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RE: Kettenschlagen, Kettenberuhiger, Kettenspanner
Verfasst: Di 13. Dez 2016, 22:45
von martin s aus b
Thomas hat geschrieben:
....Eigenfrequenz. Bei den Twins wird die eben in genanntem Bereich angeregt ursächlich durch den Zylinderdruck. Da hillft nur dämpfen mit Spanner oder den Schwingweg begrenzen....
Hallo Zusammen,
das Thema hatten wir hier auch schon mal
http://www.z750twin.de/zforum/showthrea ... ttenkasten
Ich fahre drei Twins, zweien davon, den Z 750 Kawas die im Originalzustand so zwischen 90 und 100 Km/h ganz unangenehm mit der Kette schütteln, hab ich das Ketten(quer)peitschen erfolgreich ausgetrieben.
Der Straßen - Z schon vor knapp 40 Jahren mit dem guten alten Becker-Fettkettenkasten
By the way: Außerdem auch weniger Reibung als die offene Kette + ewiges Kettenleben. Aber auch das hatten wir schon.
Und der Z 750 GS bei der das anfangs ganz eklig war etwas weniger elegant mit zwei Ketten(quer)führungen. Werkstoff 'Murtfeld grün', auch hier nix vorgespannt, nix Zusatzreibung.
Die obere verschleißt deutlich stärker als die untere was darauf hindeutet, daß vor allem das gezogene und nicht das freie Kettentrum peitscht.
Beim dritten Twin, meiner TX 750 - hier zur Abwechslung mal ein anderes Photo - ...
... gibts das Problem einfach nicht. Weil die Auslegung der Motoren, überschaubare Leistung, ordentliches Drehmoment, ähnlich der bei Kawa ist lässt das vermuten, daß diese Resonanzfrequenz des Systems - um eine solche handelt es sich ganz sicher - durch andere motorische oder fahrwerkseitige Maßnahmen vermeidbar oder soweit verschiebbar ist, daß sie nicht im Betriebsbereich liegt.
Die Tatsache, daß die Yamaha das Problem nicht hat, die Z 750 Enduro aber trotz deutlich anderer Fahrwerksdaten, Hinterradübersetzung, Kettenlänge und Kettenspannung (lockerer wegen des größeren Federwegs) noch ekliger geschüttelt hat als das Original deutet auf den Motor als Verursacher hin. Der wiederum läuft bei Kawasaki mit einer Primärkette 'rückwärts' wohingegen der Yamaha-Motor mit einem Primär-Zahnradsatz vorwärts läuft. Die hintereinander geschaltete HY-Vo Chain (Morsekette) des Primärtriebs und die Rollenkette zum Hinterrad könnten hier schon ein Resonanzsystem aufbauen ..... Eine Differentialgleichung würd sicher weiterhelfen.
Martin
RE: Kettenschlagen, Kettenberuhiger, Kettenspanner
Verfasst: Mi 14. Dez 2016, 19:00
von sven
bikeorslk hat geschrieben:
"aber den schwingfähigen Teil verkürzen"
...und damit die Resonanzfrequenz (= Geschwindigkeit) nach oben schieben. Kann man machen, wenns dann >Vmax ist.
Diese Rollen hatte ich nicht gemeint. Der Roll-Ring wurde ja nur zwischen den Trums eingespurt, spreizt diese und hat keine Verbindung zum Rahmen.
Ich mag genau wie Thomas eine Gleitlagerung an einer offen laufenden Kette (so sieht es beim oberen Trum aus) nicht. Das geht für eine Rennmaschine, die nach dem Rennen eh topgewartet wird, aber fürs tägliche Fahren ?
Bye
Carsten
Hi Carsten!
Du hast vollkommen Recht mit deiner Kritik, hinsichtlich höherfrequenter Schwingungen
ist das mit der Rolle an meiner XT nicht gut gelöst. Das war allerdings auch nicht das Pro-
blem das ich damit lösen wollte, es ging mir darum den erforderlichen großen Kettendurch-
hang etwas "aufzuräumen". Das hat mit der Rolle unter der Schwingenachse gut funktion-
iert, der Durchhang hängt jetzt sozusagen kaum noch durch ...
Was euer Problem angeht, da ist eine möglichst lange, flache Gleitschiene wahrscheinlich
eine bessere Lösung (wird ja auch an Steuerketten so gemacht). Ansonsten sollte natürlich
der Rundlauf der Kettenräder passen (bei der SR leiert die Lagerung des Kettenblattträgers
hinten gern aus, so daß dessen Rundlauf nicht mehr gewährleistet ist), und zusätzlich wär's
kein Fehler die Zähnezahlen von Ritzel und Kettenblatt auf die Anzahl der Rollen der Kette
abzustimmen: jeweils teilerfremd ist günstig für gleichmäßigen Verschleiß weil dann jeder
Zahn mit jeder Rolle in Kontakt tritt (Satz von Lagrange: Ordnung einer Untergruppe teilt
die Gruppenordnung).
So viel für heute!
Viele Grüße
Sven
RE: Kettenschlagen, Kettenberuhiger, Kettenspanner
Verfasst: Mi 14. Dez 2016, 20:07
von Michael
Hi Sven,
schön dich hier wieder zu treffen.
Freut mich, das du uns mit deinem Sachverstand unterstützt ;-)
LG, Michael
RE: Kettenschlagen, Kettenberuhiger, Kettenspanner
Verfasst: Mi 14. Dez 2016, 20:17
von Michael
Hi Martin,
die HY-Vo Chain, also unsere Primärkette, besitzt ja keinen Spanner, nur zwei Gleitschienen.
Hat die TX einen Primärkettenspanner ?
In unserem Fall müßte ja das "unbelastete" obere Kettentrum gespannt werden.
Mal sehen, ob man da irgendwie dran kommt ?
Primärkettenspanner.jpg
LG, Michael
RE: Kettenschlagen, Kettenberuhiger, Kettenspanner
Verfasst: Do 15. Dez 2016, 21:09
von martin s aus b
Michael hat geschrieben:
Hat die TX einen Primärkettenspanner ?
Nö, die hat keine Kette sondern einen Primär-Zahnradtrieb. Dehalb läuft der Motor anders- oder besser gesagt richtigrum'
Martin
RE: Kettenschlagen, Kettenberuhiger, Kettenspanner
Verfasst: Mo 1. Mai 2017, 23:32
von bikeorslk
Moin,
ich lasse diesen Thread mal wieder aufleben, denn ich habe heute ganz bewusst mal auf das ominöse Kettenschlagen geachtet und, obwohl ich Landstraße und fast immer rennleitungskonform (= 100km/h) gefahren bin - ich hab es nicht. Und ganz ehrlich: In den 38 Jahren hatte ich es auch nie.
Nun frage ich mich natürlich, woran es liegen kann. Habe ich einfach Riesenglück gehabt und immer zwei absolut rundlaufende Ritzel gehabt? Wenn die nur ein bisschen unrund laufen, triggert man das Kettenschlagen natürlich. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Zehntelmillimeter dafür schon ausreicht.
Was m.E sicher dazu beiträgt, ist meine seit Ewigkeiten schon verwendete Paarung 17/38 Zähne. Durch die nicht vorhandenen gemeinsamen Teiler kehrt die exakt gleiche Zahnstellung ja erst nach 38 Ritzel- bzw. 17 Kettenblattumdrehungen wieder. Das könnte vielleicht ausreichen, eine etwaige Resonanz mit der Kette ins Nirwana zu schieben?
Fahrt ihr (die Kettenschlag-Geplagten) evtl. eine ganzzahlig teilbare Paarung? Dann passiert es natürlich viel öfter (mindestens zweimal häufiger, bei 18/36 oder 19/38 sogar alle zwei Ritzelumdrehungen) und es könnte eben genau der richtige Rhythmus für die Kette sein.
Bin mal wieder auf eure Meinungen gespannt.
Bye
Carsten
RE: Kettenschlagen, Kettenberuhiger, Kettenspanner
Verfasst: Mo 1. Mai 2017, 23:40
von bikeorslk
Hab noch mal zurückgeblättert und Sven hat es ja schon vorher genau so erklärt. Eine 106-gliedrige Kette ist natürlich ebenfalls ideal: die Primzahl 53 ist schön teilerfremd zu 17 und 19
Bye
Carsten
RE: Kettenschlagen, Kettenberuhiger, Kettenspanner
Verfasst: Di 2. Mai 2017, 14:14
von Ralf Wilde
das ist mal ein interessanter Gedankenansatz ! Werde ich bei unseren beiden B´s in Kürze überprüfen.
Danke für den Tipp !
VG Ralf
RE: Kettenschlagen, Kettenberuhiger, Kettenspanner
Verfasst: Di 2. Mai 2017, 16:10
von ausreiter
Hi Carsten,
ich glaub 17 Zähne beim Antriebsritzel ist fast das Maximum was da reinpasst.
Bei 18 Z. musst du schon den Blechsteifen der dort sitzt entfernen und 19 Z.? ob das funzt??
Ok zurück zur Kette. Also 106 Glieder und 17/38 wie bei Dir, passt von den Vibs. Weil 17 und 38 teilerfremd/unteilbar mit der Primzahl ist, hier 53 ?
Dann müßte es bei mir , 104 Glieder und 17/36 genauso sein, weil Primzahl 52.
Irgentwie werd ich da nicht schlau draus.
WAS ICH ABER BISHER IMMER BEMERKT/ERKANNT HABE. BEI JEDER TWIN.
Egal welche Übersetzung und Kettendurchhang,
Höhenschlagen bei gewisser Drehzahl im oberen Kettentrum. Mal mehr, mal weniger.
Und Du meinst es hat mit den Gliedern der Kette und der Anzahl der Zähne/Ritzel zu tun.
Peter
RE: Kettenschlagen, Kettenberuhiger, Kettenspanner
Verfasst: Di 2. Mai 2017, 18:34
von onkelheri
Hallo in die Runde,
unrund / nicht konzentrisch gestanzte Zähne und/oder zuviel Spiel in der Kettenblattzentrierung halte ich für insgesamt wahrscheinlicher ...
Gruß Heri
(dem eine, an einen Pantographen angelehnte, Lösung vorschweb ...)
PS.: Ich warte immernoch auf Schwingen ...