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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Di 13. Sep 2016, 18:53
von Bruder Lustich
Hallo Carsten,

von Cyanacrylat (Sekundenkleber rate ich hier ab. Dürfte auch nicht Benzinfest sein.

Würde da es sich hier um eine "stumpfe " Sache handelt lieber mit Flüssigmetall arbeiten.
http://www.uhu-profishop.de/uhu-flussig ... -24ml.html

Wie es sich allerdings mit den auftretenden Vibrationen verhält? Ein Freund hat mal den Tank seines Alpha Spiders damit geklebt (Schweißnaht war aufgegangen) und das hat Jahrelang gehalten bevor er das wiederholen musste.

Viele Grüße

Gerd

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Di 13. Sep 2016, 22:49
von Rolf Simon "Gaga"
Hi Carsten,
gut das ich nochmal eben durch die neuen Beiträge gestolpert bin.
Mein Vergaser hatte nach dem U-schallen den selben Defekt. Ich habe gemacht was Michael dir jetzt empfohlen hat. Und das war vor Norwegen. Dicht. Hält. Kein Leck mehr. :headbang:
Habe allerdings auch noch Loctite (ich geh gleich in`n Keller und such die Nummer) draufgetan und Ergebniss ist: Siehe oben.
Der Stopfen drückt sich durch den Durchschlag etwas mehr in den zu verschliessenden Kanal, der ja etwas kleiner vom Durchmesser ist. Ein trockener Schlag hat gereicht und gegehalten war auch nicht nötig, da ist schon Masse genug in angebautem Zustand.
Waat ma, ich hüpf ma in`n Keller :motorrad: .
So, 290er Superschnell Kappilar heißt`s, erst`n Tröpfchen drauf dann BUMM und gut. :D
Grüße an die bH und die Kiddy`s unbekannterweise,
Gaga

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Di 13. Sep 2016, 23:09
von bikeorslk
Moin Gaga,

danke für deinen Erfahrungsbericht. Ich konnte gar nicht glauben, dass niemand sonst dieses Problem hatte bislang.

"in den zu verschließenden Kanal, der ja etwas kleiner vom Durchmesser ist..."

Das war genau meine Sorge: Woher weißt du das? Ist das denn immer so? Ich hätte erwartet, dass die Messingstopfen eingepresst werden und somit sehr wohl auch in eine Bohrung mit konstantem Durchmesser gesetzt werden. Wars bei dir die gleiche Stelle, unterhalb des Zulaufstutzens?

Ich trau mich nicht...

Bye

Carsten

Das Loctite werde ich mir auf jeden Fall besorgen, das klingt nach Eindringen - sehr gut

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Mi 14. Sep 2016, 15:50
von Rolf Simon "Gaga"
Hi Carsten,
japp, gleiche Stelle. Was gibt`s denn da das man sich nicht traut? Denk doch einfach mal an den alten Flipper zurück und dann bekommst du deine Kraft schon unter Kontrolle.
Die alten Mädels reagieren nicht direkt mit : :schock: TILT.
Sind ja keine Zicken sondern einfach nur gute Mopped`s aus Japan.
Jetzt mach schon, trau dich.
Einfach nur ein passender Durchschlag (ich habe 3 oder 4mm genommen) und dann draufhauen als würdest du für Mammi einen Nagel für`s Bild vom Kaffeekränzchen in die Wand hauen.
Nur Mut, wird schon.
Gaga.
PS: Äätsch sagen und lange Nase machen kann man ja hinterher immer noch :P .

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Do 15. Sep 2016, 00:24
von bikeorslk
okee, okee,
du hast wohl recht. Das Loctite ist bestellt und wenns dann da ist, werd ich die Gaser leerfahren, so dass die Stelle schön trockengeschlürft ist, das Loczeugs draufträufeln und mit nem geeigneten Hämmerchen (vom Mediziner, oder das was bei diesem Kreativspielzeug der 60er mit Filzplatte und bunten Holzplättchen dabei war?) das Messing umformen.

Wenn ich dann hier eine Suche nach einem Vergasergehäuse links poste, wisst ihr alle was schiefgegangen ist... :rolleyes:


Apropos leerfahren:

Bevor es losgehen konnte, musste ich ja noch mit fast leerem Tank zum TÜV fahren:
IMG_20160913_145325352b.jpg
IMG_20160913_141249718b.jpg

oder mit anderen Worten:

Ich bin fertig!


Für die Interessierten noch ein bisschen Statistik:

In den 222 Arbeitsstunden habe ich etwa 8kg Putzlappen verbraucht, die mit 8 Dosen Bremsenreiniger getränkt wurden, außerdem ein Paket AKO-Pads, eine Dose Vergaserreiniger, eine halbe Tube Elsterglanz, einige zig  Spritzer Kontaktspray, n guten Schluck WD40, einen Rest Rostlöser, eine Handvoll NeverDull, Polierpaste, eine halbe Buddel Rostumwandler und, um den ganzen Dreck von den Flossen wieder ab zu bekommen, eine Dose Handwaschpaste.

Um alles wieder hübsch zu machen, haben sich Langzeitfett, Molykote, Schraubensicherung, Klarlack, Polierwachs, Sekundenkleber, Unterbodenschutz, Tesa Tape, Tesakrepp, Highspeedtape, Isolierband und Babypuder fröhlich die Hand gegeben.
Damit das Ganze Spaß machte, durften auch Wasser, Brause, Bier, Grillwurst und Schokolade mal mitspielen.

Der ganze Spaß hat ziemlich genau das gekostet, was ich für das Moped vor 37 Jahren mal bezahlt habe: 3250€, also 6500 Mark. Der größte Einzelposten waren die Räder (550€), gefolgt vom Pulvern (295€) Am Ende der Skala rangiert mit 2€ das Töpfchen Revell-Farbe in Gelb, das ich brauchte, um die Beschriftung der Lenkerarmaturen neu zu machen.

Alleine hab ich das alles nicht geschafft, deshalb hier die (hoffentlich vollständige) Liste derjenigen, die mir in den letzten fünfeinhalb Monaten geholfen haben: :thanks:

Lisann beim Vergasermontieren
Matti beim Motor schleppen
Sven mit dem Schweißgerät
Clemens mit dem anderen Schweißgerät
Calli und Marco beim Motor rauswuppen
Marco, Marco, Jörn und Stephan beim Motormontieren
Günni für den Tip mit dem Pulverer

Diverse Firmen für Spezialarbeiten sowie

ihr alle hier im Forum.

Besonderer Dank geht an Michael, Gaga, Gunnar, Gerd , Martin, Ralf, Ruud, Billy, Guido, Werner und Andy
für eure tatkräftige und unkomplizierte Hilfe. Ihr seid echt genial. :headbang: :headbang: :headbang:




Ich freu mich vielleicht!!!

Bye

Carsten

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Do 15. Sep 2016, 07:45
von OWL-Twin
Hey Carsten,

1A+ Arbeit, gefällt mir. :headbang: :shy:

Gruß
Gunnar

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Do 15. Sep 2016, 10:43
von Scholly
Hallo Carsten,
Gratulation auch von der Küste. Sehr schön geworden!
Gruß
Scholly

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Fr 16. Sep 2016, 13:07
von Ralf Wilde
Hallo Carsten,

die schöne Lady ist einfach nur Klasse geworden !!! :applaus: Ganz großes Kompliment !! Gefällt mir sehr.
Freut mich, dass wieder eine so schöne Twin im Originalzustand auf der Straßen unterwegs ist.  :D

Hoffentlich bis bald mal on the Road  :motorrad:

VG Ralf

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Fr 16. Sep 2016, 15:34
von Rolf Simon "Gaga"
Hi Carsten,
Congratulations zu deinem schönen Brummerle und der begleitenden Berichterstattung. :thanks:
Ich hatte gestern noch das Vergnügen eine B2 in nahezu originalem Zustand aus ihrem fast 10 Jahre währenden Dornröschenschlaf erwecken und probefahren zu dürfen. Wobei das Erwecken hauptsächlich durch ihren Betreuer, der Freund der Besitzerin, erfolgte.
Der hat sie nämlich über die Jahre betreut und beschraubt, wenn`s mal nötig war.
Ursprünglich wurde sie von seiner Ex-Frau erworben und gefahren und hat dann mal den Weg zur neuen Besitzerin gefunden.
Es ist ja ein Genuß, dieses Mopped mal im unverbastelten Originalzustand fahren zu dürfen und ich kann mich immer auf`s Neue an den alten Mädels ergötzen. :motorrad:
Allein diesen elastischen Motor und seinen ruckfreien Antritt aus engsten Ecken heraus zu spüren lässt mir immer einen kleinen Schauer über`s Rückgrat huschen, mit der originalen Übersetzung wird`s richtig schön. Und mit dem Grummeln des serienmäßigen Auspuff`s untermalt, fühlt man sich eins mit dem schönen Teil der Umwelt :rolleyes: .
Jetzt wird sie evtl. den Weg in meinen Bestand antreten, auch wenn kleinere Problemchen noch zu erledigen sind. (Merke: auch die B2-Lima ist nicht über Tücken erhaben).
Jetzt noch viel Spaß beim Einfahren des Lohnes deiner Arbeit und noch so viel gutes Wetter wie möglich. :headbang:  

Gaga.

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Fr 16. Sep 2016, 22:54
von bikeorslk
Moin,

danke für die Blumen...

Nach 10 Jahren fast nur Guzzeln ist mir das

"Allein diesen elastischen Motor und seinen ruckfreien Antritt aus engsten Ecken heraus zu spüren lässt mir immer einen kleinen Schauer über`s Rückgrat huschen"

auch passiert. Ich hatte so gar nicht mehr im Gefühl, wie sich die Twin, gut eingestellt, wirklich fährt. Es ist eine wahre Freude.

Ich freu mich immer noch!

Carsten