Spezialvergaser - was ist das

[martin s aus b]

Das Netz weiß auch dazu Bescheid

https://www.krv.de/wissen/thermische-langenausdehnung


Thermische Längenausdehnung

Kunststoffe und Metalle unterscheiden sich fundamental in der Art Ihres atomaren Aufbaus sowie der Art der chemischen Bindung. Dies zeigt sich u.a. daran, dass die thermische Längenausdehnung bei Kunststoffen etwa 10mal größer ist als bei Metallen.

Sie wird gekennzeichnet durch den thermischen Längenausdehnungskoeffizienten α (mm/m K). Die Größe der Längenänderung wird beeinflusst durch den Längenausdehnungskoeffizienten α, der das Verhalten des Kunststoffes im Verhältnis zur Temperatur beschreibt.

Geprüft wird der Längenausdehnungskoeffizient nach der DIN 53752 und gibt an, um wie viel sich die Länge eines Kunststoffteils vergrößert, wenn die Temperatur um 1 K erhöht wird. Einige Längenausdehnungskoeffizienten der häufigsten Rohr- Kunststoffe können sie der Tabelle entnehmen.

... die thermische Längenänderung ... kann wie folgt berechnet werden:

delta l.JPG

Und was für die Längenmaße von Rohren gilt gilt auch für die Durchmesser von Kunstoffscheiben. Mir kommen die Wärmedehnungskoeffizienten relativ groß vor, man findet, die ersten beiden Werte der nachfolgenden Tabelle, auch kleinere ....

pa.JPG

... aber unter Annahme der obigen Ausdehnungskoeffizienten kommen die 2/10 mm Durchmesservergrößerung bei 80 Kelvin Erwärmung für im Kfz-Bau üblicherweis verwendete Kunststoffe locker zusammen.

delta d.JPG

Diese Durchmesservergrößerung muß der Konstrukteur bei der Grundauslegung vorhalten. Hat er wahrscheinlich auch gemacht aber Kunststoffe verändern, selbst wenn sie konditioniert sind
http://www.ima-buscher.de/images/websit ... nieren.pdf
über lange Sicht ihre Eigenschaften zB. durch die Ausdünstung der Weichmachern etc. Und dabei wachsen Sie auch ein wenig.

Offensichtlich hat man Mitte der Siebziger des vergangenen Jahrhunderts bei Mikuni nicht darüber nachgedacht wie sich die Kunststoffeigenschaften über 50 Jahre Gebrauch verändern, vielleicht hat man damals über das Langzeitverhalten von Kunstoffen auch noch relativ wenig gewusst.

Martin

[bikeorslk]

Hallo Martin,

danke schön für die Fleißarbeit. Das Nachrechnen auf Basis der Materialdaten hatte ich mir für heute nach dem Yoga vorgenommen...

Die Zahlen passen doch gut (zumal ich mit Messschieber ja nur auf 0,05mm genau sein kann) und es handelt sich ziemlich sicher um Polyamid.

Schön wenn man einen Fehler sauber analysieren kann und dann (hoffentlich) die richtige Maßnahme gefunden hat.

Bye

Carsten

[martin s aus b]

Hallo Carsten,

anschließend an dieses kleine Rechenexempel hab ich mir beim Abendspaziergang mit dem Schnuffi überlegt daß die Vergaser wohl kaum wärmer als 40 bis maximal 50° werden (dürfen). Leichtbenzin, Vergaserkraftstoff, hat einen Siedebereich zwischen 70 und 150°C, von der Untergrenze gilts Abstand zu halten weil sich sonst der Kraftstoff direkt aus der Schwimmerkammer ohne motorische Verbrennung verdünnisiert. Das heißt die Wärmedehnung des verwendeten Kunstoffs ist kein Problem.

Gruß

Martin

[bikeorslk]

"Das heißt die Wärmedehnung des verwendeten Kunstoffs ist kein Problem"

Naja, das kann ich so nicht teilen. Ich hatte dieses eigenartige Verhalten ja schon öfter, aber immer nur wenn sie richtig warmgefahren war. Ich denke, die Wärmeausdehnung durch sagen wir mal 30K mehr alleine schafft es nicht, addiert aber zu der alterungsbedingt gequollenen Plastikscheibe das hundertstel Millimeterchen, das zwischen Gleiten und Klemmen entscheidet.

Was soll es sonst sein?

Bye
Carsten

[martin s aus b]

Na, wenns bis dicht an die Maßgrenze aufgequollen ist reichen ein paar Grad. Aber das mit der Temperatur war nur so eine Überlegung & die kann auch falsch sein. Letztendlich auch egal weil Du das Problem gewohnt kompetent mit dem Dremel behoben hast.

Schönen Abend noch!

Martin

[onkelheri]

Komisch das dies hier völlig an mir vorbeigegangen ist...

Hallo Zusammen,
tatsächlich würde ich behaupten, Martin, das irgendeiner deiner Vorbesitzenden (* grins) dieses Vergasers mal Schieber samt Membran getauscht hat, offenbar nur einseitig. Die "alte" Ausführung ist jene mit Feder, Sprengring und Pinoccionase.
Die jüngere ist jene mit Scheibe und Schieberfederdruck only!
Zum Verrunden ist alles geschrieben, zur Minifedervariante hattest du Topham angeschrieben ... dessen Antwort ist aber schlichtweg falsch: es spielt eine Rolle und da kommt es noch auf die Vergasertype an ... ich kenne beide Varianten. Aber da geht es ja gleich um Millimeter(!) in der Nadelhöhe.

Ich würde in beiden Vergasern das gleiche System einbauen... das wird sonst nie synchron.

Gruß aus dem Ahrtal
Heri