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RE: Benzin tropft aus Luftfilter

Verfasst: Do 3. Apr 2014, 23:27
von Michael
Hi lattuca,

prima, da freuen sich die Nachbarn bestimmt :D ;)

Zuerst müssen die Vergaser synchronisiert werden. Dazu verwendet man die Unterdruckuhren.
Die LTDs haben vorn, oben am Vergaser zwei Schlauchanschlüsse dafür. An einem der Anschlüsse steckt der dünne Schlauch, der zum Unterdruckanschluß des Benzinhahns geht. Der andere Anschluß sollte eine Gummikappe haben.
Beim Synchronisieren wird der Benzinhahn einfach auf PRI gestellt, dann bekommt der Motor weiterhin Sprit :-)
Damit kannst du auch gleich wieder die Dichtigkeit der Schwimmernadeln testen.

Erst wenn die Vergaser synchronisiert sind, kann man die Gemischregulierschrauben richtig einstellen.
Dann lass die erstmal auf der empfohlenen Einstellung.
3 1/2 Umdrehungen "auf" bei Verwendung des Dynojet Stage 3 Kits :-)

Am besten macht ihr das natürlich "gleichzeitig", um den Rundlauf bei Leerlaufdrehzahl (Gemischschrauben) und die spontane Gasannahme beim "Gas aufreißen" (Synchronisation) hinzubekommen.

Da müssen die Nachbarn halt noch dieses eine Mal leiden :-)

LG, Michael

RE: Benzin tropft aus Luftfilter

Verfasst: Fr 4. Apr 2014, 21:40
von lattuca
es wollte irgendwie nicht richtig funktonieren,
wir haben die uhren angeschlossen und er hat versucht den höchsten Unterdruck einzustellen.
leider ging der motor öfter aus.
die leerlaufdrehzahl scheint stark zu schwanken, auch ohne dass man etwas verstellt.

kennt jemand eine Ursache dafür?


sie springt sehr schlecht an bei angepasster leerlaufdrehzahl.
(und das ohne Anlasser, schwitz)
schlussendlich, als auch seine nachbarn alle auf der straße standen, haben wir wieder die Gemischschrauben beide auf 3 1/2 Umdrehungen eingestellt und leerlaufdrehzahl angepasst mit leerlaufdrehzahlschraube, sodass ich wieder heimfahren konnte. dabei fiel mir auf, dass die leerlaufdrehzahl nach ein paar Minuten Fahrt wieder stark abfiel, so dass der Motor im Stand aus ging. ??? ich bin jetzt etwas ratlos und frustriert.

RE: Benzin tropft aus Luftfilter

Verfasst: Fr 4. Apr 2014, 23:52
von Michael
Hi lattuca,

normalerweise ist die Leerlaufdrehzahl bei noch kaltem Motor (aber ohne Choke) niedriger als bei betriebswarmem Motor.
Der Dreh an der Standgasschraube gehört bei mir schon zum Start- und Warmfahrritual !

Beim Synchronisieren geht es nicht um höchsten oder niedrigsten Unterdruck, das kann man nicht einstellen, den erzeugt der Motor halt so gut er kann.
Es geht darum den Unterdruck auf beiden Seiten gleich einzustellen.
Das wird durch die Einstellung der Drosselklappen zueinander erreicht.
Die Druckverhältnisse werden durch die Uhren angezeigt. Sind die Vergaser nicht korrekt synchronisiert, äußert sich das in schlechter Gasannahme ab Leerlaufdrehzahl bei abruptem Gasaufreissen.

Gemischeinstellung ist etwas anderes, wird aber auch durch die Unterdruckverhältnisse beeinflußt. Hier stellt man die Gemischzusammensetzung bei Leerlaufdrehzahl oder auch gering geöffnetem Gasgriff ein. Ziel ist es einen möglichst gleichmäßigen Leerlauf zu erzielen.

War der Motor betriebswarm bei euren Einstellarbeiten ?
Der Vergaser, an der die Scheibe zur Aufnahme des Gaszugs ist, ist der Master.
Man muß nur über die Synchroschraube den anderen Vergaser passend zum Master einstellen (gleiche Unterdruckanzeige), fertig.
Beim Verdrehen der Syncroschraube kann man den Uhren zusehen, wie sich die Anzeige verändert. Sollte also bei einer Twin keine große Aufgabe sein!?! Bei einem Zeigerinstrument zucken die Zeiger halt die ganze Zeit schnell hin und her. Wenn beide Zeiger gleich zucken, fertig.

Das Phänomen das du beschreibst, sollte weder etwas mit Snychro noch mit Gemischeinstellung zu tun haben.
Evtl. mußt du zum Starten die Leerlaufschraube um eine Viertel Umdrehung reinschrauben (Drehzahl erhöhen), wenn der Motor läuft und sich erwärmt, wieder reduzieren.

Abgesehen von evtl. Undichtigkeiten, etc. gehört die Leerlaufeinstellschraube zur Bedienung einer Twin dazu :-)
(Benzinhahn), Choke, Gasgriff, Leerlaufeinstellschraube, alles will bedient werden! Erst wenn der Motor komplett durchwärmt ist (ab mind. 10 km Fahrt bei erträglichen Temperaturen) sollten alle Einstellungen passen, um die weitere Fahrt problemlos zu gestalten.
Wenn du eine Pause von z.B. 30 Minuten machst und der Motor dabei etwas abkühlt, könnte eine kleine Justierung der Leerlaufdrehzahl erforderlich sein.
Mach dich einfach mit der Bedienung der Standgasschraube auch während der Fahrt vertraut :-)

Wenn du im Schiebebetrieb rollst (kein Gas gibst) und dabei die Kupplung ziehst, haste zwar keine Motorbremse mehr, aber du siehst (Drehzahlmesser) oder spürst, wie hoch die Leerlaufdrehzahl ist. Das kannste dann nach loslassen der Kupplung (z.B. im 5. Gang) mit der linken Hand an der Einstellschraube noch während der Fahrt korrigieren.
Damit beeinflußt du auch die mögliche Motorbremswirkung !
Dieser Einstellbereich ist wirklich klein, da geht es vielleicht noch um eine Achtel Umdrehung an der Einstellschraube.
Probier das einfach mal aus.

Ansonsten hast du K+Ns montiert, was die Vergaserdemontage sehr erleichtert. Du kannst die Vergaser auch optisch synchronisieren oder zumindest grobe Fehleinstellungen beseitigen.
http://www.z750twin.de/vergaser.htm
Siehe ab unterhalb der Mitte.

Lass dich nicht entmutigen, du bist schon ganz nah dran !

LG, Michael

RE: Benzin tropft aus Luftfilter

Verfasst: So 6. Apr 2014, 20:08
von lattuca
Hab eben mal die Maschine richtig warm gefahren.
Hab mich dann auf einem Berg in einer unbewohnten Gegend positioniert. (falls sie mit dem Kickstarter nicht angesprungen wäre und wegen dem Lärm)

Dort konnte ich mal in Ruhe das Leerlaufgemisch einstellen.
Hat scheinbar geklappt. Sie läuft jetzt gut. :D

Hoffe, dass sie im kalten Zustand jetzt auch anspringen will.

RE: Benzin tropft aus Luftfilter

Verfasst: So 6. Apr 2014, 22:10
von Michael
Hi lattuca,

gute Idee mit dem Berg :D

Das Anspringen in kaltem Zustand sollte kein Problem sein, da du ja mit Choke startest. Sollte sie zwar zünden, aber einfach nicht anspringen wollen, kannst du die Standgaseinstellschraube bereits bei kaltem Motor um etwa eine Viertel Umdrehung reinschrauben (Drehzahl erhöhen).

Am kritischsten sehe ich den Zeitraum ab dem der Choke wieder deaktiviert, der Motor aber noch nicht richtig warm ist und du sie im Standgas laufen lassen mußt (Ampel rot, etc.)

Evtl. kann hier ein kleiner Dreh an der Standgasschraube (Drehzahl leicht erhöht) helfen. Ist der Motor dann warm, einfach die dann zu hohe Standgasdrehzahl wieder reduzieren.

Denk an das von mir schon beschriebene Ritual :-)

Viel Erfolg und viel Spaß beim Twintreiben,
Michael

RE: Benzin tropft aus Luftfilter

Verfasst: Sa 12. Apr 2014, 20:40
von lattuca
Sie springt jetzt sehr gut an. Habe deinem Rat gefolgt (Leerlaufdrehzahlschraube während der Fahrt einfach nach einer gewissen Zeit rausdrehen und im kalten Zustand wieder rein).

Habe die große Düse des Dynojet Kits eingebaut.
Bei Vollgas und höherer Drehzahl ruckt die Maschine etwas.
Ist mir bei ca. 140km/h aufgefallen.
Glaubst du, dass die kleine Düse besser wäre?
Auspuff ist original, allerdings ist im inneren bei beiden scheinbar ein Teil herausgebrochen worden.
Oder liegt das vielleicht an etwas anderem?

RE: Benzin tropft aus Luftfilter

Verfasst: Sa 12. Apr 2014, 21:26
von Michael
Hi lattuca,

ja, probier mal die kleineren Hauptdüsen (#128 des Dynojet Stage 3 Kits für LTDs) aus.
Solange du so etwas wie Schalldämpfer dran hast, ist das wohl die bessere Wahl.
Die großen Hauptdüsen (#132) sind für offene Anlagen ("Krawalltüten") gedacht.
Ich fahre die kleineren Düsen zusammen mit einem unveränderten BSM 2-in-1-Auspuff (mit ABE). Alles prima.
Der Test mit den größeren Düsen war nicht zufriedenstellend !

LG, Michael

RE: Benzin tropft aus Luftfilter

Verfasst: Do 24. Apr 2014, 20:58
von lattuca
Hab gerade mal eine Testfahrt ohne Luftfilter und den großen Düsen (Dyonojet Kit Stage 3) gemacht. Die Probleme bei Vollgas sind verschwunden. Leistung ist super. Da macht das fahren richtig Spaß. Das Fahrwerk ist ja wohl nur noch genial. Hab sogar einmal mit der Fußraste aufgesetzt. :schock:
Aber auf Dauer ohne Filter fahren?
Was meint ihr dazu?

RE: Benzin tropft aus Luftfilter

Verfasst: Do 24. Apr 2014, 23:20
von Michael
Hi lattuca,

dauerhaft ohne Luftfilter fahren ist keine gute Idee.
Wenigstens ein Sieb muß sein !
Das hält größere Insekten und auch Rollsplittsteinchen fern.

Probier bitte mal die kleineren Hauptdüsen zusammen mit den K+N-Filtern (bzw. anderen Einzelluftfiltern) aus.

Mit der Fussraste aufgesetzt ?
Respekt !
Evtl. hilft eine höhere Vorspannung der Federbeine (einfach) und etwas Luft in der Gabel (schwieriger).
Dazu pumpe ich sie nicht aktiv auf, das könnte die Simmerringe beschädigen. Niemals mit einem Reifenfüllgerät von der Tankstelle oder einem Kompressor arbeiten, die haben viel zu viel Druck !
Ich entferne die zwei Verschlußstopfen, ziehe die Gabel nach oben / Mopped über den Seitenständer hebeln, und drücke mehrfach abwechselnd die Luftventilstifte oben an der Gabel rein. Da hört man kurz die Luft einströmen.
Ist die Gabel dann ganz ausgefedert und beim Drücken der Ventilstifte strömt keine Luft mehr ein, hat man das maximale, natürliche Luftvolumen erreicht. Der Fülldruck beträgt dann 0,0 bar.
Damit bleibt das schöne, sensible Ansprechen der Gabel gewahrt und die Simmerringe haben keinen unnötigen Stress :-)

Gute Fahrt !

LG, Michael

RE: Benzin tropft aus Luftfilter

Verfasst: Sa 26. Apr 2014, 13:07
von lattuca
Bei mir ist etwas Luft in der Gabel. Mit meiner Gabelluftpumpe von meinem Mountainbike.
Weiß allerdings nicht mehr wieviel. Federbein sind auch schon maximal gespannt.
Leider hängen meine Fußrasten nach unten, speziell die linke, mit der ich auch aufgesetzt habe. Gummis sind schon neu. Aber die Gewinde sind hin, sodass ich die Müttern nicht richtig festziehen kann.
Ist jetzt schon ein komisches Gefühl in der Kurve, Angst wieder aufzusetzen.