Moin Leute,
da hab ich ja offenbar einen Nerv getroffen
Dann mal los, ich fange mal bei Gerd an: Es ist genau so wie du sagst: Die Voreinstellung bzw Dimensionierung der Volumenströme übernimmt das schlaue Netzwerk der Thermostaten. Richtig ist auch, dass man bei einem kellerlosen Bungalow weniger Notwendigkeit hat, auf den hydraulischen Abgleich zu achten, weil die Druckdeltas eher geringer sind. Unser Haus hat aber vier beheizte Etagen, also mit einem Mehrfamilienhaus vergleichbar.
Fenstersensoren sind selbstverständlich auch eingebaut und eine zentrale Eco-Schaltung drosselt alle Temperaturen auf 17°, wenn man das Haus verlässt.
Ja Andreas, gemäß Fraunhofer-Institut geht das tatsächlich:
https://www.tga-fachplaner.de/meldungen ... n-abgleich
Bei alten Anlagen sind ja oft noch Heizkörper verbaut, die nur über den Druckdosenthermostaten geregelt werden. Und der kann nur auf oder zu, mal länger, mal kürzer, je nach eingestellter Vorspannung der Druckdose. Um einen dem Bedarf entsprechenden Volumenstrom zu erreichen, müssen Drosselventile eingebaut werden und diese aneinander angepasst werden. Das ist Profisache und eben teuer.
So, Martin, nun zu uns
:
Unser Haus hat 224m² Wohn/Nutzfläche, davon 185m² direkt beheizt, die drei übrigen Kellerräume sind über den Flur bzw. über mein Arbeitszimmer indirekt leicht erwärmt. Allerdings geben die ordentlich Energie ans Erdreich ab - Betonwanne ohne Isolierung. So hat man das 1983 gemacht
Das ist aber erst die nächste Baustelle - ich werde zu gegebener Zeit über meine Erfahrung mit Multipor Innen-Dämmmaterial berichten.
Wir heizen mit einer Gasbrennwertanlage von 2001, im Sommer unterstützt eine Warmwassersolaranlage mit 350l Speicher.
Wir sind inzwischen nur noch zu zweit, nur sporadisch, wenn Kinderbesuch ansteht, wird das Obergeschoss genutzt, ansonsten ist es eine unnötige Sandwichscheibe zwischen Wohnen und Schlafen im Dachgeschoss.
Wie gesagt, das Haus ist von 1983, in zweischaliger Steinbauweise mit - wie wir inzwischen wissen - gedämmter Luftschicht dazwischen, also gar nicht sooo schlecht. Das Holzfachwerk-Dachgeschoss ist 2002 dazugekommen und entspricht dem damaligen Stand.
Und nun die Zahlen, die sich ziemlich mit deinen ähneln:
Gasverbrauch Mai 2021 bis Mai 2022 : 27000kWh,
Strom incl. Fiat 5000 kWh, etwa 4000 ohne Auto.
Die Jahre vorher war es auch nicht besser, eher noch schlimmer. Wir konnten an der Energierechnung sogar den Auszug unserer Kinder feststellen: Als unser Sohn weggezogen ist, sank der Stromverbrauch deutlich (weniger Daddeln mit Monstergrafikkarten und Powerhardware), als unsere Töchter auszogen gab es beide Male eine Sprung beim Gas+Wasser nach unten (Dauerduschen???)
Beide o.a. Werte sind mir eindeutig zu hoch. Klar, so ein großes Haus ist nicht für umme zu temperieren, aber ich denke, da geht was. Einen Energiefresser habe ich schon eliminiert: Warmwasser wird seit Sommer nur noch morgens und abends ein Stündchen im Kreis gepumpt. Wer zu anderen Zeiten duschen will, muss halt ne Minute Kaltwasser ertragen (ja, der Wasserverbrauch steigt - aber sicher nicht proportional!).
Konsequenteres Schließen der Türen, insbesondere zum Treppenhaus hin (Kamineffekt) haben wir uns angewöhnt, und insgesamt haben wir das Temperaturniveau etwas gesenkt (bH meckert dann manchmal, das kann man aber ja im Bedarfsfall individuell hochregeln. Knausern um jeden Preis wollen wir jedenfalls nicht)
Da jedes Kelvin weniger etwa 6% Energie einspart, ist so schon was zu schaffen. Die smarte Regelung soll wohl ein wenig einsparen, man spricht von "bis zu 3%". Mal sehen. Komfortabler als durchs Haus rennen und Thermostaten zudrehen ist es allemal.
Ja, und seit heute haben wir neue Fenster. Die 39 Jahre alten (Tropen-)Holzfenster waren zwar noch erstaunlich gut in Schuss,
aber mit Zweifachverglasung, Luftzwischenraum und 56mm Rahmenstärke nicht mehr state-of-the-art.
Nun sind es einbruchhemmende Dreifachscheiben mit Argonfüllung in Kunststoffrahmen, die, wie ich es heute mit der Wärmebildkamera gemessen habe, bei gleichen Lufttemperaturen innen und außen (21,2°C/6,5°C) an der Glasoberfläche innen etwa 6,2K wärmer sind als die alten (20,0° zu 13,8°. Das ist schon was! (zur Erklärung: Das Küchenfenster ist erst morgen dran, daher die genaue Vergleichsmöglichkeit
)
Bleibt noch die Haustür. Dazu muss aber erst mal der Talerspeicher wieder auftanken
Bye
Carsten