Seite 2 von 2

RE: Welche Crimp-Zange ist zu empfehlen?

Verfasst: So 22. Sep 2013, 23:01
von Bruder Lustich
Hallo Michael,

habe gerade mal genauer nachgeschaut, also die Empfehlung von Werner ist sehr gut, kann man die gängigen Verbinder in Fahrzeugen machen. Für normale Aderendhülsen brauchst Du aber noch einen extra Einsatz - bekommst Du aber im gleichen Shop - und andere verschiedene. Conrad bietet den selben Zangenkörper (Cimco 106000) mit zwei Einsätzen für Kabelschuhe und Aderendhülsen an, allerdings teuerer - Ersatzeinsätze habe ich nicht gefunden. Cimco ist natürlich schon mit "Mercedes" unter den Zangen. Lässt sich das aber auch bezahlen.
Die von Louis ist wie gesagt auch nicht schlecht, preislich sogar super. Rothewald fertigt meiner Erfahrung nach nicht das schlechteste Werkzeug, Ersatzbacken allerdings nur für Stecker. Kommt also darauf an, für was genau und event. andere Verwendungen Du die Zange kaufen und Geld anlegen willst.

Da Du anscheinend Zündschloß und anderes verlegen willst, ist die Anfertigung eines neuen Kabelbaumes schon sinnvoll, eine Optimierung der Kabelführung anzustreben, eine Gewichtsreduzierung nur durch Kürzung und minimal erreichbar, -Kupferleitungen waren vor 30 Jahren schon teuer und die Konstrukteure haben bei unseren Maschinen nix Überflüssiges eingebaut.

Für die Stecker von Roland brauchst Du glaube ich noch mehr und anderes Werkzeug. Bei solchen Steckern ist auf alle Fälle noch das geeignete Auspinnwerkzeug zu sehen, weil ohne man ganz schnell aufgeschmissen ist - Kontakt falsch reingesteckt oder man muß irgendwann mal was reparieren. Verpressen kann man die Kontakte denke ich auch mit der Zange von Werner oder Louis - ich tät`s aber vorher abklären.

Viele Grüße

Gerd

RE: Welche Crimp-Zange ist zu empfehlen?

Verfasst: So 22. Sep 2013, 23:46
von Michael
Moin Männer,

ich werde wohl bei den einfachen Steckverbindungen bleiben.
Wegen der geeigneten Zangen werde ich mal die Empfehlungen der Reihe nach durchsehen und den einschlägigen Handel besuchen.
Natürlich mit ein paar Japan-Steckern und Kabeln als Muster, um die Handhabung und die Verpressung zu beurteilen.

Habe auch eine Profi-Zange als Leihgabe in Aussicht ;-)

Vielen Dank für die Tipps !!!

LG, Michael

RE: Welche Crimp-Zange ist zu empfehlen?

Verfasst: Mo 23. Sep 2013, 08:48
von blauer_stoffel
Hallo Michael,

ich habe mir für meinen Umbau der B auch ein Japanstecker-Set von Louis geholt. Das ist aber völliger Schrott. Die Metallteile (Stecker und Buchsen) sind viel zu weich. Auch mit Profi-Presswerkzeug (von Knipex, kann ich nur empfehlen) bekommst Du mit denen keine langlebigen Verbindungen hin.
Ich wollte auch einige der Original-Stecker am Kabelbaum weiterverwenden und mit Louis-Steckern verbinden -> Katastrophe !

Nach einiger Zeit habe ich in den sauren Apfel gebissen und mir das teure Werkzeug und ein gutes Standard-KFZ-Stecker-Sortiment geleistet.
Seit dem macht Elektrikschrauben am Motorrad richtig Spaß.
Die bereits verbauten Louis-Stecker muß ich Zug um Zug noch ersetzen.
Sehr unbefriedigend, wenn man die gleiche Arbeit nochmal machen muß. Aber das läuft ganz klar unter Lehrgeld !

Gruß Volker

RE: Welche Crimp-Zange ist zu empfehlen?

Verfasst: Di 24. Sep 2013, 16:13
von tentakelfinger
Hallo zusammen,

ich verwende seit vielen Jahren nachfolgende Steckverbinder.
Mit gutem Erfolg.
http://www.motomike.eu/motorbikestation ... 004101400/

Die haben auch das passende Werkzeug.

http://www.motomike.eu/motorbikestation ... cle/251693

Diese Zange reicht völlig aus.
Allerdings drücke ich die Verbindungen vorher immer mit einer kleinen
Feinmechanikerzange vor.

Uwe

RE: Welche Crimp-Zange ist zu empfehlen?

Verfasst: Di 24. Sep 2013, 17:27
von Bruder Lustich
Hallo Michael,

hab was interessantes gefunden. Gib mal in Ebay Nr. : 370788933258 ein , dann gehst Du auf andere Artikel und rufst in der Suchleiste "Kabelschuhe " auf. >> 40 Ergebnisse , die preislich fast unschlagbar sind.

Viele Grüße

Gerd

RE: Welche Crimp-Zange ist zu empfehlen?

Verfasst: Fr 4. Okt 2013, 19:16
von Michael
Moin Männer,

vielen Dank für die Tipps und Infos.

Habe mich für die 40-Euro-Zange von Rothewald (Louis) entschieden.
Ich bin angenehm überrascht, in welcher Qualität die Zange die Pressung der Japanstecker durchführt. Sieht aus wie original ;-)
Dazu muß man sich erstmal mit dem Handling vertraut machen, das Kabel in der genau richtigen Länge abisolieren und in den Stecker legen, genau in die gestufte Aussparung der Zangenbacken legen und dann einfach fest zudrücken, bis der Ratschenmechanismus wieder auslöst.
Die Zange ist gegenüber den einfachen Blechzangen deutlich schwerer vom Gewicht und man sollte guten Zugang zur bearbeitenden Stelle haben. Durch die gestuften Klemmbacken muß das Kabel immer von einer Seite eingeführt werden.

So, ich gehe jetzt mal einen maroden Kabelbaum im Fundus suchen und mache ein paar Probepressungen ;-)))

LG, Michael

RE: Welche Crimp-Zange ist zu empfehlen?

Verfasst: Mo 2. Jun 2014, 00:40
von Michael
Moin Männer,

ich danke für die vielen brauchbaren Antworten zu diesem Thread :-)

Hier ein kurzes Feedback zur Rothewald-Zange:

Es liegen drei verschiedene Backenpaare bei.
- unisolierte "Japanstecker"
- isolierte "Euro"-Flachstecker (6,3mm Breite)
- Aderendhülsen (bis 10 mm²)

In Kombination mit den von Louis angebotenen Steckersortimenten ergibt sich folgendes Bild:

Die unisolierten Stecker/Hülsen passen am besten in die 1,5-2,5mm Pressöffnung. Ist aber das Kabel zu dünn (z.B. 0,75mm²) und man verwendet die kleine Pressöffnung 0,5-1mm², wird die Aufnahme des Kabels zerdrückt. Die Entnahme des gecrimpten Stecker ist schwierig, da er sich ziemlich fest eingepresst hat.
Ich hebele den Stecker mit einem sehr kleinen Schlitz-Schraubendreher heraus. Der korrekte Sitz der Stecker/Buchsen an "kleinen" Kabeln ist unbedingt durch einen ernsthaften Zugtest zu prüfen !

1,5 und 2,5mm² Kabel werden in der zugehörigen Pressöffnung wie original gepresst. Meine Empfehlung !

4 und 6 mm²-Kabel spielen an den Moppeds ohnehin keine Rolle.
----

Die isolierten (rot, blau, gelb) Eurostecker lassen sich absolut souverän verpressen. Ich mag diese Art der Stecker aber nicht so gern (meist 6,3mm Flachstecker)

----
Das Verpressen von Hülsen verschiedener Durchmesser funktioniert gut, so lange die Presshülse gut mit "Kabelmaterial" gefüllt ist. Evtl. Kabel lang abisolieren und "falten", um die notwendige Materialstärke in der Hülse zu erreichen. Diese Funktion ist wichtig, wenn Verteiler innerhalb des Kabelbaums erforderlich sind.
----

Einsatz der Louis Multisteckersätze:
Es sind keine 9-poligen Gehäuse enthalten !
Die "Stifte" aus diesen Sätzen passen in die originalen Gehäuse.
Die Buchsen passen leider nicht in die originalen Gehäuse, sondern nur in die Zubehörgehäuse.
Die Zubehörstecker sind schlicht zu hoch für den Einsatz in den originalen Gehäusen !
DSCN3435 (Custom).JPG
LG, Michael