DOT 3, DOT 4, DOT 5.1 kannst du verwenden.
Wenn die Dichtungen dann aufquellen liegt es
am Alter der Teile oder am zu hohen Wassergehalt
der Bremsflüssigkeit.
Uwe
Bremsflüssigkeit
- tentakelfinger
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RE: Bremsflüssigkeit
Alt Meister
- Bruder Lustich
- Z750Twin-Experte
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RE: Bremsflüssigkeit
Hi,
ich klink mich nochmals in den Thread ein, hatte ich doch glatt vergessen.
Also, Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, d. h. sie nimmt definitiv Wasser aus der Luft, über den Ausgleichsbehälter, auf und bindet das Wasser in sich.
Dadurch sinkt der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit (ca. 200°C) gegen der des Wassers (100°C).
Bei langen, stärkeren bremsen erwärmt sich die Bremse und es kann sich am Ende der Bremsleitung durch Wärmeübertrag das in der Bremsflüssigkeit gebundene Wasser in Dampf wandeln.
Dieser kann jedoch, im Gegensatz zu einer Flüssigkeit, komprimiert werden. Resultat, die Bremse spricht nicht mehr an.
Deswegen die Hersteller-, Werkstattempfehlung eines zweijährigen Wechsels der Bremsflüssigkeit.
Hat m. M. nach auch was mit Geschäftsidee zu tun.
Wechseln sollte man aber unbedingt, wenn man bemerkt dass die Bremsflüssigkeit dunkler wird, denn das ist untrügliches Zeichen, dass die Bremsflüssigkeit keinesfalls mehr in Ordnung ist.
Und falls Dichtungen aufquellen, tippe ich mehr aufs Alter dieser. Bei Zweifel, ob die alten Dichtungen die neue Bremsflüssigkeit vertragen, nimmt man einfach die bewährte Bremsflüssigkeit.
Viele Grüße
Gerd
ich klink mich nochmals in den Thread ein, hatte ich doch glatt vergessen.
Also, Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, d. h. sie nimmt definitiv Wasser aus der Luft, über den Ausgleichsbehälter, auf und bindet das Wasser in sich.
Dadurch sinkt der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit (ca. 200°C) gegen der des Wassers (100°C).
Bei langen, stärkeren bremsen erwärmt sich die Bremse und es kann sich am Ende der Bremsleitung durch Wärmeübertrag das in der Bremsflüssigkeit gebundene Wasser in Dampf wandeln.
Dieser kann jedoch, im Gegensatz zu einer Flüssigkeit, komprimiert werden. Resultat, die Bremse spricht nicht mehr an.
Deswegen die Hersteller-, Werkstattempfehlung eines zweijährigen Wechsels der Bremsflüssigkeit.
Hat m. M. nach auch was mit Geschäftsidee zu tun.
Wechseln sollte man aber unbedingt, wenn man bemerkt dass die Bremsflüssigkeit dunkler wird, denn das ist untrügliches Zeichen, dass die Bremsflüssigkeit keinesfalls mehr in Ordnung ist.
Und falls Dichtungen aufquellen, tippe ich mehr aufs Alter dieser. Bei Zweifel, ob die alten Dichtungen die neue Bremsflüssigkeit vertragen, nimmt man einfach die bewährte Bremsflüssigkeit.
Viele Grüße
Gerd
Zuletzt geändert von Bruder Lustich am So 17. Dez 2017, 21:16, insgesamt 1-mal geändert.
Erst wenn die letzte Ölplattform versenkt, die letzte Tankstelle geschlossen ist, werdet Ihr merken, dass man bei Greenpeace nachts kein Bier kaufen kann.
Y1 ; englische Ausführung
Y1 ; englische Ausführung
- gualtero
- Twin-Fahrer
- Beiträge: 54
- Registriert: Sa 17. Aug 2013, 14:29
- Wohnort: 52074 Aachen
RE: Bremsflüssigkeit
Danke für die Infos Uwe und Gerd.
Somit werd ich wohl dot 4 nehmen.
Somit werd ich wohl dot 4 nehmen.
Grüße aus Aachen
Walter
Walter
- martin s aus b
- Z750Twin-Experte
- Beiträge: 1282
- Registriert: Sa 16. Feb 2008, 11:58
- Wohnort: Besigheim
Re: RE: Bremsflüssigkeit
Weil Siggi grad an der Bremse bastelt und ich ihm DOT5 empfehlen wollte greif ich das mal wieder auf:Bruder Lustich hat geschrieben: ↑So 17. Dez 2017, 21:10 .. Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, d. h. sie nimmt definitiv Wasser aus der Luft ... auf und bindet das Wasser in sich.
Dadurch sinkt der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit (ca. 200°C) gegen der des Wassers (100°C). Bei langen, stärkeren bremsen erwärmt sich die Bremse und es kann sich am Ende der Bremsleitung durch Wärmeübertrag das in der Bremsflüssigkeit gebundene Wasser in Dampf wandeln.
Dieser kann jedoch, im Gegensatz zu einer Flüssigkeit, komprimiert werden. Resultat, die Bremse spricht nicht mehr an.
Deswegen die Hersteller-, Werkstattempfehlung eines zweijährigen Wechsels der Bremsflüssigkeit. Hat m. M. nach auch was mit Geschäftsidee zu tun.
Gerds Beschreibung hier ist ja eher theoretisch aber ich hatte das schon mal. Auf einer wunderschönen Abfahrt in den Seealpen war schlagartig die hintere Bremse an der Enduro ohne Funktion, einfach weg. Es war nicht eng, ich war nicht in Not, vorne hat weiter funktioniert aber ein wenig erschrocken bin ich schon. Nach einer Weile ging sie wieder und Analyse zuhaus hat zwei Ursachen ergeben. Temperatur, der Schwimmsattel war ein bißchen schwer verschiebbar, ein Belag lag immer an, und Wasser, die Bremsflüssigkeit war schon ein wenig älter.
Hinten geht noch aber bei der vorderen Bremse möchtest du so was nicht erleben. Deshalb, nur als Geschäftsidee seh ich den regelmäßigen Wechsel der Standard-Glykol-Bremsflüssigkeit nicht.
Ich hab jetzt bei allen drei zugelassenen Motorrädern Glykol raus und DOT5 - Bremsflüssigkeit rein. Im 'Oldtimer Markt' von 04/2013 gabs unter dem Titel 'HochDOTiert' eine umfangreiche Recherche zu der Frage welche Vorteile und Risiken es bei der Umbefüllung 'alter' Bremssysteme auf DOT5 - Silikonbremsflüssigkeit gibt. Das Ergebnis zitier ich hier mal von der website von Oldtimer-Markt vom Mai 2018 die ich unter den Stichworten 'oldtimer markt silikon bremsflüssigkeit' mittels Google gefunde habe. Ich hab auch eine pdf-Kopie des Artikels die ich Interessenten gerne sende, ich wusste nicht ob ich die legal hier einstellen kann.
' ... DOT 3 oder 4 oder 5.1?
Die meisten Klassiker waren in der Vergangenheit wohl werkseitig mit Bremsflüssigkeit der Spezifikation DOT 3 (Siedepunkt 205 Grad) befüllt, die mittlerweile kaum noch zu bekommen ist. Stattdessen hat sich flächendeckend DOT 4 (Siedepunkt über 230 Grad) durchgesetzt, die problemlos das alte Material ersetzen kann. Auch wenn DOT 4 ein wenig aggressiver und hygroskopischer ist als DOT 3, so liegt der Vorteil im höheren Siedepunkt – und damit in größeren Sicherheitsreserven, falls es mal heiß her geht. Nicht nachhaltig auf dem Markt durchgesetzt hat sich die Spezifikation DOT 5.1 (Siedepunkt über 260 Grad), die nahezu kaum anzutreffen ist.
Wundermittel Silikon?
Heißdiskutiert ist der Einsatz von Silikon-Flüssigkeiten der Spezifikation DOT 5. Deren Vorteile: lange Haltbarkeit, greifen den Lack nicht an und nehmen kein Wasser auf. Gerade der letzte Punkt ist allerdings strittig, denn während normale Bremsflüssigkeit Wasser absorbiert und so für einen langsam sinkenden Siedepunkt sorgt, könnte ein einziger Wassertropfen im Silikon-Kreislauf fatale Folgen haben – Stichwort Dampfblasenbildung. Ebenso ist die Verträglichkeit mit Gummidichtungen bisher unklar. Gravierende Probleme sind aber in den vergangenen 40 Jahren nicht bekannt geworden. Übrigens: Die Umrüstung auf DOT 5 ist rechtlich möglich, denn Betriebsstoffe sind der Wahl des Fahrzeugbesitzers ausdrücklich freigestellt. ....'
Verwendet hab ich die Bremsflüssigkeit von Mike Sanders https://www.mike-sander.de/images/pdf/Silikon_Web.pdf die auch vom 'Oldtimer Markt' empfohlen wurde. Bis dato funktioniert alles.
Gruß
Martin