Re: Big Bore Kit
Verfasst: So 30. Dez 2018, 03:24
Um weiter zu kommen musste der Zylinderkopf zusammengebaut werden.
Ventile sind klar, aber mit welchen Federn, Scheiben und Keilen montieren ?
Bei den Federn war es noch einfach, wir haben die längsten gewählt, die auch in gutem äußeren Zustand sind.
Also mal den Fundus ausgeleert und die besten weiteren Teile ausgewählt:
Die selbst gesteckte Aufgabe war es, mit Knete einen Innenabdruck der kritischen Stellen des Brennraums zu machen.
Damit wird Klarheit geschaffen, wie groß die Abstände wo sind, z.B. Ventile zu Ventiltaschen oder eben die Quetschkante, also der Rand des Brennraums.
Also den fertig montierten Zylinderkopf mit rundum 250er Shims montieren und erst mal Ventilspiel prüfen.
Steuerzeiten einstellen und messen. Klar, viel zuviel Spiel, also dickere Shims im Bereich 280 bis 290 montieren.
Damit liegen wir bei allen Ventilen schön zwischen 0,08 und 0,10mm, prima !
Nockenwellen wieder raus, Kopf wieder runter und den Freiraum oberhalb der Kolben mehr oder weniger gezielt mit grüner Knete (ist ja eine Kawasaki, da muss die grün sein!) belegt. Eine Seite der Nils, andere Seite ich.
Oh Mann, ist das spannend !
Kopf wieder drauf, Nockenwellen auch, Steuerzeiten einstellen.
Nebenbei noch mit den verschiedenen Steuerkettenspannern rumprobiert und festgestellt, das da welche dabei sind, die garnicht mal so gut funktionieren, weil der Stößel in der vorderen Feder klemmt. Ich habe mich für eine Version mit großem Pilz vorn am Stößel entschieden und schon lies sich die Steuerkette wieder wie gewohnt spannen. Habe bei CMS nachgeschaut und diese Version ist angeblich von der B1/B2 und von der BeltDrive.
Das kann ich mir nicht vorstellen, da ist doch bestimmt irgendwo der Wurm drin ?
Fussdichtung ist drin, Kupferkopfdichtung ist auch drauf, also den Kopf mit vorgeschriebenem Drehmoment angezogen.
Dabei kam schon etwas Knete an der Dichtfläche der Kopfdichtung heraus, nicht viel.
Ok, also den Motor durchdrehen.
Mühsam mit der Hand am Polrad und den stramm laufenden neuen Kolben bzw. Kolbenringen, aber zwei volle Umdrehungen absolviert.
Also Nockenwellen wieder raus und Kopf runter.
Ein Knetefleck klebte auf einem Kolben, der andere Knetefleck klebte im Brennraum.
Was für ein Anblick !
Grüne Knete im frisch gemachten Motor, aber ich wollte es ja unbedingt ausprobieren
Mit dem Tiefenmesser des Messschiebers durch die Knete durchgestochen und vorsichtig rangeschoben, um die Schichtstärke zu ermitteln.
Also, die Ventiltaschen sind mit ca. 6mm Freiraum zum geöffneten Ventil eindeutig tief genug, das reicht auch für Spielereien mit scharfen Nockenwellen.
Der Brennraum selber ist riesig groß und birgt keinerlei Risiken.
Besonders spannend war die Quetschkante. Ganz aussen ergibt sich ein ausreichend großer Abstand von ca. 1,5mm, was in etwa der Stärke der Kopfdichtung entspricht:
Da der Brennraum noch auf 78mm Bohrung ausgelegt ist, der Kolben aber mit 86mm Bohrung und etwa 16° Schräge von aussen zur Mitte hin ansteigt, mußte sich ein Ring mit besonders kleinem Abstand genau entlang der bisherigen Brennraumkante ergeben.
Dem ist auch so. Gemessen sind hier nur etwa 0,8mm Abstand vorhanden.
Gegen Licht betrachtet kann man diesen Ring sehr gut erkennen:
Bei der Handhabung der Kneteflecken hat sich der "ausgestanzte" Rand auch teilweise gelöst:
Meine Entscheidung ist klar, die Kante muss entschärft werden.
Ich werde die Brennraumkante mit den vom Kolben vorgegebenen etwa 16° Schräge bearbeiten (lassen) und dabei auch gleich ein weiteres Kerzenloch für eine Doppelzündung anbringen lassen.
Da schmale Quetschkanten mit etwa 0,8mm Abstand leistungsfördernd wirken, werde ich den Kopf auch planen lassen, um eine umlaufende dünne Quetschkante zu bekommen.
3/10tel mm gehen bestimmt, evtl. auch mehr. Hängt davon ab, ob und wie weit man die (gehärteten) Ventilsitzringe an ihren äussersten Enden mit planen kann.
Habe mittlerweile einen privaten Motorenbearbeiter in Österreich gefunden, der begnadete Änderungen ausführen kann
Insgesamt hätte ich mir etwas spektakulärere Abdrücke erhofft, aber so habe ich zumindest Gewissheit was sich in meinem Motor tut.
Puh, morgen erstmal die Knete aus dem Motor popeln
LG, Michael und der zunehmend twinschraubende Nils
Ventile sind klar, aber mit welchen Federn, Scheiben und Keilen montieren ?
Bei den Federn war es noch einfach, wir haben die längsten gewählt, die auch in gutem äußeren Zustand sind.
Also mal den Fundus ausgeleert und die besten weiteren Teile ausgewählt:
Die selbst gesteckte Aufgabe war es, mit Knete einen Innenabdruck der kritischen Stellen des Brennraums zu machen.
Damit wird Klarheit geschaffen, wie groß die Abstände wo sind, z.B. Ventile zu Ventiltaschen oder eben die Quetschkante, also der Rand des Brennraums.
Also den fertig montierten Zylinderkopf mit rundum 250er Shims montieren und erst mal Ventilspiel prüfen.
Steuerzeiten einstellen und messen. Klar, viel zuviel Spiel, also dickere Shims im Bereich 280 bis 290 montieren.
Damit liegen wir bei allen Ventilen schön zwischen 0,08 und 0,10mm, prima !
Nockenwellen wieder raus, Kopf wieder runter und den Freiraum oberhalb der Kolben mehr oder weniger gezielt mit grüner Knete (ist ja eine Kawasaki, da muss die grün sein!) belegt. Eine Seite der Nils, andere Seite ich.
Oh Mann, ist das spannend !
Kopf wieder drauf, Nockenwellen auch, Steuerzeiten einstellen.
Nebenbei noch mit den verschiedenen Steuerkettenspannern rumprobiert und festgestellt, das da welche dabei sind, die garnicht mal so gut funktionieren, weil der Stößel in der vorderen Feder klemmt. Ich habe mich für eine Version mit großem Pilz vorn am Stößel entschieden und schon lies sich die Steuerkette wieder wie gewohnt spannen. Habe bei CMS nachgeschaut und diese Version ist angeblich von der B1/B2 und von der BeltDrive.
Das kann ich mir nicht vorstellen, da ist doch bestimmt irgendwo der Wurm drin ?
Fussdichtung ist drin, Kupferkopfdichtung ist auch drauf, also den Kopf mit vorgeschriebenem Drehmoment angezogen.
Dabei kam schon etwas Knete an der Dichtfläche der Kopfdichtung heraus, nicht viel.
Ok, also den Motor durchdrehen.
Mühsam mit der Hand am Polrad und den stramm laufenden neuen Kolben bzw. Kolbenringen, aber zwei volle Umdrehungen absolviert.
Also Nockenwellen wieder raus und Kopf runter.
Ein Knetefleck klebte auf einem Kolben, der andere Knetefleck klebte im Brennraum.
Was für ein Anblick !
Grüne Knete im frisch gemachten Motor, aber ich wollte es ja unbedingt ausprobieren
Mit dem Tiefenmesser des Messschiebers durch die Knete durchgestochen und vorsichtig rangeschoben, um die Schichtstärke zu ermitteln.
Also, die Ventiltaschen sind mit ca. 6mm Freiraum zum geöffneten Ventil eindeutig tief genug, das reicht auch für Spielereien mit scharfen Nockenwellen.
Der Brennraum selber ist riesig groß und birgt keinerlei Risiken.
Besonders spannend war die Quetschkante. Ganz aussen ergibt sich ein ausreichend großer Abstand von ca. 1,5mm, was in etwa der Stärke der Kopfdichtung entspricht:
Da der Brennraum noch auf 78mm Bohrung ausgelegt ist, der Kolben aber mit 86mm Bohrung und etwa 16° Schräge von aussen zur Mitte hin ansteigt, mußte sich ein Ring mit besonders kleinem Abstand genau entlang der bisherigen Brennraumkante ergeben.
Dem ist auch so. Gemessen sind hier nur etwa 0,8mm Abstand vorhanden.
Gegen Licht betrachtet kann man diesen Ring sehr gut erkennen:
Bei der Handhabung der Kneteflecken hat sich der "ausgestanzte" Rand auch teilweise gelöst:
Meine Entscheidung ist klar, die Kante muss entschärft werden.
Ich werde die Brennraumkante mit den vom Kolben vorgegebenen etwa 16° Schräge bearbeiten (lassen) und dabei auch gleich ein weiteres Kerzenloch für eine Doppelzündung anbringen lassen.
Da schmale Quetschkanten mit etwa 0,8mm Abstand leistungsfördernd wirken, werde ich den Kopf auch planen lassen, um eine umlaufende dünne Quetschkante zu bekommen.
3/10tel mm gehen bestimmt, evtl. auch mehr. Hängt davon ab, ob und wie weit man die (gehärteten) Ventilsitzringe an ihren äussersten Enden mit planen kann.
Habe mittlerweile einen privaten Motorenbearbeiter in Österreich gefunden, der begnadete Änderungen ausführen kann
Insgesamt hätte ich mir etwas spektakulärere Abdrücke erhofft, aber so habe ich zumindest Gewissheit was sich in meinem Motor tut.
Puh, morgen erstmal die Knete aus dem Motor popeln
LG, Michael und der zunehmend twinschraubende Nils