Re: Der Caferacer und die Zylinderkopfdichtung
Verfasst: Fr 29. Apr 2022, 00:54
Liebe Twintreiber,
die Geschichte geht weiter
Das Nummernschild soll an einem an der Schwinge befestigten Ausleger samt Kennzeichenleuchte, kleinen Blinkern und dem obligatorischen Rückstrahler montiert werden. Das ganze als Einheit demontierbar und mit einem Zentralstecker angeschlossen werden. So lässt sich die ganze Einheit bei Gelegenheit komplett entfernen. Das Rücklicht soll breit und flach in den Loop eingearbeitet werden und verbleibt am Caferacer.
---
Nach genauer Untersuchung stellte sich heraus, dass der Zylinderblock nicht ganz runter ging, weil die zwei äußeren Gehäuseteile des Anlassers zueinander verdreht waren und damit die Seite mit den Gewinden einfach etwas höher war als sie sein sollte.
Die zwei langen Zugschrauben gelöst, die Gehäuseteile passend auf ihre Strichmarkierung gedreht und schon passte der Zylinderblock.
Kolben mit neuen Kolbenbolzensicherungsringen montiert, Zylinderblock ohne Fußdichtung, dafür mit Reinzoplast dauerelastischer Dichtmasse montiert, eine Kupfer-Kopfdichtung aus Thomas Wählings Fundus mit 78,0mm Markierung verwendet, 1mm stark, weichgeglüht und mit "Spray-a-gasket" Kupferdichtspray beschichtet/besprüht. Den überarbeiteten Zylinderkopf (Kanäle bereinigt, Hüllrohre für die Stehbolzen, Ventile poliert und eingeschliffen, Auslass- als Einlassnockenwelle), die Steuerkette hochgebunden und dann die Zylinderkopfmuttern in vielen Schritten und letztendlich auf das vorgeschriebene Drehmoment angezogen.
Diese Arbeiten müssen alle in einem Arbeitsschritt ausgeführt werden, damit die Dichtmasse am Zylinderfuß zusammengedrückt wird.
Ok, jetzt sollte sich die Kurbelwelle, bei auf Zug gehaltener Steuerkette, drehen lassen.
Ja, geht gut, bis zum OT und da ist plötzlich ein Anschlag, huch.
Mal die Kurbelwelle in die andere Richtung gedreht, geht wunderbar, aber nur genau bis zum OT, dann wieder Anschlag.
Ja was ist denn da los ?
Nockenwellen sind noch gar nicht drin und die Ventile sind alle zu, da kann es keine Kollision geben.
Mit einem Endoskop zum Kerzenloch reingeschaut, keine Fremdkörper gefunden.
Der Leerlauf ist drin, also kann es auch nicht vom Getriebe kommen.
Da dieser Anschlag genau auf OT ist, habe ich einfach mal etwas fester gedreht und schwupp, waren die Kolben über OT hinweg und die Kurbelwelle ließ sich wieder eine ganze Umdrehung normal drehen.
Eine ganze Umdrehung?
Nein, ein kleiner OT leistet Widerstand.
Nochmal mit etwas Kraft weitergedreht, schon ging es wieder weiter.
Öl ins Kerzenloch gegeben und dann vorsichtig, aber mit Kraft über den OT hin- und hergedreht und es ging zunehmend leichter.
Meine erdachte Erklärung:
Auf der Kopfdichtung stand 78,0mm, ich habe aber Kolben mit dem ersten Übermaß, also 78,5mm eingebaut.
Zusammen mit der weggelassenen Fußdichtung scheint der Feuersteg des Kolbens genau in die Kopfdichtung einzufädeln, anfänglich dort anzustoßen. Bei Drehbewegungen der Kurbelwelle um den OT herum ergibt sich nur ein minimaler Hub der Kolben, die Berührung bzw. das Einfädeln kann nur in einem sehr kleinen (Hub-)Bereich erfolgen.
Bevor ich den ganzen Kram wieder zerlege, die Kopfdichtung auf 78,5mm bringe und wieder montiere, werde ich noch ein paar Mal per Hand drehen und dann später den Motor so starten. Wenn er läuft, werden sich diese Stellen schon gegenseitig abschleifen und dann genau passen.
No risk, no fun
Drückt die Daumen, das es klappt !
Der Motor muss noch fertig zusammengebaut werden, u.a. ist die Ölwanne nur druntergehängt, Hauptsache verschlossen für den weiteren Arbeitsgang.
Bilder von der Motorzusammenbau reiche ich nach.
Dann habe ich den Caferacer über Ostern zu Ralf (Garagenschlosser) auf die Schwäbische Alb gebracht und er hat zum bereits an einem anderen Rahmen samt Zylinderkopf angefertigten Alutank (2mm Blechstärke) einen genau auf meinen gekürzten und "geloopten" Heckrahmen passenden Aluhöcker (auch 2mm Stärke) gefertigt.
Gestern habe ich den Caferacer wieder bei ihm abgeholt.
Die Form habe ich ihm an verschiedenen Stellen vorgegeben und daraus hat sich ein ziemlich hoher Tank ergeben.
Die Rück-/Oberseite hat genau die Form, das ich meinen Bauch in flachliegender Position darauf abstützen kann
Der Höcker ist groß genug, um darunter eine 12V, 10Ah-Bleibatterie quer unterzubringen, dann ist die unsichtbar verstaut.
Die Aluteile müssen wir selber fertig schleifen und nach Wunsch polieren.
LG, Michael
die Geschichte geht weiter
Das Nummernschild soll an einem an der Schwinge befestigten Ausleger samt Kennzeichenleuchte, kleinen Blinkern und dem obligatorischen Rückstrahler montiert werden. Das ganze als Einheit demontierbar und mit einem Zentralstecker angeschlossen werden. So lässt sich die ganze Einheit bei Gelegenheit komplett entfernen. Das Rücklicht soll breit und flach in den Loop eingearbeitet werden und verbleibt am Caferacer.
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Nach genauer Untersuchung stellte sich heraus, dass der Zylinderblock nicht ganz runter ging, weil die zwei äußeren Gehäuseteile des Anlassers zueinander verdreht waren und damit die Seite mit den Gewinden einfach etwas höher war als sie sein sollte.
Die zwei langen Zugschrauben gelöst, die Gehäuseteile passend auf ihre Strichmarkierung gedreht und schon passte der Zylinderblock.
Kolben mit neuen Kolbenbolzensicherungsringen montiert, Zylinderblock ohne Fußdichtung, dafür mit Reinzoplast dauerelastischer Dichtmasse montiert, eine Kupfer-Kopfdichtung aus Thomas Wählings Fundus mit 78,0mm Markierung verwendet, 1mm stark, weichgeglüht und mit "Spray-a-gasket" Kupferdichtspray beschichtet/besprüht. Den überarbeiteten Zylinderkopf (Kanäle bereinigt, Hüllrohre für die Stehbolzen, Ventile poliert und eingeschliffen, Auslass- als Einlassnockenwelle), die Steuerkette hochgebunden und dann die Zylinderkopfmuttern in vielen Schritten und letztendlich auf das vorgeschriebene Drehmoment angezogen.
Diese Arbeiten müssen alle in einem Arbeitsschritt ausgeführt werden, damit die Dichtmasse am Zylinderfuß zusammengedrückt wird.
Ok, jetzt sollte sich die Kurbelwelle, bei auf Zug gehaltener Steuerkette, drehen lassen.
Ja, geht gut, bis zum OT und da ist plötzlich ein Anschlag, huch.
Mal die Kurbelwelle in die andere Richtung gedreht, geht wunderbar, aber nur genau bis zum OT, dann wieder Anschlag.
Ja was ist denn da los ?
Nockenwellen sind noch gar nicht drin und die Ventile sind alle zu, da kann es keine Kollision geben.
Mit einem Endoskop zum Kerzenloch reingeschaut, keine Fremdkörper gefunden.
Der Leerlauf ist drin, also kann es auch nicht vom Getriebe kommen.
Da dieser Anschlag genau auf OT ist, habe ich einfach mal etwas fester gedreht und schwupp, waren die Kolben über OT hinweg und die Kurbelwelle ließ sich wieder eine ganze Umdrehung normal drehen.
Eine ganze Umdrehung?
Nein, ein kleiner OT leistet Widerstand.
Nochmal mit etwas Kraft weitergedreht, schon ging es wieder weiter.
Öl ins Kerzenloch gegeben und dann vorsichtig, aber mit Kraft über den OT hin- und hergedreht und es ging zunehmend leichter.
Meine erdachte Erklärung:
Auf der Kopfdichtung stand 78,0mm, ich habe aber Kolben mit dem ersten Übermaß, also 78,5mm eingebaut.
Zusammen mit der weggelassenen Fußdichtung scheint der Feuersteg des Kolbens genau in die Kopfdichtung einzufädeln, anfänglich dort anzustoßen. Bei Drehbewegungen der Kurbelwelle um den OT herum ergibt sich nur ein minimaler Hub der Kolben, die Berührung bzw. das Einfädeln kann nur in einem sehr kleinen (Hub-)Bereich erfolgen.
Bevor ich den ganzen Kram wieder zerlege, die Kopfdichtung auf 78,5mm bringe und wieder montiere, werde ich noch ein paar Mal per Hand drehen und dann später den Motor so starten. Wenn er läuft, werden sich diese Stellen schon gegenseitig abschleifen und dann genau passen.
No risk, no fun
Drückt die Daumen, das es klappt !
Der Motor muss noch fertig zusammengebaut werden, u.a. ist die Ölwanne nur druntergehängt, Hauptsache verschlossen für den weiteren Arbeitsgang.
Bilder von der Motorzusammenbau reiche ich nach.
Dann habe ich den Caferacer über Ostern zu Ralf (Garagenschlosser) auf die Schwäbische Alb gebracht und er hat zum bereits an einem anderen Rahmen samt Zylinderkopf angefertigten Alutank (2mm Blechstärke) einen genau auf meinen gekürzten und "geloopten" Heckrahmen passenden Aluhöcker (auch 2mm Stärke) gefertigt.
Gestern habe ich den Caferacer wieder bei ihm abgeholt.
Die Form habe ich ihm an verschiedenen Stellen vorgegeben und daraus hat sich ein ziemlich hoher Tank ergeben.
Die Rück-/Oberseite hat genau die Form, das ich meinen Bauch in flachliegender Position darauf abstützen kann
Der Höcker ist groß genug, um darunter eine 12V, 10Ah-Bleibatterie quer unterzubringen, dann ist die unsichtbar verstaut.
Die Aluteile müssen wir selber fertig schleifen und nach Wunsch polieren.
LG, Michael