Hallo,
so jetzt habe ich mir mal auch das Video vom Spiegel online angesehen.
Aufgefallen ist mir verschiedene Aussagen:
Gleich zu Beginn: anscheinend Abblendlicht, im aufeinanderfolgenden Vergleich. Zuerst normales H4 in einer warmen Lichtfarbe, da kann man noch die Scheinwerfer unterscheiden, beim folgenden LED-Licht ist nur ein heller Fleck aus sehr kaltem Licht zu sehen.
Bei 0,30min: Die LED-Lampen haben einen längeren Lichtkegel.
so bei 1,20min. : "Der verbaute Computer hält das Licht immer auf der Straße, ..., und der Gegenverkehr wird weniger geblendet. "
Hier ist anscheinend noch ein Computer verbaut der Einfluss auf die Horizontale und vertikale Ausrichtung der Scheinwerfer, respektive austretenden Lichtkegel hat.
Jetzt frage ich mich ernsthaft,
-nach welchen Parametern findet der Rechner seine Basis??? Vor allem wenn man das Teil einfach "Plug and Play" austauschen kann.
-warum habe ich in meinem 5er zwei Niveausensoren und einen Rechner für die Höhenverstellung der Xenonscheinwerfer verbaut? Was passiert mit denen beim Einbau solcher Lampen. Die Xenon bei meinen 5er lassen sich einfach durch Tausch des Scheinwerfers auf H4 umbauen, die automatischen Stellmotoren und die Niveauregulierung bleiben aber so.
-Bei den beiden 3er Golf hat man eine Grundeinstellung mit dem Einstellgerät in der Werkstatt. Mittels Handrädchen am Armaturenbrett kann dann die Hausfrau mit ihrer Handtasche bei Aussteigen die Scheinwerfer runterdrehen und sich (selbst erlebt) dann bei mir beschweren, dass das Licht nicht gut ist. Jedenfalls konnte keiner geblendet werden!
-Was macht in so einem Fall der in der LED-Lampe integrierte Computer???? Gleicht er die heruntergedrehte LED wieder auf hoch??? Was ist wenn dir Scheinwerfer mit Absicht runtergedreht wurde???
Ich erinnere mich, als ich den 5er vor 5 Jahren bekam, dass die Lichter ungleich schienen, eine viel weißer als die andere. Nach deren Ausbau stellte ich fest, lediglich die Farbtemperatur (Kelvin) war unterschiedlich. Eine 8000K, die Andere 6400K.
Die Lichtausbeute (Helligkeit (Lumen)) war bei Beiden gleich. Durch Messgerät in der Werkstatt überprüft.
Angenehmer und farbechter war das mit 6400K. Habe deshalb die mit den 8000K entfernt.
Neugierig habe ich mich noch etwas weiter im Netz gestöbert.
-Die Helligkeit wird anscheinend subjektiv empfunden. Je weißer das Licht, desto heller erscheint es dem Betrachter. Tatsächlich ist es jedoch gleich hell für den Nutzer. Nur derjenige, der in das Licht schaut, kommt es auch wesentlich heller vor.
-Bei den LED-Lampen, da man die ja nicht direkt mit den gebräuchlichen Watt-Angaben vergleichen kann, tritt noch eine weitere Komponente dazu. Sie nennt sich ganz einfach Abstrahlwinkel. Klar der Abstrahlwinkel wird beim Fahrzeug durch den Scheinwerfer vorgegeben.
Nur müssen die LEDs wesentlich mehr Lumen produzieren um auf die gleiche Flächenausleuchtung wie eine Xenon oder H4 zu kommen.
Bei der "Nighteye" sind es 4000lm, bei der H4 "nightbreaker" von Osram (110%) lediglich 1000lm beim Abblendlicht und 1650lm beim Fernlicht.
Und hier liegt anscheinend der Pferdefuß.
Durch den helleren Scheinwerfer, erscheint der für den Betrachter als "Blendend Hell".
Die Annahme dass, je heller etwas strahlt, desto mehr Licht wird verbreitet, scheint bei LED-Lampen irrig, und so nicht ganz zutreffend, zu sein.
Habe so etwas schon in der häusliche Umgebung erlebt. Als meine Tochter vor zwei Jahren zusammen mit ihrem Partner eine neue Wohnung bezog, rüstete er sämtliche Lampen mit LED-Birnen aus. Vergleichbar war die angegebene Leistung mit einer herkömmlichen 60W Birne. Die LED-Birnen leuchteten den Raum entsprechend einer normalen 60W Birne aus, nur in Richtung Birne zu sehen war nahezu unmöglich. Eine ekelhafte Blendung war die Folge.
Der Ursprung des Lichtes und deren Verbreitung differieren anscheinend bei der Verwendung von LEDs. Da es sich beim Scheinwerfer ähnlich verhält wie bei Strahlern im Wohnbereich.
Hier noch was dazu:
https://ledtipps.net/helligkeit-in-lumen/
Speziell die hier erwähnte Absätze über die Lichtstärke und Raumwinkel.
Wäre also eine Erklärung warum die Scheinwerfer blenden, obwohl die Straße nicht wirklich besser ausgeleuchtet wird. Zumal man bei der Leuchtweite gesetzliche Vorgaben hat. In der Fahrschulausbildung wurde immer von 70 bis 100m gesprochen.
Dieses automatische Fernlicht, wie Martin erwähnt ist eine unselige Erfindung, das nur begrenzt funktioniert. Bei leicht kurvigen Landstraßen ist die automatische Abblendfunktion schon eingeschränkt. Bei innerörtlicher, mit nostalgischen Lampen schlecht ausgeleuchteter Straße, die auch noch etwas weiter auseinander stehen, ist mit einem weiteren Totalversagen der Automatik zu rechnen. Innerorts ist auch in so einem Fall das Fernlicht verboten. Was passiert mit Fußgängern, Mofa- und Fahrradfahrern???
In meinen Augen, eine Erfindung die keiner braucht, und bei näherer Betrachtung, sich nicht wünscht.
Viele Grüße
Gerd