Hydraulischer Kupplungsaktuator
- martin s aus b
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Hydraulischer Kupplungsaktuator
Hallo,
nachdems Klagen gab daß hier alles so ruhig sei will ich mal kurz über mein aktuelles Teilprojekt berichten.
Ich bastel grad für meinen neuen Motor am hydraulischen Kupplungsaktuator. Den hab ich schon an zwei Motoren mit einem Honda-Aktuator mit 36 mm Durchmesser realisiert, für den neuen Motor will ich aber eine von acht auf neun Reibscheiben verstärkte Kupplung verwenden und hätte deshalb gern entsprechend mehr Hub des Aktors. Von Kawasaki hab ich einen Aktuator mit 33,6 mm Durchmesser gefunden, das gibt 13% weniger Fläche und damit bei Verwendung der seitherigen Kupplungspumpe knapp 15% mehr Hub, passt also bei einer Kupplungsscheibe mehr.
Bei ebay ein Teil geschossen, kam heut.
"Normal gebraucht, voll funktionsfähig" war der wahrscheinlich bevor er mit alter Bremsflüssigkeit drin ein paar Jahre lang rumgelegen oder mit dem Motorrad rumgestanden ist. Jetzt sitzt der Kolben fest. Deshalb bohr ich hinten mal ein Loch rein das später mit einer Schraube verschlossen wird und klopf den Kolben mit einem Durchschlag raus. Nach einer Grundreinigung zieh ich ihn mit Schmirgelleinen ab. Er hat ein paar Korrosionsstellen aber das ist wurscht, die Bohrung des Alugehäuses ist ok, der Kolben muß ja letztendlich nur die Dichtung führen und den Fluiddruck in eine Axialkraft umsetzen, Seitenkräfte gibts dabei so gut wie keine.
Der hydraulische Aktuator wird statt der Kupplungsdruckschnecke verbaut, dazu hab ich die Aussparung im Seitendeckel mit einem passend zugefeilten Aluteil aufgefüttert.
Um den Aktuator hier einzusetzen brauchts eine Bohrung mit 40 mm Durchmesser . Das kann ich selbst nicht, der Motorenbauer der meine anderen Teile richtet, hat die Fräsmaschine die mir fehlt und wird die reinsetzen.
Die Hydraulikleitung geht unter dem Motor durch und im Gegensatz zu den Honda-Aktuatoren die ich seither verwendet habe liegen bei dem Kawasaki-Teil die Entlüftung und der Leitungsanschluß nebeneinander. Das heißt wenn der Anschluß zwangsläufig nach unten kommt ist die Entlüftung auch unten, das wird so nix.
Wenn er mit dem Anschluß nach unten verbaut wird gibts aber oben am Gehäuse einen Anguß der ein wenig 'Fleisch' bringt.
Den feil ich horizontal eben, bohr vorsichtig eine 2 mm Entlüftungsbohrung nach innen durch und setz dann ein Gewinde M6 in einem Sackloch drüber. Das gibt die neue Entlüftung, die alte verschließ ich mit einer eingeklebten Schraube.
So, sobald der Motorenbauer den Zylinderkopf vollends fertig hat kann ich meine Teile holen und bei der Gelegenheit macht der das 40er Loch in den Deckel. Eine Befestigungsbohrung lässt sich zu einem der im Deckel vorhandenen Gewinde passend versetzen, die beiden anderen bohr ich ab wenn der Aktor richtig sitzt, schneid dann M6-Gewinde rein und fertig.
Schaun wir mal ob das vollends funzt
Martin
nachdems Klagen gab daß hier alles so ruhig sei will ich mal kurz über mein aktuelles Teilprojekt berichten.
Ich bastel grad für meinen neuen Motor am hydraulischen Kupplungsaktuator. Den hab ich schon an zwei Motoren mit einem Honda-Aktuator mit 36 mm Durchmesser realisiert, für den neuen Motor will ich aber eine von acht auf neun Reibscheiben verstärkte Kupplung verwenden und hätte deshalb gern entsprechend mehr Hub des Aktors. Von Kawasaki hab ich einen Aktuator mit 33,6 mm Durchmesser gefunden, das gibt 13% weniger Fläche und damit bei Verwendung der seitherigen Kupplungspumpe knapp 15% mehr Hub, passt also bei einer Kupplungsscheibe mehr.
Bei ebay ein Teil geschossen, kam heut.
"Normal gebraucht, voll funktionsfähig" war der wahrscheinlich bevor er mit alter Bremsflüssigkeit drin ein paar Jahre lang rumgelegen oder mit dem Motorrad rumgestanden ist. Jetzt sitzt der Kolben fest. Deshalb bohr ich hinten mal ein Loch rein das später mit einer Schraube verschlossen wird und klopf den Kolben mit einem Durchschlag raus. Nach einer Grundreinigung zieh ich ihn mit Schmirgelleinen ab. Er hat ein paar Korrosionsstellen aber das ist wurscht, die Bohrung des Alugehäuses ist ok, der Kolben muß ja letztendlich nur die Dichtung führen und den Fluiddruck in eine Axialkraft umsetzen, Seitenkräfte gibts dabei so gut wie keine.
Der hydraulische Aktuator wird statt der Kupplungsdruckschnecke verbaut, dazu hab ich die Aussparung im Seitendeckel mit einem passend zugefeilten Aluteil aufgefüttert.
Um den Aktuator hier einzusetzen brauchts eine Bohrung mit 40 mm Durchmesser . Das kann ich selbst nicht, der Motorenbauer der meine anderen Teile richtet, hat die Fräsmaschine die mir fehlt und wird die reinsetzen.
Die Hydraulikleitung geht unter dem Motor durch und im Gegensatz zu den Honda-Aktuatoren die ich seither verwendet habe liegen bei dem Kawasaki-Teil die Entlüftung und der Leitungsanschluß nebeneinander. Das heißt wenn der Anschluß zwangsläufig nach unten kommt ist die Entlüftung auch unten, das wird so nix.
Wenn er mit dem Anschluß nach unten verbaut wird gibts aber oben am Gehäuse einen Anguß der ein wenig 'Fleisch' bringt.
Den feil ich horizontal eben, bohr vorsichtig eine 2 mm Entlüftungsbohrung nach innen durch und setz dann ein Gewinde M6 in einem Sackloch drüber. Das gibt die neue Entlüftung, die alte verschließ ich mit einer eingeklebten Schraube.
So, sobald der Motorenbauer den Zylinderkopf vollends fertig hat kann ich meine Teile holen und bei der Gelegenheit macht der das 40er Loch in den Deckel. Eine Befestigungsbohrung lässt sich zu einem der im Deckel vorhandenen Gewinde passend versetzen, die beiden anderen bohr ich ab wenn der Aktor richtig sitzt, schneid dann M6-Gewinde rein und fertig.
Schaun wir mal ob das vollends funzt
Martin
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Re: Hydraulischer Kupplungsaktuator
Schönes Projekt, sieht halt ziemlich sturzgefährdet aus.
Irgendwie versenken oder bündig machen kannst du den Zylinder nicht ?
Irgendwie versenken oder bündig machen kannst du den Zylinder nicht ?
- martin s aus b
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Re: Hydraulischer Kupplungsaktuator
Ich denke das täuscht ein wenig, wenn der Aktor in der auf dem Foto mit dem Deckel noch fehlenden Bohrung versenkt ist steht er nur knappe 20 mm über und liegt, wie du hier siehst, zwischen Lichtmaschine und Fußraste recht gut geschützt.
Kritischer ist ein Sturz sicher für den Hydraulikbehälter am Lenker ...
... und möglicherweis natürlich für den Fahrer. Wobei ich meinen Sturz für die zweite Lebenshälfte ja bereits vergangenes jahr hinter mich gebracht hab ohne die Kupplungshydraulik zu ruinieren. Und auch die Enduro hab ich offroad schon ein paar Mal ohne entsprechenden Schaden hingeschmissen.
Aber ich hab mirs trotzdem mal angeschaut.
Die im Deckel montierte Kupplungsdruckschnecke ist bis zur Außenfläche Deckel knappe 50 mm hoch, der hydraulische Aktor ist inclusive der Verstärkung für den Schlauchanschluß 5 mm niedriger, würde also versenkt in diesen Bauraum reinpassen. Dazu müsst man im Deckel innen einen 'Befestigungsboden' einschweißen und dann drüber die Kontur für den Aktor mit Schlauchabgang ausfräsen. Oder, was wahrscheinlich einfacher wär, das Aktorgehäuse durch einen selbst gefertigten runden Hydraulikzylinder mit einem Fußflansch ersetzen der statt dess dort serienmäßig verwendeten Deckels in die vorgegossene Aussparung des Kupplungsdeckels der LTD-Modelle passt.
Der Hydraulikschlauch würde dabei axial über den Zylinderboden angeschlossen, die Verschraubung also zwangsläufig überstehen.
Obwohl das letztendlich bezüglich Sturz - Abreissen der Schraube - vielleicht sogar kritischer wär gefällt mir die Lösung ganz gut weil sie optisch unauffällig ist. Nehm ich mir deshalb vor mich an so einem Teil mal zu versuchen und zu schaun, ob ich die notwendige Oberflächenqualität der Zylinderbohrung hinkrieg oder ob mir das jemand mit besserem Equipment machen muß.
Martin
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Re: Hydraulischer Kupplungsaktuator
Ah Ok, am Objekt sieht das Deutlich besser aus.
Ich würds so lassen , wenn die Verschraubung noch vorne raussteht ist ja auch nix gewonnen.
Ausserdem kommst du so zum entlüften von aussen hin oder ?
Ich würds so lassen , wenn die Verschraubung noch vorne raussteht ist ja auch nix gewonnen.
Ausserdem kommst du so zum entlüften von aussen hin oder ?
- martin s aus b
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Re: Hydraulischer Kupplungsaktuator
Bei einem Eigenbau-Zylinder würd ich parallel zum Schlauchanschluss auch axial entlüften. Und wie gesagt, man kann das Teil schon komplett versenken aber ich denke das lohnt den Aufwand nicht. Bis es den Aktor bei einem Sturz eindrückt hat der Lichtmaschinendeckel schon lange in Loch
Zuletzt geändert von martin s aus b am Mo 1. Feb 2021, 23:04, insgesamt 1-mal geändert.
- onkelheri
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Re: Hydraulischer Kupplungsaktuator
Hallo together,
ich habe vor 30jahren den Nissin Kupplungsgeber& Nehmer für meine XS 750 Kupplung zurechtgestrickt. Alle Befestigungslöcher rundherum wurden entfernt und mittels Fräse ein schönes Loch für den zylindrischen Teil des Schneckengehäuses eingebracht. Mit der Drehbank habe ich hier auch eine Seegerringnut eingestochen. Beim probeweisen zusammstecken nahm ich das Maß zwischen Innenseite Kupplungsdeckel und der Seegerringnut und fertige eine Distanzhülse:
Zylinder rein, Hülse drüber & Seegerring rein ... fertig.
Gruß Heri
ich habe vor 30jahren den Nissin Kupplungsgeber& Nehmer für meine XS 750 Kupplung zurechtgestrickt. Alle Befestigungslöcher rundherum wurden entfernt und mittels Fräse ein schönes Loch für den zylindrischen Teil des Schneckengehäuses eingebracht. Mit der Drehbank habe ich hier auch eine Seegerringnut eingestochen. Beim probeweisen zusammstecken nahm ich das Maß zwischen Innenseite Kupplungsdeckel und der Seegerringnut und fertige eine Distanzhülse:
Zylinder rein, Hülse drüber & Seegerring rein ... fertig.
Gruß Heri
Zuletzt geändert von onkelheri am Mi 3. Feb 2021, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
- martin s aus b
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Re: Hydraulischer Kupplungsaktuator
Hallo Heri,
gute Idee. Aber das Kawasaki-Teil hat, weil ichs außen abgedreht hab, nur noch knapp drei Millimeter Wandstärke, da wirds mit einer 1 mm tiefen Nut für einen #39-Sicherungsring schon ein wenig eng.
Aber für einen Eigenbau-Zylinder ist das tatsächlich die einfachste Lösung.
Gruß
Martin
gute Idee. Aber das Kawasaki-Teil hat, weil ichs außen abgedreht hab, nur noch knapp drei Millimeter Wandstärke, da wirds mit einer 1 mm tiefen Nut für einen #39-Sicherungsring schon ein wenig eng.
Aber für einen Eigenbau-Zylinder ist das tatsächlich die einfachste Lösung.
Gruß
Martin
- onkelheri
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Re: Hydraulischer Kupplungsaktuator
Hi Martin,
der Millimeter reicht aber locker, statt Ring geht bestimmt auch ein M[ ] x o,75 Gewinde ... und mal angenommen du stichts tiefer, meinethalben 1,5 tief dann ist da immernoch ein ringförmiger Querschnitt 37,5 (?)x 1,5 ...und dies im Vergleich mit einem Alurohr 38x1,5 wird dieses die Kupplungsfedergegenkräfte locker tragen.
Ich müsste es zerlegen, meine aber auch zu erinnern das ich auch nur o,5 mm überdeckung im Seegering habe.
Gruß und einfach als Anregung betrachten.
Heri
https://www.caferacer-forum.de/viewtopi ... 44#p181944
Hier die Bilder aus dem Beitrag:
der Millimeter reicht aber locker, statt Ring geht bestimmt auch ein M[ ] x o,75 Gewinde ... und mal angenommen du stichts tiefer, meinethalben 1,5 tief dann ist da immernoch ein ringförmiger Querschnitt 37,5 (?)x 1,5 ...und dies im Vergleich mit einem Alurohr 38x1,5 wird dieses die Kupplungsfedergegenkräfte locker tragen.
Ich müsste es zerlegen, meine aber auch zu erinnern das ich auch nur o,5 mm überdeckung im Seegering habe.
Gruß und einfach als Anregung betrachten.
Heri
https://www.caferacer-forum.de/viewtopi ... 44#p181944
Hier die Bilder aus dem Beitrag:
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- onkelheri
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Re: Hydraulischer Kupplungsaktuator
Hi Heri,
schließ ich mich gerne an. Nach Ostern, wenn die Fastenzeit vorbei ist. Spätestens beim Treffen.
Dein Vorschlag mit dem Festsetzen des Kupplungsaktuators per Sicherungsring gefällt mir weiterhin. Aber, das ist mir jetzt im Nachhinein aufgegangen, nicht bei der Z 750. Weil dort der Öfilter unter besagtem Seitendeckel sitzt muß der zum Ölfiltertausch immer mal wieder runter. Dazu lös ich einfach die drei Befestigungsschrauben des Kupplungsaktuators, nehme den weg und lass ihn an seiner Leitung hängen bevor ich den Deckel selbst wegschraube. Mit dem Sicherungsring wird das ein wenig schwierig(er), muß eventuell die Leitung auf.
Prost!
Martin