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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Mo 25. Jul 2016, 02:11
von Michael
Hi Carsten,
freut mich sehr, das es nach so langer Zeit doch endlich geklappt hat !
Gut gemacht ;-)
LG, Michael

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Di 26. Jul 2016, 15:13
von bikeorslk
Moin,

kein so guter Tag.
 
1. Ich wollte eigentlich den Tank vom Lackierer holen. Der hatte zwei kleine Macken, eine durch Benzindämpfe rund um den Benzinhahn und eine provisorisch ausgebesserte Stelle genau obendrauf, wo mir mal eine Gartenschere draufgefallen war.

Absprache war Ausbessern der beiden Stellen und komplett Klarlacken.  Eine Stelle hat er auch ausgebessert. Die gut sichtbare hat er nur mit Klarlack übergesprüht... :wallbash: :wallbash: :wallbash:   Wie blöd kann man sein???

2. der von mir gepriesene Galvanisierer hat mir (auf Nachfrage nach fünf Wochen) mitgeteilt, dass das Entchromen nicht funktioniert und er eigentlich nur neu verchromen kann. Angeblich seien die Deckel wohl Zinkdruckguss und daher nie ordentlich polierbar....erst als ich ihm (nochmal) gesagt habe, dass der Originalzustand poliert und nicht verchromt ist und sicher kein Zinkdruckguss wie ein Matchboxauto, meinte er dann, er wolle mal probeweise polieren und sehen was rauskommt. Es wären aber immer noch Stellen mit Cu und/oder Ni zu sehen, die er galvanisch nicht wegbekommt. Mist - ich war so froh, dass man das Chrom wieder runter bekommt....

Neuverchromen ist mir eigentlich, abgesehen von den Kosten, zu protzig. Die Alternative wäre Vernickeln, das würde er wohl auch hinbekommen. Hat das schon mal jemand von euch machen lassen? Wie sieht sowas nach einer gewissen Zeit aus?

Grummel...

Bye

Carsten

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Di 26. Jul 2016, 21:01
von Ruud Barends
Hi,
Nickel auf auspuff krümmer klammern, sieht aus wie chrom. Nach einige Zeit ist etwas putzen notwendig, aber weniger als mit poliert alu. Ich weiß nicht ob alu auf nickel richtig verbunden bleibt. Mein nickel war auf stahl untergrund.
Ist ein neuer deckel kein bessere lösung??

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Di 26. Jul 2016, 22:44
von bikeorslk
Hi Ruud,

wenn es nur ein Deckel wäre... Alle Deckel, rechts zwei, links drei und der Zylinderkopfdeckel...

Und die meisten Teile die ich bei eBay bisher gesehen habe waren teuer und trotzdem nicht in Ordnung. Meine Teile haben zumindest keine Risse oder sowas.

Mal sehen. Der Galvanisierer will mir nun Bilder von seinem Polierversuch schicken.

Drückt mir mal die Daumen!

Bye

Carsten

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Di 26. Jul 2016, 23:05
von Bruder Lustich
Hallo Carsten,

wegen der Schraube noch meine Gratulation zur gelungenen OP.

Und wegen glänzender Deckel, ich hab letzthin mal diesbezügliches gelesen, nicht alles, aber vielleicht hilft es weiter.
http://www.caferacer-forum.de/viewtopic ... 77#p182277

Viele Grüße

Gerd

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Mi 27. Jul 2016, 14:17
von Ralf Wilde
Hallo Carsten, hallo Gerd,

ja, der Beitrag ist völlig richtig. Ich habe diese Prozedur selber bei einem Profi beobachten können und war blass vor Neid, da sein Ergebnis nochmal besser war als mein handpoliertes. Grund: das Ruhenlassen für ca. 24 Stunden nach dem ersten Schleifen und die anschließende Polierarbeit unter Wärme (dabei sollen ca.240 Grad erreicht werden...). Beides wusste ich vorher so nicht.
Voraussetzung für das schöne Ergebnis: die alte Behandlung (hier Chrom) muss natürlich komplett runter :(

Ich drücke die Daumen Carsten !!

Viele Grüße, Ralf

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Do 11. Aug 2016, 21:10
von bikeorslk
Moin Männer,

es geht weiter. Aus dem Urlaub zurück habe ich heute die Räder abgeholt  - klasse gemacht von Walmotec. Nur der Reifenfredel hier hat es nicht gerafft und den Hinterreifen falsch herum aufgezogen. Gibt es eigentlich irgendein japanisches Motorrad, das den Kettenantrieb rechts hat?????
IMG_1523.JPG
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Tja und dann bin ich zum Galvanisierer gefahren....

Ich hatte schon ein komisches Gefühl, weil so gar nichts von ihm gekommen ist. Angeblich war meine e-mail-Adresse falsch. Ich vermute eher, er hat versucht 50MB an Bildern in eine mail zu packen.
Jedenfalls wusste ich nicht was auf mich zukommen würde.
Um es kurz zu fassen: Es geht kaum schlimmer.

Die einzigen akzeptablen Teile sind der Verteilerdeckel und der winzige Deckel, der das Kupplungsausrücklager verbirgt.
IMG_1528.JPG
Alle andere Teile sind mehr oder weniger SO nicht zu gebrauchen. Ausgerechnet die sofort sichtbaren Flächen (von oben) sind weder glatt noch sauber entchromt, also irgendwie nix Halbes und nix Ganzes.
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Am schlimmsten aber sieht der Zylinderkopfdeckel aus. Eine einzige Kraterlandschaft, ein paar Schleifversuche zeigen, wieviel Arbeit da noch drin steckt. Bilder passen hier nicht mehr hin - siehe nächstes post.
Offensichtlich hat das Galvanisierbad da, wo Chrom war, seine Arbeit getan, aber da, wo der Chrom schon weg war, heftig Alu weggeätzt. Gruselig.

Ich habe also beschlossen, selber zu schleifen und zu polieren und noch heute einen Fachbetrieb aufgesucht, der professionelles Schleifmaterial vertreibt. Da der Galvanisierer wenigstens so fair war, seine Arbeit nicht nach Stundenlohn bezahlen zu lassen, war mein eingeplantes Budget noch genügend ausgestattet, um für 107€ Schleifscheiben, Polierschwabbel und Polierwachs zu kaufen. Morgen werde ich den ersten Versuch starten. Wenn man nicht alles selber macht...

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Do 11. Aug 2016, 21:15
von bikeorslk
Und hier die letzten beiden Bilder:
IMG_1540.JPG
IMG_1541.JPG

Also:

Firma Hoppe - so gut sie wohl ist, kann die Elektrochemie auch nicht überlisten. Ich war da wohl zu optimistisch und der Hinweis von Uwe, dass in der Legierung viel Magnesium ist, ist sicher richtig. Ich hatte das bei Abgabe gesagt und nur deswegen hat wohl nur der Zylinderkopfdeckel richtig leiden müssen, die anderen teile hat man vorsorglich nicht gebadet.

Die Teile, die ich zum VERchromen gegeben habe, sind übrigens einwandfrei. Ich kann also die Firma trotzdem weiterempfehlen.

Bye

Carsten

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Fr 12. Aug 2016, 00:52
von Bruder Lustich
Hallo Carsten,

ich bin irgendwie ob des Zustandes der Teile erschüttert. Eine irre Kraterlandschaft die sich da offenbart.

Ist blos Mist, dass die mit dem Ventildeckel, dem kompliziertesten Teil angefangen haben. Ein anderer wäre leichter zu reparieren.
Freut mich, dass du die Flinte nicht gleich in´s Korn geschmissen hast und wie ich rauslese, schweren Herzens, aber mit Optimismus, weitermachst.
Ich drück dir die Daumen, dass alles gut geht und wird.

Viele Grüße,

Gerd

RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Verfasst: Fr 12. Aug 2016, 17:41
von bikeorslk
Jo, das Nightmare geht weiter.

Der Lackierer will nun für die Nachbesserung nochmal 80€ +MwSt haben - eine Frechheit, ich hätte ihm an die Gurgel springen können und wollte den Tank schon im jetzigen Zustand mitnehmen, da hat er dann was von "ok, aber 20€ für die Kaffeekasse" gefaselt. Das ist mir das einwandfrei Aussehen des Tanks dann doch noch wert...zeigt aber auch, dass der Typ ein gieriger Mistkerl ist.

Reifen die Dritte: Heute morgen hingebracht, eben abgeholt - beim Einladen alles ok, beim Ausladen zuhause ist der Reifen weich und ich sehe, dass die Decke noch gar nicht zentriert war und offensichtlich ein Reifenhalter den Schlauch eingeklemmt hat...also WIEDER hin. Morgen dann hoffentlich endlich. Scheiß-Freitagnachmittags-Schlusigkeit.

Polieren: Ja. Eineinhalb Stunden Schleifen am Ventildeckel waren noch nicht ausreichend. Die geätzten Krater sind so tief, dass ich nicht mehr glaube, mit dem vorhandenen Werkzeug dagegen anzukommen.
Auch der hintere linke Deckel, den ich mir dann mal vorgenommen habe, ist nicht so, wie man es sich wünscht: Überall sind noch Chromreste, die beim Schleifen als kleine "Berge stehen bleiben. Logisch, Cr ist ja auch deutlich härter als Al. Außerdem sind da ja noch Cu und Ni dazwischen, die das Schleifen behindern.

Den LiMa-Deckel kann ich gar nicht mehr bearbeiten. in der Kehle im Übergang zwischen Anlasserabdeckung und Limatopf (siehe oben, drittes Bild) sind die Radien zum Schleifen viel zu eng und die Materialstärke bedenklich gering

HASS! Ich werde wohl heute mal wieder eBay durchflöhen.

Ouh, letzter Urlaubstag und ich dachte ich hätte heute Räder drunter und Motordeckel drauf. Von wegen.

Bye

Carsten