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Re: Fett für die Führungsbolzen der Brems-Schwimmsättel?
Verfasst: Fr 17. Apr 2020, 23:14
von bikeorslk
Ich schon wieder - wie letztes Mal...
Irgendwie war mir so:
ATE.PNG
Vielleicht nicht so gut...
Bye
Carsten
Re: Fett für die Führungsbolzen der Brems-Schwimmsättel?
Verfasst: Sa 18. Apr 2020, 11:27
von martin s aus b
Hallo Carsten,
tool late - schon drin.
Den feinsinnig formulierten Satz aus dem technischen Datenblatt von ATE '... nicht für die Anwendung ... mit Hydraulikflüssigkeit auf Silikon- oder Mineralölbasis vorgesehen...' übersetz ich für mich allerdings mit 'wir habens nicht getestet'. In den letzten fünf jahre meines Berufslebens hat man mich anläßlich Dieselaffäre sowie FAK-Beschäftigung zum Nebenberufs-Rechtsanwalt fortgebildet. Mit diesem neuen KnowHow bin ich mir sicher daß hier 'nicht geeignet' oder 'nicht zulässig' stehen würde wenn ein echtes Problem zu erwarten wäre.
Aber wenn ichs vorher gewusst hätte hätt ich die ATE-Paste nicht verwendet sondern stattdessen die Dichtungen und Kolben vor der Montage mit Bremsflüssigkeit befettet? - nö, befeuchtet. Weil ich das nicht wusste hab ich auch die Dichtungen der (Suzuki-) Bremsen meiner Enduro vor ziemlich genau einem jahr erst mit ATE-Bremsenpaste eingefettet und dann das System mit DOT5 befüllt. Funktioniert bis heut ohne Probleme.
Was meine Frau und die Stadtbesuche angeht - Folge der Spur der Scheckkarte. Und sag was wenn Du Dich traust.
Gruß
Martin
Re: Fett für die Führungsbolzen der Brems-Schwimmsättel?
Verfasst: So 11. Apr 2021, 20:16
von Detlef
Zu DOT5 hab ich da mal eine Anmerkung: definitiv sollte man bei der Montage der Hydraulikteile kein handelsübliche Bremspaste wie die von ATE o.ä. nehmen, sondern Mals Hilfsmittel DOT5 selbst verwenden. Auch müssen zwingend alle Gummis Dichtungen etc. getauscht werden. Reinigen reicht nicht. Ich habe in einem sehr interessanten Beitrag darüber mal gelesen, das die Gummis, die mit DOT4 und mit DOT5 in Verbindung waren unter Temperatureinfluß erheblich zum Quellen neigen. Also immer bei Umstellung auf DOT5 alles gründlichst spülen und Gummis neu. Desweiteten führt DOT5 zu einem weicheren Druckpunkt, da es offenbar „elastischer“ reagiert als DOT4. Zum Spazierenfahren bestimmt kein Problem aber für Sportfahrer eher keine Empfehlung. Und mal ehrlich, wegen hygroskopischer Nachteile alle paar Jahre die Flüssigkeit wechseln, scheint mir doch eher simpel. Ich hatte bereits ein Riesen Dilemma an meinem TR4 mit genau der Thematik. Meine Empfehlung erhält DOT5 nicht.
Re: Fett für die Führungsbolzen der Brems-Schwimmsättel?
Verfasst: Do 6. Mai 2021, 10:48
von kort
Hallo Martin,
zu Deiner Eingangsfrage bin ich wieder zu spät.
Da ich vor der gleichen Frage stehe habe ich nochmal im Werkstatthandbuch für die B-Modelle nachgeschaut (84 DISASSEMBLY/Caliper Assembly):
"Apply a thin coat of PBC (Poly Butyl Cuprysil) grease to the caliper holder shafts and the holder holes. (PBC grease is a special high-temperature, water-resistant grease.)".
Schaut man dann im Netz sieht man das wohl alle Japaner zu der Zeit Kupferpaste empfohlen haben.
Definition von PBC: "PBC (PolyButylCuprysil) ist eine Hochtemperatur Anti-Seize Paste auf Basis eines weichmetallhaltigen Fettes auf teilsynthetischer Basis mit anorganischen Verdickern. PBC ist frei von Silikon, Molybdändisulfid, Grafit oder Blei."
Wie die Diskussion hier zeigt ist die Zeit seit 1980 nicht stehengeblieben und ich würde das mal nicht so eng sehen mit "... frei von Silikon, Molybdändisulfid, ...". Wasserbeständig und temperaturfest sind meines erachtens die Merkmale die ausschlaggebend sind, damit der Sattel seinem Namen gerecht wird und über die Bolzen schwimmen kann.
Viele Grüße
Reinhold
Re: Fett für die Führungsbolzen der Brems-Schwimmsättel?
Verfasst: Do 6. Mai 2021, 11:10
von martin s aus b
Hallo Reinhold,
das hab ich im Handbuch damals offensichtlich nicht gefunden, Und mit 'wasserbeständig und temperaturfest' hast Du sicher recht. Dann noch geringe Reibung, da passt Kupferpaste wahrscheinlich ganz gut. Auch bei den Radbolzen wird die Kupferpaste ja nicht, wie Carsten weiter vorne - so les ich das zumindest - postuliert, zur Schraubensicherung durch Reibungserhöhung eingesetzt sondern zur Minimierung der Reibung unter dem Schraubenkopf und im Gewinde auf daß möglichst viel Anzugsmoment nicht in Reibung sondern in Schraubenvorspannung umgesetzt wird.
Also nächstes mal Kupferpaste. Keramikpaste, wenn ichs richtig seh die Edelversion von Kupferpaste, geht sicher auch.
Gruß
Martin