Twinmotor ohne Ausgleichswellen ?

[Michael]

Liebe Twintreiber,
dieses Thema taucht immer wieder mal auf und ich möchte es auch angehen.
Hoffe auf regen Austausch

Ich habe einen defekten Motor geschnappt und einfach mal drauf losprobiert.
Es ergeben sich einige Fragen, speziell der Antrieb der Ölpumpe stellt eine Herausforderung dar.
Nach elektrischen Ölpumpen aus dem Turbobereich habe ich schon mal geschaut, habe aber noch keine blasse Idee ob das geht.

Also habe ich die hintere Ausgleichswelle dringelassen, das Gewicht kann man ja noch abdrehen, den Körper braucht man aber für die Lagerung und Ritzelbefestigung.
Habe die Ausgleichswellenkette gekürzt und direkt zur hinteren Welle geführt.
Ja, es dreht sich
Nein, der Spanner ist nicht mehr drin und beim zusammensetzen der Gehäusehälften hat es geklemmt.
Die Kette stößt mit dem Halter der (hinteren) Steuerkettengleitschiene zusammen.
Sind nur wenige Millimeter und das Gehäuse läßt sich zuschrauben, dann klemmt es aber fest.
Das könnte man ändern und gleichzeitig einen neuen Spanner konstruieren.

Spannend bleibt die Frage, ob man den Motor überhaupt komplett montieren kann, da die Kurbelwelle (KW) in der oberen Hälfte liegt und die untere Hälfte samt Ausgleichswellen draufgesetzt wird. Das ist jetzt nicht mehr möglich.

Ein paar Bilder dazu:

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LG, Michael

[ausreiter]

Hallo Michael,

warst ja wieder lange zu gange heut Nacht...Thema um 2.50 uhr begonnen!

Frage: was willst Du damit erreichen, mit ohne AW?
Sowas wurde ja schon ausprobiert. Frag mich nicht wies geht, aber obs soviel bringt?

Ein gewisser Herr Fuchs hat mir mal von soeiner Aktion berichtet... für Motocross solch einen Motor ohne AW gepimmt zu haben. Ist schon lange
her, Details hab ich vergessen...aber eins weis ich noch...gut gelaufen ist der Motor nicht unbedingt...es gab Probleme bei höheren Drehzahlen...

Denke das Du den Motor erst mal in Gang bringen musst, dann wird sich zeigen ob das weglassen derAW was bringt.
Was versprichst Du dir davon?

Eins noch, frag mal beim Degenhart nach, der weiß vielleicht mehr...

Viel Spaß...

[Michael]

Hi Peter,
danke für die Antwort.
Erstmal ist das eine technische Spielerei

Mir ist gerade mit Schrecken eingefallen:
Wie herum dreht sich die Ölpumpe ?
Nicht das bei meinem Layout das Öl falschrum transportiert wird ?!?!?
LG, Michael

[bikeorslk]

Moin Michael,

wenn du den Motor nicht killen willst, solltest du ihn so nicht laufen lassen...

Die Pumpe läuft ja andersherum und versucht so aus dem Ölfilter anzusaugen, statt dort Druck aufzubauen. Wie soll der Motor so frisches Öl bekommen?

Bye

Carsten

[Michael]

Ja, war gestern abend mechanisch so einfach
Heute morgen ist es mir dann mit Schrecken eingefallen, dass die Drehrichtung der Ölpumpe und auch die eines evtl. verbleibenden Ausgleichsgewichts zu beachten ist !
Na gut, schaue ich mir die Sache nochmal an

Die Gewichte abzudrehen und ansonsten alles wieder zusammenbauen wäre das Einfachste, aber mir schwebt eine Lösung ohne den anfälligen Ausgleichswellenkettenspanner vor.
Alternative wäre eine andere Ölpumpe, aber dazu habe ich noch keine Idee.

Zur Frage: Warum überhaupt?
Weil es mich reizt und ein 750er Twin auch mal ordentlich vibrieren darf
Wenn ich an die meisten Ausfahrten mit meiner Schrauberclique denke, dann spielt es keine Rolle, ob der Motor oben rum gut geht oder seine volle Leistung erreicht. Für die 25km da hin, weiter zum Biergarten, weiter zu Eisdiele und wieder nach Hause tut es das leicht.
Auch die gemeinsame Ausfahrt auf den Z750Twin-Treffen wird den Motor nicht überfordern.
Dazu ist es halt viel cooler, wenn beim üblichen Sammeln aller Mitfahrer und schon laufendem Motor das Vorderrad über den Boden hüpft, a la SR500.

[Bruder Lustich]

Hi,

bin eigentlich nicht der Motorenbauer, aber

die Ölpumpe würde ich elektrisch machen, direkt unten und mit einem Druckschlauch direkt ins System einbinden. Anschluss direkt dort wo sie jetzt sitzt (Ansaugtrakt). Notfalls alte drinlassen , aber Durchgang herstellen. Sollte machbar sein. Die zwei notwendigen Kabel bekommt man schon aus dem Gehäuse.

Zu der Ausgleichswelle. Wäre es eine Option eine neue Welle zu fertigen (anstatt Gewichte abdrehen) und eine direkte Verbindung mittels einem Zahnrad ( gleicher Platz wie jetzt die Kette) zu bauen??
Drehrichtung bliebe gleich, vom Platz her sollte es eigentlich auch ausreichen?? Allerdings Spiel und Toleranzen dazwischen??

@ Peter
Und da fällt mir doch glatt noch was ein. Falls es doch, auf die eine oder andere Weise funktioniert, der Michael wird Außenstehenden mit fragenden Blicken stets antworten: "Ich habe gerade absolut biologisches Kängurubenzin getankt." Das können wir so nicht behaupten.

Wünsche weiterhin viel Spaß beim Tüfteln

Gerd

[Michael]

Hi Gerd,

danke für den Zuspruch
Eine elektrische Ölpumpe habe ich noch nicht gefunden.
Hast du eine Idee welche man da nehmen könnte ?

Habe etwas weitergetüftelt und eine mögliche Variante gefunden, die zumindest die korrekte Drehrichtung der Ölpumpe unterstützt.
Allerdings ist das Übersetzungsverhältnis und das Drehzahlniveau noch zu prüfen.
Auf die hintere Ausgleichswelle wird statt Gewicht ein Zahnrad gesteckt, das einerseits ins Getriebe fasst, andererseits die Ölpumpe antreibt.
Habe natürlich kein passendes Zahnrad gefunden, aber mal so etwas in der Art zusammengesteckt.

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Neben einem festgefressenen Pleuelauge habe ich auch einen zerstörten Ausgleichswellenkettenspanner gefunden.
Wie uns Hardy schon seit Jahren erklärt, in diesem rastet nichts mehr ein, kein halten, irgendwie.
Ein Grund mehr ihn loszuwerden
An diesem habe ich schon ein Stück abgesägt, für die Experimente von gestern.

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Das Pitting am 5.-Gangrad ist hier auch sehr ausgeprägt und das bei einem LTD-Getriebe.

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LG, Michael

[Metalgäd]

Moin, Michael!
Elektrische Ölpumpe halte ich für fragwürdig, da in der Stromversorgung und im E-Motor der Pumpe 2 neue potentielle Fehlerquellen entstehen.Ob die Pumpe läuft oder nicht wirst Du akustisch bei laufendem Twin nicht wahrnehmen können und die Folgen wären mir persönlich zu krass!
Gruß,
Gerd(2)

[bikeorslk]

Hm,

du willst nur das twinnige Schütteln erlangen? Dann lass doch alles wie es ist, einzig die Gewichte vorn und hinten abdrehen. Durch die fehlende Unwucht sollte die Kette ruhiger laufen und den Kettenspanner weniger stressen.

Außerdem wäre es m.E. wertvoller, den Forengesamtgrips für eine vernünftige Kettenspannerlösung zu nutzen, statt nach alternativen Schmierkonzepten zu suchen.

@Gerd: Deine Zahnradlösung verlangt ja nach deutlich größeren Raddurchmessern auf KW und hinterer AW. Kann nicht ganz glauben, dass das reinpasst.


Bye

Carsten

[Michael]

Hi Carsten,
um nur mehr Vibrationen zu erzeugen hast du natürlich recht
Gewichte abdrehen, dadurch auch den Spanner bei seiner Arbeit entlasten und den Ölpumpenantrieb wie gehabt beibehalten.
Ein Wuchten der Kurbelwelle, um nur Vibrationen 1. Ordnung optimal zu kompensieren, wäre dann noch die Krönung.

Mein Hintergedanke bei diesem Umbau ist es auf den Spanner der Ausgleichswellenkette zu verzichten.
Schon der Aufbau eines Wuchtgewichts inkl. seines Ruckdämpfers ist der Wahnsinn.

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Zusätzlich spart man sich weiteres Gewicht.
Ich habe mal ein paar Teile auf die Waage gelegt:

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Tüftelnde Grüße,
Michael