Reanimation

Vorstellung und Umbaustories / Restaurierungen
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Michael
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RE: Reanimation

Beitrag von Michael »

Hi Scholly,

war gerade im "Lager".
Da steht noch der abgeschnittene Rahmen einer B, der auf Zentralfederbein umgerüstet werden sollte.

Das Rahmenrohr, an dem der Seitenständerausleger angeschweißt ist, geht in einem Bogen an der Schwingenlagerung nach oben Richtung obere Federbeinaufnahme. Bei mir ist das Rohr etwa 8 bis 10 cm "oberhalb" der Schwingenlagerung abgeschnitten.

Die Messung der Rohrstärke ergab 2,0 mm Wandstärke.
Außen ist etwas Lack drauf, im Rohr etwas Rost.
Habe das nicht toll gereinigt, aber ich halte das Messergebnis für brauchbar ;-)

Ich habe genau diese Stelle auch schon mal vor etwa 10 bis 15 Jahren schweißen lassen müssen !
Das Mopped wollte nicht anspringen (Zündrotornase um 180° verdreht montiert) und ein etwa 120 kg schwerer Freund (mittlerweile KFZ-Meister) hat den Motor unermüdlich gekickt, während das Mopped auf dem Seitenständer stand.
Ja, ist auch eine Y1, daher ohne Hauptständer ;-)
Irgendwann hat der Ständer nachgegeben und das Mopped mußte spontan gehalten werden, um nicht umzufallen.
Da hat sich nicht die Schweißnaht gelöst, da ist ein Stück am Ausleger angeschweißtes Rohr aus dem Rahmen "herausgebrochen" !
Wir haben das bei montiertem und ausgeklappten Seitenständer zurückgebogen (und ich mußte für die ersten Schweißpunkte fest dagegen drücken).
Dann wurde das Schutzgasschweißgerät ausgepackt, mit dem üblicherweise Reparaturbleche in Autokarrosserien eingeschweißt werden.
Haben das Mopped auf die rechte Seite "gelegt" um halbwegs Zugang zur Schweißstelle zu bekommen.
Mit der Flex noch etwas blank gemacht, dann den Kram wieder angeschweißt. Rostschutzgrundierung und schwarze Farbe drauf, fertig.
Hält bis heute, trotz verlängertem Seitenständer ;-)

LG, Michael
Zuletzt geändert von Michael am So 17. Aug 2014, 23:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Scholly
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RE: Reanimation

Beitrag von Scholly »

Hallo Gerd, Hallo Michael,

danke für eure Ausführungen! Mit 2mm Wandstärke kann ich was anfangen; das ist ja schon was.
Ich bin von Haus aus Metallbaumeister mit langer Schweißerfahrung (allein, mir fehlt die Routine), aber eben kein Rohrschweißer. Ich müsste die Naht in einer sogenannte "Zwangslage" (Steignaht) schweißen, damit sie vernünftig hält. So etwas am Rohr macht man selbst in meinem Beruf höchst selten, und es bedarf schon einer ruhigen Hand. Der Tipp mit dem "Auf die Seite legen" hilft da.
Leider weiß ich noch nicht genau wie die Bruchstelle wirklich aussieht. (Dreck und falsche Brille, man wird nicht jünger) Hatte auch schon den Verdacht, dass da event. etwas aus dem Rahmen gebrochen ist. Wollen wir mal nicht hoffen. Ich gucke mir das gleich mal an.

Wenn alle Stricke reißen muss mein Kollege mit seinem privaten Schutzgasschweißgerät vorbeikommen. Dann würde auch weniger Wärme in den Rahmen kommen.

Naja, so wie die Stelle original geheftet ist, müsste ich das allemal hinbekommen. Muss nur alles gut schützen. (Federn, Seitenständerabschaltung, Elektrik, Bowdenzug, Motor) Habe nur keine Zeit und Lust alles zu demontieren. Mit Hauptständer würde ich die Reparatur in den Winter verlegen!

Wollen mal sehen; ich berichte
Scholly

PS.: Schön, dass euer Sommertreffen gelungen ist, Michael. Die Fotos machen mich schon wieder neidisch.
Zuletzt geändert von Scholly am Mo 18. Aug 2014, 08:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Scholly
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RE:animation

Beitrag von Scholly »

So Leute,
bin wieder da, habe 3 1/2 Stunden ordentlich reingehauen und mein Moped steht wieder auf 3 Beinen.
Die Sache ist jedoch schlimmer als angenommen. Die Längsschweißnähte oben und unten sind neben der Naht aus dem Rahmenrohr gerissen, die Heftpunkte vorne und hinten waren angebrochen.
18082014846-1.jpg
18082014847-1.jpg
Da hat nicht viel gefehlt und ich hätte den kompletten Seitenständer samt Befestigung danebenliegen gehabt.
Mußte nun doch mehr abbauen als gedacht.
18082014851-1.jpg
So muß es jetzt gehen! Keine schönen Schweißpositionen, aber der Mensch freut sich.

Die ersten Nähte (hinten u. vorne) gingen so
18082014853-1.jpg
, die 3. unten über Kopf im Liegen so Lala.
18082014857-1.jpg
Bei der oberen, vermeintlich leichtesten, bin ich dann mit der Elektrode durch´s Rahmenrohr gefallen. Danach konnte ich auch sehen warum!
Die Wanddicke des Rahmens beträgt in diesem Bereich nur ca. 1,0-1,5 mm. Es war sehr aufwendig dieses Loch Stück für Stück wieder zu schließen und das Resultat gefällt mir auch nicht abschließend. Habe mich entschlossen die Saison mit mäßiger Geschwindigkeit und mehreren Kontrollen zuende zu bringen und dann im Herbst eine Komplettzerlegung vorzunehmen und dann an dieser Stelle den Rahmen und den Seiteständeranschluss vernünftig zu verstärken.

Bis dann
Scholly

PS.: Wollte eigentlich noch ein Bild vom Endzustand einfügen, klappt aber nicht. Mache ich gleich in einer extra Antwort!!
Hier noch der grundierte und der montierte Endzustand.
18082014860-1.jpg
18082014880-1.jpg
Mir muss mal jemand erklären, wie ich mehr als 5 Bilder in einen Beitrag bekomme. Ich glaube, ich habe das im Forum schon mal gesehen!

Tschüß
Scholly

PS.: Wie das jetzt mit den Bildern funktioniert hat, weiss der Geier!!!!
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Scholly am Mo 18. Aug 2014, 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Michael
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RE: Reanimation

Beitrag von Michael »

Hi Scholly,
man kann max 5 Bilder am Stueck anhaengen.
Wenn du den Beitrag veroeffentlichst und selber den
naechsten Beitrag schreibst, werden beide zusammengefasst.
LG, Michael
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Bruder Lustich
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RE: Reanimation

Beitrag von Bruder Lustich »

Hallo Scholly,

dass der Rahmen dort nur 1-1,5 mm stark ist überrascht mich doch stark. War der augenscheinlich immer so dünn, oder hat ihn der Rost so stark "angeknappert" ?
Gerade in so einem Bereich, erwartet man eigentlich schon werkseitig eine Verstärkung und keine Verringerung der Wandstärke des Rahmens. Bin jetzt garantiert nicht mehr so sorglos wenn ich auf die Maschine steige.
Apropos Verstärkung, wenn Du im Winter das Teil verstärkst, berichte doch bitte darüber. Bin schon neugierig, wie ein Metaller so ein Problem angeht und löst.

Viele Grüße

Gerd
Zuletzt geändert von Bruder Lustich am Mi 27. Aug 2014, 22:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Scholly
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RE: Reanimation

Beitrag von Scholly »

Hallo Gerd,
das sah nicht so aus, als ob da Rost im Spiel war. Wenn da Rost im Rohr gewesen wäre, hätte ich das am Schweißen gemerkt, da dann bei Hitze zu viel Sauerstoff zur Verfügung steht.
Werde im Winter über die Reparatur berichten. Leider werde ich das Mopped später einmal (sehr viel später) so nicht mehr guten Gewissens veräußern können.

Bis dann
Scholly
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Rolf Simon "Gaga"
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RE: Reanimation

Beitrag von Rolf Simon "Gaga" »

Hallo ihr Brathuehnchen und-haehnchen :P
Leider bin ich etwas zu spaet auf den Beitrag aufmerksam geworden, sonst waere vorher schon mal etwas von mir gekommen.
Zu den Schweissuebungen kann ich nur etwas hoffentlich hilfreiches beitragen. Generell sollten Rahmenschweissarbeiten im Schutzgasverfahren erfolgen, ob jetzt WIG (TIG)(Schutzgas ist Argon, Zusatz wird manuell eingebracht) oder MIG\MAG (Schutzgas CO2, dann MAG, Drahtzufuehrung maschinell) geschweist wird ist vom Basismaterial abhaengig.
Das verschweissen von Elektroden ist einfacher fuer den Normalo, bringt aber deutlich mehr Spannung in den Rahmen, sproedere Schweissnaehte und birgt viel mehr Fehlermoeglichkeiten, die dann im Rahmenbruch resultieren. Ist daher auch im Fahrzeug\Rahmenbau nicht immer zulaessig.
Als ich meine alte Lady damals neu aufgebaut habe fand ich einen Riss am Rahmenunterzug, den ich an seinen Enden gebohrt und danach neu verschweisst habe. :( Die Wandstaerke unserer Rahmen ist im Normalfall ueber 2,5mm an dieser Stelle. Daher ist so schnell kein Bruch zu erwarten. :rolleyes: Doch sollten Beschlaege und Anschweissteile an Rahmenrohren moeglichst nur in Laengsrichtung der Rohre geschweisst werden, sie werden so konstruiert. Das bringt aber immer auch die Gefahr der Unterrostung mit sich, geeignete Massnahmen sind daher mit Lackierung und Konservierung zu treffen. Jetzt zu deinen Schweissarbeiten, Scholly. Sollte der Rahmen wirklich nur solch geringe Wandstaerke gehabt haben, so wurden evtl. schon Reparaturschweissungen daran vorgenommen, wie auch immer ist die Belastung durch einen Seitenstaender und evtl. Beladung schon enorm und ein neuer Riss ist zu erwarten, besser ist es, einen Teil des Rahmenrohrs erneut ersetzen oder eine grossflaechigere Verstaerkung der Traegerkonstruktion vorzusehen.
So, jetzt genug geklugscheissert, viel Spass beim Fahren und keine Angst, so schnell sterben die alten Lady's nicht.

Gaga :motorrad:
Never stress your Guardian Angels, they'll get older like we too! :headbang:
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Bruder Lustich
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RE: Reanimation

Beitrag von Bruder Lustich »

Hallo Gaga, hallo Twintreiber,

die Auskunft 2,5mm beruhigt mich etwas, aber Du hast eine B1, Scholly und ich eine Y1!

Frage ich doch mal andere.
Wer hat schon mal dort an seiner Y das gleiche Problem gehabt, und kann sich noch erinnern, wie stark der Rahmen dort stark war??

Viele Grüße

Gerd
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Michael
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RE: Reanimation

Beitrag von Michael »

Hi Gerd,

wie geschrieben hatte ich schon mal das gleiche Problem mit meiner Y1 !
Die Wandstärke des Rahmenrohrs zu messen war aber damals kein Thema.
Der Ausleger wurde einfach wieder in die "Originalposition" zurückgebogen und mit einem Schweißgerät für KFZ-(Auto-) Bleche angeschweißt.
War ein Schutzgasgerät mit automatischem Drahtvorschub.
Weitere Details zum Schweißverfahren habe ich leider nicht.

LG, Michael
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Scholly
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RE: Reanimation

Beitrag von Scholly »

Hallo Leute,

habe endlich mal wieder Zeit mich zu melden und zu berichten! Ich lese zwar regelmäßig eure Beiträge, habe aber leider nicht immer die Zeit, oder auch die Ahnung, um eine Antwort oder eine Bemerkung zu schreiben. Finde das Forum aber immer noch genial und die neue Aufmachung gefällt mir auch.

Nun, da meine Winterarbeitssaison angefangen hat, habe ich meine Sommersaisonabrechnungsfahrt zum Verbandsitz nach Jever heute vor einem Monat mit meiner Motoradsaisonabschlußfahrt verbunden. Vorher fuhr ich noch ein paar sehr schöne (nicht allzu weite) Touren mit u. ohne Frau. (Saisonleistung ca. 1400 Km) Die Saison war echt schön, und ich habe mein Moped wieder so richtig kennen und lieben gelernt.
Leider habe ich festgestellt, daß mir sehr lange Fahrten doch arg auf den Rücken schlagen. Die Sitzposition bei meiner "Langen" ist eben für einen "alten Mann" nicht mehr so geeignet. Aber da müssen wir durch.

Bei meiner Abschlußfahrt passierte mir nun an der am weitesten von zu Hause liegenden Stelle (ca. 30 Km) follgendes: Ich startete mein Moped, fuhr los, schaltete hoch, und auf einmal hatte ich keinen Zug mehr auf meinem Kupplungshebel. Ich schaltete ohne Kupplung in den Leerlauf, hielt an und untersuchte die Situation. Der Bowdenzug war scheinbar fest, und so kam ich zu dem Schluß, daß der Kupplungsausrückmechanismus auf der linken Motorseite (meine "Lange" ist eine Y1) übergesprungen sein muß.

Nun war ohne Werkzeug guter Rat teuer und ich entschied mich ohne funktionierende Kupplung den Heimweg anzutreten. Motor starten, anschieben, 1. Gang etwas holperig reindrücken und  dann geht es ja, wie die meisten von euch wissen, fast wie mit Kupplung, nur etwas direkter, aber, bei richtiger Drehzahl, ohne Probleme. Leider musste ich die ersten Kilometer duch die Stadt, und so an fast jeder Ampel anhalten. Das Anfahren (-schieben) wurde immer mühseeliger und so versuchte ich noch einmal meine Kupplung am Handgriff nachzuspannen. Das funktionierte auch. Ich konnte 2 bis 3 mal schalten bis sich der Bowdenzug endgültig aus seiner Befestigung am Griff verabschiedete.

Jetzt doch ohne Kupplung zum Glück über Landstraße und AB nach Hause. Alles gut geklappt.

Ein unschönes Saisonende.  Naja, es geht!!

Nun meine Frage. Das obere Ende des Bowdenzuges sieht nicht abgerissen aus. Der Nippel, der in den Griff eingehängt wird, ist leider bei der ganzen Aktion verloren gegangen.

Wie ist beim Originalbowdenzug der Nippel befestigt (verlötet, gequetscht, geschraubt) , oder muß ich davon ausgehen, daß ich schon einmal, bei einer früheren Reparatur, einen Schraubnippel eingesetzt habe.
Hat jemand Erfahrung mit einem Schraubnippel. Mein Zug ist auf jeden Fall noch lang genug; ich könnte auch zur Not die Ummantelung kürzen.
Wer hat eventuell noch einen guten Zug liegen? Wo kann ich einen neuen bekommen?

Danke für Anregungen!

Bis dann
Euer Scholly

PS.:  Schöne Schraubersaison!!!!!


PPS.: Entschuldigung, die Frage nach einem neuen Zug hat sich gerade wahrscheinlich erledigt. Werde diesen wohl bei Guido erhalten, er steht jedenfalls in seiner Liste.
Die anderen Fragen bleiben bestehen.

Scholly
Zuletzt geändert von Scholly am Do 27. Nov 2014, 12:32, insgesamt 1-mal geändert.
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