Ich habe mal zwecks hydraulischer Lösung ein bißchen gemessen und dann gerechnet.
Gemessen hab ich (grob) die Federkonstante der Spannerfeder mit 1,25N/mm und den Spannweg zwischen Ausgangslänge und Länge im eingebauten Zustand mit ca 15,5 mm. Das heißt die Feder drückt den Spanner mit knapp 20 N was, wie wir wissen, nicht reicht weil, kaum versagt die Raste, die Kette im Betriebe via Spannschiene die Feder zurückdrückt.
Ein Hydraulikkolben statt der Rastierhülse hätte einen Maximaldurchmesser von 12 mm und daraus eine Fläche von 113 mm^2. Der Motor baut bei 4.000 rpm einen Öldruck von 48 psi entsprechend 3,3 bar auf. Das ergibt bei 113 mm Kolbenfläche eine Kraft von ca 37 N, also knapp doppelte Federkraft, für den Spanner nicht wirklich üppig. Bei durchaus fahrbaren 3.000 rpm sinkt der Öldruck und damit auch die Spannkraft bis auf die Höhe der Federkraft ab, so wird das also leider nix.
bikeorslk hat geschrieben: ↑Mo 31. Dez 2018, 14:05
... eine ganze Menge Platz UNTER der Kette. Macht es vielleicht Sinn, über einen (hydraulischen) Spanner nachzudenken, der von außen ...
Chapeau, gratuliere Carsten
wenigstens einer, der über den Tellerrand schaut.
Hier gibts nämlich tatsächlich Platz für eine Lösung, einen Gürtel zum Hosenträger.
Bauraum unten.jpg
Motorgehäuse von unten, die Kurbelwelle ist montiert und der Spanner mit zwei Schrauben eingesteckt. Rechts läuft direkt neben der Kette die Wange der Kurbelwelle aber links im roten Kreis sieht man das
von unten zugängliche Montagehilfsauge der Spannschiene.
Jetzt wird mit den beiden M6 mit denen der Spanner verschraubt ist von unten zusätzlich eine 'Brücke' (blaues Rechteck) montiert. Das ergibt ein Widerlager von dem aus im einfachsten Fall eine gelenkig angebundene Zugstange verhindert daß die Spannschiene durch Überspringen der Raste zurückgedrückt wird. Wenn die Feder bei der Erstmontage die Spannschiene angelegt hat wird der Motor ein paar Mal duchgedreht und dann die Stopmutter der Zugstange so weit verschraubt daß die darunter montierte Scheibe grad nicht mehr beweglich ist. Die Stange stützt die Kräfte die die Kette auf die Spannschiene ausübt, der Rastbolzen und die Feder sind entlastet.
Zugstangenlösung.JPG
Stellt der Spanner nach weil Verschleiß im Kettentrieb auftritt bekommt die Zugstange Spiel und Feder und Rastbolzen übernehmen wieder ihre Funktion bis die Stopmutter durch Verdrehen erneut spielfrei angelegt wird. Aber auch in dem Zustand kann ein eventuell versagender Rastbolzen nur um diesen neuen Verschleißweg und damit minimal zurückgedrückt werden.
Und weils da unten tatsächlich Platz gibt ist dieses System auch automatisierbar, idealerweise mit einem hydraukischen Rückstellverhinderer analog einem Steuerkettenspanner den ich hier
http://www.steffi-graf.ch/ => XS650 => Hydraulischer Steuerkettenspanner
für die XS 650 gefunden habe. Heri, das ist doch, wenn ich Dich richtig verstanden habe, ein bißchen das was Dir vorgeschwebt hat, oder?
Nochmal Applaus für Carsten, super idee
Martin