Re: Ein anderer Anlasserfreilauf
Verfasst: Mi 31. Jul 2024, 22:49
Moin,
jaaa, da war lange Funkstille von meiner Seite...
Ich habe meinen Urlaub genutzt und beide Teile währenddessen weggegeben:
- Das Anlasserritzel ist zur Motorklinik http://www.motorklinik.de/ zum Schleifen und Läppen der Rollenlauffläche gewesen und fühlt sich nun an wie der Po meines (Baby-)Enkels
- Und ja, Heri, ich hatte dann doch ein bisschen Sorge und habe hier nach einem Rot-Weiß-Prüfbetrieb gesucht. Die Motorklinik kann fast alles, nur das nicht
Aber wozu hat man Freunde? Und wenn davon einer Mess+ Regeltechniker bei den Aluwerken ist, hat er deutlich mehr Möglichkeiten. Es hat etwas gedauert, bis mein "Sonderauftrag" bearbeitet werden konnte, aber nun rot-weiß ich: alles im grünen Bereich! Es wurden keine Risse gefunden.
Am Wochenende hab ich dann guter Dinge alles zusammengebaut und ---- Sch...
Der Anlasser dreht wie verrückt, der Motor nicht.
Also Generatordeckel ab und nachschauen (man bekommt Übung). Jup, beim Starten dreht auch das kleine Ritzel nicht >> also doch die Rutschkupplung im Anlasser, wie Reinhold ja schon als Möglichkeit erwähnt hatte.
Eigentlich konnte ich es nicht glauben, denn ich hatte den Anlasser ja letztes Jahr überholt und er funktionierte prima.
Aber, nach intensivem Studium des Forums, genauer Betrachtung der Explosionszeichnung und kritischem Hinterfragen meines Tuns in 2023, exaktem Nachmessen der verschiedenen Bauteile, sowie diversem Mailverkehr mit Martin und Reinhold, kristallisierte sich meine Eigenbaudichtung aus Baumarkt-Dichtmaterial als kritischer Punkt heraus. Dieses "Gummi" hat sich im Laufe eines halben Jahres um bummelich 50% = 0,4 mm gesetzt und ist dabei unelastisch geworden. Diese 0,4 mm fehlten nun der Tellerfeder für den erforderlichen Druck.
Also doch eine Pappdichtung. Reinhold empfahl 1mm Dichtpappe, bekommen konnte ich hier kurzfristig nur 2mm Stärke - viel zu viel.
Aber festen einseitig kaschierten Karton in 1mm hab ich in einer Schublade neben dem Schreibtisch gefunden.
Soll ich? Oder lieber nicht? Da genau diese Dichtung (Teil 12 in der Kompendium-Zeichnung) m.E. keinerlei dichtende Funktion übernehmen kann, sondern nur als Distanzscheibe fungiert, bin ich das Risiko eingegangen und habe mir daraus einen passenden Ring geschnitten.
Vorher allerdings habe ich noch eine "Materialprüfung" gemacht: Ich habe einen Streifen der Pappe ca. 5 Minuten in 120°C heißem Fett gebadet und anschließend die Festigkeit geprüft.
Der Karton war vollständig durchtränkt, wie ein Schnitt zeigt, aber genauso hart wie vorher.
Da das Teil statisch montiert ist, kann nichts passieren und es ist inzwischen eingebaut. Im schlimmsten Fall setzt sich auch diese Pappe, dann weiß ich ja, woran es liegt und die Behebung ist ne Sache von einer Stunde.
Jau, und nun läuft er wieder, der Anlasser.
Und ich habe ne Menge aus meinem Fehler gelernt.
Bye
Carsten
jaaa, da war lange Funkstille von meiner Seite...
Ich habe meinen Urlaub genutzt und beide Teile währenddessen weggegeben:
- Das Anlasserritzel ist zur Motorklinik http://www.motorklinik.de/ zum Schleifen und Läppen der Rollenlauffläche gewesen und fühlt sich nun an wie der Po meines (Baby-)Enkels
- Und ja, Heri, ich hatte dann doch ein bisschen Sorge und habe hier nach einem Rot-Weiß-Prüfbetrieb gesucht. Die Motorklinik kann fast alles, nur das nicht
Aber wozu hat man Freunde? Und wenn davon einer Mess+ Regeltechniker bei den Aluwerken ist, hat er deutlich mehr Möglichkeiten. Es hat etwas gedauert, bis mein "Sonderauftrag" bearbeitet werden konnte, aber nun rot-weiß ich: alles im grünen Bereich! Es wurden keine Risse gefunden.
Am Wochenende hab ich dann guter Dinge alles zusammengebaut und ---- Sch...
Der Anlasser dreht wie verrückt, der Motor nicht.
Also Generatordeckel ab und nachschauen (man bekommt Übung). Jup, beim Starten dreht auch das kleine Ritzel nicht >> also doch die Rutschkupplung im Anlasser, wie Reinhold ja schon als Möglichkeit erwähnt hatte.
Eigentlich konnte ich es nicht glauben, denn ich hatte den Anlasser ja letztes Jahr überholt und er funktionierte prima.
Aber, nach intensivem Studium des Forums, genauer Betrachtung der Explosionszeichnung und kritischem Hinterfragen meines Tuns in 2023, exaktem Nachmessen der verschiedenen Bauteile, sowie diversem Mailverkehr mit Martin und Reinhold, kristallisierte sich meine Eigenbaudichtung aus Baumarkt-Dichtmaterial als kritischer Punkt heraus. Dieses "Gummi" hat sich im Laufe eines halben Jahres um bummelich 50% = 0,4 mm gesetzt und ist dabei unelastisch geworden. Diese 0,4 mm fehlten nun der Tellerfeder für den erforderlichen Druck.
Also doch eine Pappdichtung. Reinhold empfahl 1mm Dichtpappe, bekommen konnte ich hier kurzfristig nur 2mm Stärke - viel zu viel.
Aber festen einseitig kaschierten Karton in 1mm hab ich in einer Schublade neben dem Schreibtisch gefunden.
Soll ich? Oder lieber nicht? Da genau diese Dichtung (Teil 12 in der Kompendium-Zeichnung) m.E. keinerlei dichtende Funktion übernehmen kann, sondern nur als Distanzscheibe fungiert, bin ich das Risiko eingegangen und habe mir daraus einen passenden Ring geschnitten.
Vorher allerdings habe ich noch eine "Materialprüfung" gemacht: Ich habe einen Streifen der Pappe ca. 5 Minuten in 120°C heißem Fett gebadet und anschließend die Festigkeit geprüft.
Der Karton war vollständig durchtränkt, wie ein Schnitt zeigt, aber genauso hart wie vorher.
Da das Teil statisch montiert ist, kann nichts passieren und es ist inzwischen eingebaut. Im schlimmsten Fall setzt sich auch diese Pappe, dann weiß ich ja, woran es liegt und die Behebung ist ne Sache von einer Stunde.
Jau, und nun läuft er wieder, der Anlasser.
Und ich habe ne Menge aus meinem Fehler gelernt.
Bye
Carsten