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RE: Nach der Z 750
Verfasst: So 10. Jan 2016, 10:57
von ausreiter
Moin Männers,
die Diskussion scheint einzuschlafen, vielleicht ein bischen Öl ins Feuer?
Die Triumpf hat Wasserkühlung, Drosselklappensteuerung( ride by wire) und Antihopping kupplung.
Jede menge Featchers die Heute scheinbar wichtig sind. Verkaufsgag oder Notwendigkeit?
War scheint zu sein das Immisionswerte und Geräusche nur mit solchen Mitteln in den Griff zu bekommen sind.
Oder ist es weil andere Hersteller vorlegen und eine gewisse Mode daraus entsteht?
Brauchen wir normale Menschen sowas um glücklich zu sein?
Ich für mein Teil fahre weiterhin solche modernen Motorräder nur mal zur Probe, besitzen will ich solch ein
Technikträger der auch noch an Wert nach der Erstzulassungverliert, sicherlich nicht.
Peter
RE: Nach der Z 750
Verfasst: So 10. Jan 2016, 19:31
von martin s aus b
ausreiter hat geschrieben:
... Wasserkühlung, Drosselklappensteuerung( ride by wire) und Antihopping kupplung ...
Brauchen wir normale Menschen sowas um glücklich zu sein?
Hi Peter,
Deine Frage kann ich für mich klar mit Nein beantworten.
Aber die Triumph hat, wenn man den Vorankündigungen glauben darf, neben dem Zweizylinder und brauchbarer Optik auch noch gute 110 statt 60 Nm bei ebenfalls kleiner Drehzahl und voraussichtlich knappe 100 statt 50 PS. Und falls ich mir denn eine zulegen würde wär sie dann mit 0 statt 240.000 km auf der Uhr auch was den Verschleiß angeht zurück auf Los.
So ein klitzekleiner Update der guten, alten Z750, 35 Jahre nach dem (Neu)Kauf
das reizt mich schon!
Martin
RE: Nach der Z 750
Verfasst: So 10. Jan 2016, 20:53
von Bruder Lustich
Hallo,
hab jetzt doch glatt mal nachsehen müssen was es mit einer Anti-Kupplung auf sich hat. Da müsste ich mich wahrscheinlich ganz schön mit der Fahrweise umstellen, wenn mir so ein Teil die Motorbremskraft schmälert. Glaube nicht dass ich so etwas möchte.
Bin eh schon von dem neuartigen Schnickschnack in meinem 5er irritiert. Kannst nicht mal mehr bei Glätte die Reifen drehen lassen. Beim Moped brauche ich das nicht. Da wenigstens will ich noch selbst aktiv fahren.
Trotzdem, wenn man sich mit einer Neuanschaffung ein "Update" gönnen will, warum nicht. Vielleicht kann man so nen Schnickschnack ja ausschalten ... ?
Viele Grüße
Gerd
RE: Nach der Z 750
Verfasst: So 10. Jan 2016, 22:52
von Michael
Hi Gerd,
mein erster Kontakt mit einer Anti-Hopping-Kupplung stammt bereits aus dem Jahre 1982 und war in einer Honda VF 750 S.
Grauenhaftes Gerät, aber sei's drum.
Die Idee der Anti-Hopping-Clutch ist es, nicht beim normalen Gaswegnehmen aktiv zu werden.
Da bleibt alles wie gewohnt, keine Sorge ;-)
Erst bei extremen Fahrmanövern mit abruptem Gaszudrehen bei annähernd Höchstdrehzahlen und dazu noch gleichzeitigem Tritt auf die Hinterradbremse können einige Motorräder, gern auch die mit Kardanantrieb und kurzen Schwingen, besonders aber die erfolglose Ovalkolben-Honda NR500 von 1979, zum sehr unerfreulichen "Stempeln" des Hinterrads neigen.
Also anstatt dass das Hinterrad irgendwie kontrollierbar an der Blockiergrenze den Strassenkontakt hält, beginnt das stark abgebremste Hinterrad deutlich sichtbar und noch viel schlimmer, deutlich fühlbar über die Strasse zu hüpfen.
Das ist durchaus gefährlich und verlängert den Bremsweg erheblich, in Schräglage ist es eine absolute Katastrophe und jede Massnahme, die das "Stempeln" verhindert, ist zu begrüßen.
Unseren Twins ist die Stempelneigung des Hinterrads völlig fremd, zum Glück !!!
LG, Michael
RE: Nach der Z 750
Verfasst: Mo 11. Jan 2016, 01:54
von Bruder Lustich
Hallo Michael,
wenn ich das jetzt richtig verstehe, bei grenzwertiger Fahrweise, wo man sowieso froh ist dass man durch die Kurve kommt, greift das Teil ein und bringt das Hinterrad zum hüpfen??? Durch lösenden und zumachenden Einfluss auf die Kupplung, ähnlich ABS auf die Bremse??? Ein Vorläufer des ABS mit der Intention das Blockieren des Hinterrades zu verhindern??? Wenn einer fahren kann, stellt er vor der Kurve seine Geschwindigkeit ein, wenn`s nicht passt, korrigiert er diese sachte in der Kurve. Ein unerwarteter Eingriff von Seiten der Maschine ist dabei der Gau.
Wenn einer nicht richtig fahren kann ist so etwas in meinen Augen sehr gefährlich. Er verlässt sich einfach auf so einen Mist, und beachtet erst nach bösen Geschehen die physikalischen Grenzen.
Lieg ich da richtig mit meiner Annahme?
Gott sei Dank, mein Eselchen kündigt die Absicht mit dem Hinterrad woanders hinfahren zu wollen immer und rechtzeitig an. Und da muss man schon flott unterwegs sein.
Viele Grüße
Gerd
RE: Nach der Z 750
Verfasst: Mo 11. Jan 2016, 09:39
von Michael
Hi Gerd,
genau umgekehrt !
Die Anti-Hopping-Clutch (AHC) verhindert das Stempeln, somit bleibt das Hinterrad am Boden und für den Fahrer über die Fussbremse weiterhin wie gewohnt kontrollierbar.
Dabei geht es nicht ums Kurvenfahren am Limit, sondern eher um Voll- bzw. Notbremsungen in Geradeausfahrt oder bei leichter Schräglage.
Dieses System hat nichts mit ABS zu tun und wird auch nicht elektronisch geregelt.
Stell dir einfach eine Kupplung vor, die 100% Leistung vom Motor zum Hinterrad überträgt, also bei Vortrieb (Gas auf) ganz normal funktioniert.
Im Schiebebetrieb (Gas zu), wenn die Fahrzeugmasse über das Hinterrad und die Kupplung den Motor antreibt, überträgt die AHC nur z.B. 50% der (Schiebe-)Leistung. Bei einfach nur "Gas zu" kommt es zu keinem Schlupf an der Kupplung, also auch hier alles wie gewohnt.
Wird im Schiebebetrieb aber zusätzlich die Hinterradbremse betätigt, so können mehr als die 50% erreicht werden und die Kupplung beginnt teilweise zu rutschen.
Das wiederum sorgt für einen gleichbleibenden Kraftfluß von max. 50% vom Hinterrad zum Motor, ohne das sich durch die Addition von den Spielen im gesamten Antriebsstrang ein gewisses "Aufschaukeln" breit macht, was letztendlich zum stempelnden, also einem springenden, Hinterrad führt.
Ich hatte mal ein Mopped, das extrem zum Stempeln neigte und damit bin ich genau deswegen in manche (sehr) brenzlige Situation gekommen. Da hätte mir eine AHC weitergeholfen, von den Vorzügen eines ABS in Kombination mit einer AHC will ich hier noch nicht mal sprechen.
LG, Michael
PS: Nochmal kurz zur NR500, die als Wegbereiter zur Entwicklung der AHC gilt.
In der NR500 wurden die legendären Ovalkolben eingesetzt und diese Motoren hatten beim Gas wegnehmen ein so starkes Bremsmoment, das selbst ohne Betätigung der Hinterradbremse das "Stempeln" aufgetreten ist und galten als unfahrbar, was sich auch in den schlechten Platzierungen widerspiegelt.
Erst die Nachfolgemodelle hatten dann die neu entwickelte AHC bekommen.
RE: Nach der Z 750
Verfasst: Mo 11. Jan 2016, 17:17
von Bruder Lustich
Hi Michael,
na klar. Da war ich wohl heute Nacht genau konträr daneben. Kam mir selbst schon komisch vor. Danke für die Aufklärung.
Viele Grüße
Gerd
RE: Nach der Z 750
Verfasst: Mi 20. Jan 2016, 23:01
von martin s aus b
Na, die ersten Tests der #900 Bonneville in Motorrad und MO sind jetzt doch ein wenig ernüchternd. Gut, die Jungs steigen von den üblichen 150 PS-Raketen ab und finden dann 55 PS für die Bonni nicht so üppig. Aber ich, wenn ich ehrlich bin, auch nicht und wenn ich das so les sag ich, um ein geflügeltes Wort aus dem Freundeskreis zu gebrauchen, das kann die Kawa auch.
Also warten auf die #1200. Der freundliche Triumph-Händler fünf Ortschaften weiter meinte allerdings, die käm möglicherweis erst 2017 so richtig in den Verkauf. Aber nachdem ich mir jetzt letzten Samstag beim Honda-Händler im Nachbarort, von dem ich vor geschätzt 100 Jahren schon meine ersten beiden Motorräder, eine CB 250 und eine 500 Four, hatte, die Nase am Schaufenster (Betriebsferien!) platt gedrückt hab könnts dann vielleicht auch die neue Africa Twin werden. Die steht nämlich schon da, kann Probe gefahren werden, hat auch schon gute Tests & lässt sich auch wirklich anschaun. Und ein wenig Offroad-Ambitionen, siehe das Foto auf der zweiten Seite dieses threads, hab ich ja schon auch.
Was meint ihr?
Martin
RE: Nach der Z 750
Verfasst: Do 21. Jan 2016, 00:48
von Bruder Lustich
Hallo Martin,
ne Offroad hast Du ja schon. Mit ner Afrika Twin wird's auf den Steig auf dem Foto sehr eng. Außerdem dachte ich, Du brauchst ne Straßenmaschine für die nächsten 200000 km.
Bei den Drehzahlen, die diese Maschinen drehen um erst mal ein ordentliches Drehmoment aufzubauen? Die erscheinen mir bei 3-4000 Upm fast lahmer wie unsere alten Twins. Da würde ich mir auf alle Fälle mal die Drehmomentkurven ansehen.
Bei der Triumph denke ich Du meinst die T120.
http://www.triumphmotorcycles.de/motorr ... ville-T120
Technische Daten hab ich nur hier gefunden, aber ob die stimmen? Sind so jedenfalls verheißungsvoll.
https://de.wikipedia.org/wiki/Triumph_Bonneville_T120
Was hat es allerdings mit einem Aludruckgussrahmen auf sich? Das Material kenne ich nur von Lampen bei der Hausbeleuchtung, und wenn`s runterfällt isses oft dahin. Soll das jetzt besser als ein konventioneller Stahlrahmen sein? Weißt Du als Metaller mehr darüber?
Viele Grüße
Gerd
RE: Nach der Z 750
Verfasst: Do 21. Jan 2016, 20:31
von ausreiter
jaja das war schon immer so mit den Engländern, erst grosse Vorankündigungen und dann dauerts Jahre bis die Modelle wirklich greifbar/ kaufbar sind. Da sind die Japaner einfach emsiger.
ciao