Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Vorstellung und Umbaustories / Restaurierungen
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Michael
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von Michael »

Hi Carsten,

auch von mir einen Glückwunsch zum geTÜVten Mopped !
Schön wieder eine B im Originaloutfit zu sehen und das du Freude daran und am Fahren damit hast ;-)

LG, Michael
Denkt dran:
Die Drehrichtung des Motors an der Zündungsseite ist gegen(!) den Uhrzeigersinn.
Die Steuerkette nur bei montiertem Ventildeckel spannen, sonst droht ein kapitaler Motorschaden!
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bikeorslk
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von bikeorslk »

Moin,

der erste Tank ist leergefahren, die Kette das erste mal gespannt und die Felgen das erste mal geputzt. Und alles löppt wie verrückt!

Allerdings habe ich doch noch eine Kleinigkeit, bei der ich etwas Hilfe brauche: Die Zündung konnte ich ja mit Schließwinkelmesser und Pistole richtig einstellen, aber bei den Vergasern fehlt mir doch das letzte Quentchen Fingerspitzengefühl.

Eigentlich ist alles richtig: Sie springt einwandfrei mit Choke an, sie läuft warm mit vernünftiger Drehzahl im Leerlauf rund, sie zieht ab 2000 sauber durch und hat auch Power, besonders untenrum.

AAABER:  Beim Gaswegnehmen patscht es doch gerne im Auspuff ( = zu fett?) und man hat wenig Motorbremsmoment.
Und - was nerviger ist - bei geringer Last (rollen lassen) läuft sie im Bereich unter 2800 "unrund", also ein sanftes Stottern, als ob der Sprit mal mehr, mal weniger fließt
Ich weiß einfach nicht, in welche Richtung ich optimieren muss. Synchron laufen die Vergaser, mit Carbtune eingestellt auf nahezu identisches Niveau, beim Gasgeben und -wegnehmen passiert alles schön gleichmäßig.

Zündkerzenbild? Hab ich, ist aber sicher nicht repräsentativ, weil ich idiotischerweise die letzten paar km vergessen hatte, den Choke wieder richtig zu schließen. Außerdem habe ich den Ventilreiniger gefahren - hat das evtl auch Auswirkungen aufs Kerzenbild?
Links
IMG_1823.JPG
  rechts
IMG_1824.JPG
Jedenfalls konnte ich beim Gemischverstellen erst bei heftigem Eingriff überhaupt eine Drehzahländerung erzwingen - paradoxerweise durch fetteres Gemisch. Ich hab es jetzt mal wieder so eingestellt, wie empfohlen 1,5 Umdrehungen ab Anschlag. Ist das so normal?

Bin gespannt

Bye

Carsten
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Michael
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von Michael »

Hi Carsten,

die gezeigten Kerzen sind eindeutig zu fett gelaufen.
Ok, mit Choke gefahren, das ist dann nicht aussagekräftig.

Das patschen im Auspuff ist meist eine undichte Verbindung zwischen Krümmer und Endtopf.
Dadurch dringt Luft/Sauerstoff ein und sorgt für eine unplanmäßige "Nachverbrennung".
Bei der originalen, einteilig verschweißten Anlage auszuschließen, aber da ist ja noch das zwischengeschraubte Interferenzrohr !
Ist da alles dicht ?

Mit dem geringen Motorbremsmoment bei sich erwärmendem Motor kämpfe ich schon seit Jahren.
Ich drehe bei warmem Motor die Standgasregulierschraube einfach etwas raus. 
Dann habe ich wieder eine niedrige Standgasdrehzahl und die "Motorbremse" funktioniert.

Ruckeln im Schiebebetrieb bei 2.800 U/min und weniger ?
Das ist noch der Einflußbereich der Schiebernadel.
In welcher Position hängt die Nadel ?
Kerbe 3 (Mitte) wäre Werkseinstellung.

Mit Hinblick auf die Kerzenfarbe würde ich es mit einer tiefer hängenden Schiebernadel probieren.
Also Kerbe 2 von oben.
Damit magerst du das Gemisch sowohl im Fahrbetrieb zwischen etwa 25 und 75% der Schieberöffnung ab (senkt den Verbrauch) und verkleinert den verbleibenden Spalt zwischen Nadel und Düsenstock auch im Schiebebetrieb.

Mit dieser Änderung gehst du Richtung magerer.
Probefahren und fühlen, ob es besser oder schlechter geworden ist.
Wenn besser, dann gut.
Wenn schlechter, die Nadel höher hängen (4. Kerbe von oben).

Hier die Grafik über den Einflußbereich der Vergaserkomponenten:
Gemischaufbereitung_Vergaser_neu.jpg
PS: Wie weit hast du die Gemsichregulierschrauben raus drehen müssen, damit der Motor reagiert ?
PPS: Hast du die Leerlaufdüsen getauscht, bearbeitet, etc. ?

LG, Michael
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Zuletzt geändert von Michael am Mo 19. Sep 2016, 01:12, insgesamt 1-mal geändert.
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onkelheri
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von onkelheri »

Hallo Zusammen,

wie ist denn die Standardbedüsung beim BS38 bei der 750er Twin?  Bei den auf 750ccm "aufgerüsteten" Xs65o habe ich zuletzt 30er Luft und 115er Hauptdüsen verbaut...
und das Patschen war weg, bei guter Leistungentfaltung und regelgerechtem Standgas. Dann gibt es verhärtete Chokekolbendichtungen und Schwimmer mit Lungenembolie... gerissen und vollgelaufen und oder durch falschen Pressluftgebrauch eingedrückte Schwimmer, die ihren Auftrieb so nicht erreichen. Beides hat zu fettes Gemisch zur Folge. Unverbranntes Benzingemisch entzündet sich an dem folgenden Flammenstrahl oder glühenden Russpartikeln im Auspuff, knallt dann gerne im Auspufftopf. Ist nicht immer Nebenluft.

Wenn die Drosselklappen mal zentriert werden,hilft das auch....

Gruß vom Ring

Heri
Zuletzt geändert von onkelheri am Mo 19. Sep 2016, 09:18, insgesamt 1-mal geändert.
Erst wenn der letzte Slick verrottet und die Nordschleife unter Moos verschwunden ist, werdet ihr einsehen, dass man mit Hotelbetten keine Rennen fahren kann!"
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Michael
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von Michael »

Hi Heri,

hier die im Kompendium zusammengefassten Vergaserdaten:
Z750Twins Vergaserdaten.jpg
Ich fürchte es fehlt genau die von dir nachgefragte Luftdüsengröße.
Müßte man nochmal in der Originalliteratur nachforschen, dazu komme ich aber nicht vor dem WE.

(Muß gleich los für eine mehrtägige Schulung in Dänemark. Der Flug geht um 15:00h + Kontrolle + Anfahrt)

LG, Michael
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bikeorslk
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von bikeorslk »

Moin,

und danke für eure schnelle Unterstützung.

Erfreulicherweise kann ich schon einiges ausschließen:

verhärtete Choke-Dichtungen: Nein
Beschädigte Schwimmer: Nein
Eingedrückte Schwimmer. Nein.
Drosselklappen zentriert: Ja
Bedüsung neu, mit Reparaturkits von Guido. Habe allerdings nicht auf die Beschriftung auf den Düsen geachtet
Nadelstellung unverändert in Position 2 von oben (Michael, ich habe da nie was verändert, deshalb wundere ich mich über die Stellung 3 als Standard)

Vergaser sind U-schallgereinigt, neue Dichtungen und bis auf den schon mal erwähnten Messingstopfen im Zulauf auch dicht.
Natürlich ist der LuFi ok und die Kerzen/Kontakte neu und eingestellt.

Wenn sich die Schellen auf den letzten 250 km nicht gelockert haben (wovon ich mal ausgehe), dann ist die einzige "Undichtigkeit" des Auspuffs die Ablaufbohrungen am vorderen Ende der Endtöpfe. Da holt er sich wohl kaum genug Nebenluft... Aber ich werde es nachher mal checken, der Teufel ist ein Eichhörnchen.

Um erkennbar eine Drehzahländerung zu provozieren, muss ich (einseitig) schon so 2 Umdrehungen raus/reindrehen. Ich hab jetzt mal so weit rein wie ohne Änderung möglich (denn eigentlich läuft sie ja prima) und werde mal probefahren.

Wir reden hier ja übers Sahnehäubchen auf dem schon lecker laufenden Twinkuchen, deshalb scheue ich mich davor, alles wieder auseinanderzunehmen, um probeweise die Nadeln umzuhängen. Noch machts mir Spaß und wenns zu sehr nervt, habe ich noch eine Option.

Bye

Carsten
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bikeorslk
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von bikeorslk »

Moin,

noch mal nach oben drängeln :)

Es geht so richtig gut: Die Vergaser haben jetzt offensichtlich die richtige Einstellung, das Patschen ist (fast) weg und das Kerzenbild ist auch ok:
IMG_1829.JPG
Und ja, Gaga, du hattest recht: ein beherzter Schlag auf den Körner und etwas Loctite vorweg haben es geschafft - der linke Vergaser ist auch wieder dicht!
IMG_1830.JPG
Und gestern ist auch der zweite Teil meiner Winterbeschäftigung gekommen:
IMG_1831.JPG

Somit steht dem nächsten Oldtimertreffen bald nichts mehr im Wege.

BTW: Gibt es schon Planungen fürs TT 2017?

Bin gespannt

Bye

Carsten
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von bikeorslk »

Moin,

nun doch noch mal mit ner Frage:

Ich bin die letzten Tage mit der Twin zur Arbeit gefahren - dazu gehören etwa 3km gruselige Holperstrecke und ein weiterer km Kopfsteinpflaster (denkmalgeschützte Deichstraße....manchmal weiß ich auch nicht...)

Jedenfalls hatte ich heute das Gefühl, dass das LKL schon wieder Spiel hat. Geprüft und - urx, es hatte sich bestimmt noch 0,1 -0,2 mm gesetzt.
Habt ihr gleiche Erfahrungen? Oder habe ich tatsächlich nicht brachial genug eingetrieben?


Noch ne Frage: Ich habe eine kleine Sammlung von Vorher-Nachher-Bildern zusammengestellt - zu viele zum hier posten. Wenn Interesse besteht - wo soll ich die denn mal hinladen und wer stellt die dann in die Galerie? Per Dropbox oder G-Drive?


Bye

Carsten
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Bruder Lustich
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von Bruder Lustich »

Hi Carsten,

für Galerie ist Michael zuständig. Ist aber anscheinend momentan unterwegs. Wendest dich am Besten an ihn, wenn er wieder da ist.

Ein paar kannst du ja trotzdem hier noch hochladen. So als "Appetithappen" wäre nicht schlecht.

Viele Grüße

Gerd
Erst wenn die letzte Ölplattform versenkt, die letzte Tankstelle geschlossen ist, werdet Ihr merken, dass man bei Greenpeace nachts kein Bier kaufen kann.

Y1 ; englische Ausführung
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ausreiter
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von ausreiter »

Moin Carsten, das mit dem LkL kann passieren. Setzungen nach Neueinbau, einfach nach paar
100 km nochmals nachziehen, aber vorsichtig, ich würde, falls Hackenschlüssel zur Hand,
erst etwas lösen um dann nach zuziehen.  
Edding und ein kleiner Anriss an der richtigen Stelle,  :P
dann kannst Du die Drehungen an der Anzugschraube besser ablesen  :D
und es gibt für den maximalen Anzugswert bestimmt eine Vorgabe.  :cool:



Grüße aus Nordhessen
Peter
Grüsse aus Nordhessen,
Peter


Twiner bleiben  ;)
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