. schon an die Tausend
(als Zahl 1000) Motoren gemacht (1, 2, 3, 4 und 6 Zylinder).
Mit der Kraft der zwei Kerzen!

Arnd
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Valurian
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RE: anlasserfreilauf b1 verarsche?

Beitrag von Valurian »

Hehe danke für die vielen beiträge.
Ja hab ich vergessen zu sagen dass er vor der zerlegung durchgerutscht ist..
Also ich hab nachgemessen die lauffläche am kettenrad hat 41,6 mm
Is das schon zu wenig? Das wär jz blöd, aber es sieht ganz glatt und schön aus
Der rotor war glaub ich fest oben, also hat sich wenn man das kettenrwd gedreht hat mitgedreht.
Der konus wo das kettenrad drauf ist sieht nicht schön aus? Hmmmm
Ja arnd, der dreck ist der gewindekleber..
Ich werd das heute nochmal reinigen und dann mit komplett neuteilen und gewindekleber zusammenbauen.. Das anzugsdrehmoment steht vermutlich eh im kompendium.
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Michael
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RE: anlasserfreilauf b1 verarsche?

Beitrag von Michael »

Ja !

Bei meinem misslungenen Montageversuch hatte ich schön brav "Loctite, mittelfest" genommen.
Ist wichtig, aber nicht das Mittel, um eine zu lasch angezogene Halteschraube zu kompensieren !!!

An den B1/B2 wird eine "kleinere" Schraube am Rotor als beim Rest der späteren Twinmotoren verwendet (M10 vs. M12, oder so ???).
Das Anzugsmoment ist etwas niedriger.
Im Kompendium ist wohl genau an dieser Stelle ein Fehler.
Also nicht mit 750 Nm anziehen, sondern eher mit 75 Nm ;-)

Viel Erfolg,
Michael
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