Moinsen zusammen,
als wir 1977 die Heizung in meinem Elternhaus installierten war ich 12 und und endlich froh kein Heizöl mehr schleppen und verteilen zu müssen. Es war ein Selbstbausystem von " KH" mit Siegerlandkessel. Innerhalb kürzester Zeit war mir das Rohre ablängen und verlöten in Fleisch und Blut übergegangen und ich konnte meinem Vater viel dabei helfen. Etwa 20 jahre funktionierte das ganze recht anstandslos. Dann spann das Gasregelventil, welches mittel Servogetriebe den Gaszufluss an oder auschaltete. Hier habe ich 2 Zahnräder ausgebuchst ... von Siegerland gabs eh keine Ersatzteile und natürlich ging das an einem kalten Samstag kaputt.
Nun, mein ältester Bruder war mittlerweile GSW Meister und bot meinen Eltern an mal die Anlage aufzurüsten:
So kamen dann ~ Ende der '90er Solarthermie aufs Dach und Schichtspeichertank in den Keller. Alle möglichen Temperaturen wurden von Sensoren erfasst und in einer sps Heizungsteuerung verwurstet.
Als das alles halbwegs lief und die eine ordendliche Einstellung erreicht war... streikte dann der Siegerlandkessel endgültig...
Darauf kam ein Brennwert... Kessel kann man zu dem Ding nicht sagen ... Therme (?) passt wohl besser ... also musste alles nochmal über etwa 14 tage neu eingeregelt werden. Letztlich ging der Gasverbrauch um etwa 1/3 zurück.
Aber warum erzähl ich den ganzen Salmon? Weil hier eben von Wärmebildkamera die Rede war. Dies rief bei mir die Erinnerung an eine Detaillösung wach. Denn neben dem "hydraulichen Abgleich" für die Etagen, gibt es ein Phänomen auf das ich aufmerksam machen möchte, falls nicht schon bekannt.
Der Begriff dazu nennt sich "Wurfweite" und das bezeichnet bei Heizkörpern eben wie weit der Heizwasserstrahl, nach Eintritt in den Heizkörper, eben diesen durchströmt. Bei alten Heizkörpern ist Vor und Rücklauf oft einseitig angebracht. Nach hydraulischenm Abgleich heizen die dann zwar, aber es kann dazu kommen das der Heizkörper (trotz ordendlicher Entlüftung) nicht durchgängig Warm ist und das Temperaturgefälle zum Rücklauf zudem viel zu gering ist.
Aufnahmen mit der Wärmebildkamera zeigten dann das eben nur hälftige Aufwärmen bzw. Wärmeabgabe... somit die Oberfläche nicht ausgenutzt wurde.
Bei den Heizkörpern habe ich dann die Entlüfterschrauben entfernt, dann den Teil welcher die Entlüfterschraube trug und konnte so über die inneren Rippen schauen.
Ich habe dann ein 10mm Rohr in entsprechender Länge gefertigt, welches dann vorne 2x 5mm sowie einige 3mm Bohrungen nach Blockflötenmuster erhielt, aber am Ende offen, das ganze in einen neugedrehten Entlüfterträgerrohradapter gelötet und in den Heizkörper geschoben und verschraubt. Es wurde neu entlüftet und dann kam der Moment der den Mensch vom Affen trennt: die Wärmebildkamera zeigte jetzt wie der Heizkörper nun diagonal durchströmt wurde und gleichmäßig Wärme abgab (das Wasser war ja nun gezwungen zuerst ganz nach gegenüber zu strömen). Die Rücklauftemperatur war deutlich geringer. Das Thermostatventil in Stellung 3 war hierzu nicht verstellt worden. Konnte danach aber von 3 auf 2 zurückgestellt werden.
Brutal war das bei dem 3meter breiten Heizkörper des Wohnzimmers. Den stellt mein Bruder heute noch nicht höher als 2 ... der stand früher immer auf 5 !
Nun soweit meine 3,5o hierzu. Wer eine Wärmebildfunktion am Telefon hat oder eben ein Profigerät sollte seine Heizkörper mal darauf betrachten.
App. mech.Thermostatventile: Diese machen nicht nur auf und zu, die regeln schon den Durchfluss ... und ja es gab eine Zeit da meinte Muttern mir immer die Heizkörper immer runterdrehen zu müssen... ein Beilagscheibe löste das Problem.
Gruß aus dem Ahrtal
Heri
Der derzeit nur mit Holz heizt
und sich nach der
alten Heizung zurücksehnt