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Wie immer - der Anlasserfreilauf
Verfasst: Sa 10. Mär 2012, 21:04
von Smooth169
Grüß Euch, hab ein kleines Verständigungsproblem mit den Teilen des Anlasserfreilaufes. Im Werkstatthandbuch und auch hier in einem anderen Beitrag steht daß die Anlaufscheibe hinter dem Polrad mit dem großen Rand usw. ...................................!
Irgendwie seh ich da keinen großen Rand. Ich frag mal so: die nach außen gewölbte Seite muß in Richtung Polrad, die nach innen gewölbte Seite folglich auf das Zahnrad...! Stimmt das soweit?
Jedenfalls hatte ich es so zusammengebaut. Motor kalt - alles funktioniert ohne Durchdrehen und ohne Geräusche. Motor warm, Anlasser dreht durch....!
Habt Ihr eine Idee?
Gruß Karl
RE: Wie immer - der Anlasserfreilauf
Verfasst: Sa 10. Mär 2012, 21:30
von Michael
Hi Karl,
um die Aussage
"Der große, äußere Rand zeigt zum Polrad, der kleinere innere Rand zeigt zum Freilaufritzel."
weiter zu konkretisieren, hier in anderen Worten formuliert:
Ja, die Scheibe ist gewölbt.
Nein, die Scheibe hat keine separat aufgebrachten Ränder.
Mit Rand sind die Anlaufstellen gemeint, also die Stellen an denen die Scheibe anliegt.
Die Scheibe liegt mit dem äußeren Rand am Polrad auf, mit dem inneren Rand am Freilaufritzel.
Soweit ich deine Beschreibung verstanden habe, hast du sie richtig eingebaut.
Zu deinem Fehlerbild:
kalt alles ok, wenn der Motor warm ist und es nicht funktioniert, ist es dann der Anlasserfreilauf der nicht greift oder evtl. die Rutschkupplung im Anlasser selber?
Der defekte Anlasserfreilauf äußert sich durch normale Drehzahl des Anlassers aber zwischendrin "schaurigen" Geräuschen falls er doch mal etwas zufasst.
Eine defekte Rutschkupplung hatte ich noch nicht vor mir, müßte sich aber durch konstant hohe Drehzahl des Anlassers und evtl. einem konstanten Geräusch bemerkbar machen.
PS: Wie sieht die Oberfläche des Freilaufritzels aus, auf die die Rollen gedrückt werden sollen? Wellig, riefig, etc. oder schön gleichmäßig glatt und rund?
Dort sehe ich die meisten Probleme entstehen, hat aber nach meiner Erfahrung nicht mit warm oder kalt zu tun.
Schöne Grüße,
Michael
RE: Wie immer - der Anlasserfreilauf
Verfasst: Mo 12. Mär 2012, 09:13
von Smooth169
Hallo Michael,
die Auflauffläche des Zahnrades sah noch ganz gut aus, trotzdem vor Einbau noch mit Schleifpapier bearbeitet. Die Rollen und die Federn sahen halt ganz schlimm aus. Kurze Info: das komplette Teil wurde von meinem Kumpel widerrum einem Bekannten gegeben der nicht nur die Rollen und die Federn erneuerte sondern auch den kpl. Freilaufhalter erneuert hat und mit Polrad verschraubt.
Ich habe es dann, so Gott will, richtig eingebaut. Hab gestern nochmal probiert, es hat nix mit warm oder kalt zu tun. Auch jetzt hörst du nur noch den Anlasser surren, es gab auch vorher nicht die typischen Geräusche wenn der Freilauf kaputt ist. Es hatte zehnmal hervorragend funktioniert und dann...... nix mehr!
Hab jetzt eine Reparaturmethode empfohlen bekommen: den Anlasserfreilauf mit dem Zahnrad an drei Punkten verschweißen, anpunkten. Schon mal davon gehört? Ist natürlich abenteuerlich, denn dann läuft ja das Zahnrad, Kette usw. immer mit und.... naja, da würd ich jetzt doch mal davor zurückschrecken obwohl so wie ich hörte es die einzige Möglichkeit wäre das Problem mit dem Freilauf auf die Dauer zu erledigen.
Gruß Karl
Anmerkung: Du könntest natürlich Recht haben mit dem Anlasser selber. Es gab keinerlei Warngeräusche vorher, der Anlasser surrt nur noch in einem konstanten Geräuschbild.... d.h. da klappert nix, schlägt nix, es hört sich so an als würde der Anlasser zwar drehen aber sonst nix mehr. Ich werde später den Motordeckel nochmal demontieren und das ganze mal ohne Deckel beim Starten anschauen.
RE: Wie immer - der Anlasserfreilauf
Verfasst: Mo 12. Mär 2012, 21:51
von Michael
Hi Karl,
bloß nicht anschweißen, völliger Unsinn !!!
Dann eher noch den Kickerfuß trainieren!
Wenn das verschweißt ist, treibt der Motor permanent den Anlassermotor an.
Das wird der nicht lange aushalten, die Anlasserkette und das Freilaufritzel wohl auch nicht.
Egal wo der Weg hinführt, das Freilaufritzel auf der Kurbelwelle (KW) muß montiert sein! Darunter ist eine Ölbohrung zur Schmierung, über diesen Ölkanal werden auch die Kurbelwellenlager bedient. Fehlt das Freilaufritzel entweicht der Öldruck an dieser Stelle und die KW-Lagerschalen und mehr sind demnächst teurer Schrott!
Nach deiner Beschreibung tippe ich eher auf die Rutschkupplung im Anlassermotor als auf den sonst verdächtigten Freilauf.
Jetzt ist der Freilauf repariert, dafür ist die Rutschkupplung hin.
Das sind die Alterserscheinungen!
Wenn du den Anlasser "einfach so von aussen" ausbaust, fällt im linken Deckel das kleine Ritzel der "Starterkette" herunter, zur Wiedermontage des Anlassers mußt du dann den LiMa-Deckel demontieren.
Beim Auseinanderbau des Anlassers unbedingt darauf achten, das der Gewindebolzen, an dem das "Plus"-Kabel angeschraubt ist, sich nicht mitdreht. Wenn er das macht, irgendwie festhalten! Wenn der sich rumdreht, reißen im Inneren die Drähte ab.
Schöne Grüße,
Michael
RE: Wie immer - der Anlasserfreilauf
Verfasst: Mo 12. Mär 2012, 22:55
von Smooth169
Hi Michael,
ALSO: es hat sich geklärt!! Es war nicht der Anlasser. Es war einfach nur die KW-Schraube die sich gelöst hat und somit drehte das Polrad locker auf dem KW-Stumpf. Warum hat sie sich gelöst? Ganz einfach, ich hab so ein Ausdruck bekommen, in dem stand die Schraube wäre mit 7,0 - 8,0 kpm festzuziehen. Ich hab dann festgezogen, aber nur soweit wie ich verantworten konnte mit einem Schraubenzieher das Freilaufritzel zu blockieren. Jetzt hab ich das Werkstatthandbuch nochmals bemüht und siehe da.... bei den neueren Modellen ist ja ne 12er Schraube verbaut und die bekommt 12 - 14, also 120 bis 140Nm. So, und jetzt kommt das Problem.... Erstens: Ich hab nicht das Spezialwerkzeug um das Polrad fest zu halten. Die Sache mit dem Schraubenzieher im Ritzel geht irgendwann schief. Und in die Löcher des Polrades kann ich auch keinen Schraubenzieher klemmen, da platzt am Rand bestimmt die obere Beschichtung ab. Bleibt nur übrig irgendwas anzufertigen. Das nächste Dilemma sind die Drehmomentschlüssel um korrekt anzuziehen. Ich hab welche, alle nur für Rechtsgewinde. Hat mich heute erkundigt - nur die teueren von HAZET haben teilweise auch Linksgewinde-Klick. Wenn der Besitzer von dem Bike nicht so ein guter Kumpel wäre.......... ich hätte schon aufgegeben...
P.S. die Abdrückschraube für den Rotor hatte ich auch nicht, die Hinterachse von einer Honda Bol´dor hat es auch getan...
Jetzt hoffe ich einfach mal ob Ihr noch paar Ideen habt wie ich das Teil festhalten kann!
Gruß Karl
RE: Wie immer - der Anlasserfreilauf
Verfasst: Di 13. Mär 2012, 20:42
von Michael
Hi Karl,
bei komplett eingebautem Motor nehme ich einen Putzlappen, falte den ein paar mal bis er ein paar Zentimeter dick ist und klemme den durch Drehen des Hinterrads zwischen Kette und Kettenrad (hinten). Dazu evtl. den Kettenschutz entfernen.
Hat das Bike nur einen Seitenständer, braucht man etwas Platz zum Schieben ;-)
Ist der Lappen eingeklemmt, lege ich den ersten Gang ein und lasse zusätzlich einen Helfer auf die Hinterradbremse steigen.
Alle Massnahmen zusammen haben bisher ausgereicht, um die Polradschraube wieder festzuziehen.
In ganz hartnäckigen Fällen kann man das zu behandelnde Bike (nicht nur die Twins) je nach Drehrichtung der Schraube / Mutter und der Welle auch direkt vor einer Wand positionieren und die als zusätzlichen "Halter" verwenden. Vorn ist das ja einfach, hinten muß man etwas Stabiles zwischen Hinterrad und Wand positionieren, um Schutzblech, Nummernschild und Rücklicht heil zu lassen ;-)
Viel Erfolg!
Michael
RE: Wie immer - der Anlasserfreilauf
Verfasst: Mi 14. Mär 2012, 09:02
von Smooth169
Hallo Michael,
ja - sind paar gute Ideen dabei. Das mit dem Gang einlegen ist klar. Und Putzlappen hab ich auch.lach!
Werd mal sehen was sich machen lässt. Nach Fertigstellung werd ich Bescheid geben ob es geklappt hat.
Gruß Karl
RE: Wie immer - der Anlasserfreilauf
Verfasst: Sa 17. Mär 2012, 21:06
von Smooth169
Also, melde Vollzug.
Es hat aber irgendwie alles nicht funktioniert. Der angebliche linksauslösende Drehmomentschlüssel gab kein Geräusch von sich, die Haltemethoden trotz eingelegtem Gang und der anderen Sachen nützte nix, Polrad verdrehte sich trotzdem.
Irgendwann Schnauze voll, den alten Schlagschrauber genommen der gerade mit Mühe und Not die Schrauben öffnet die mit nicht mehr als 140NM angezogen sind und dann die Schraube malträtiert.
Scheint fest zu sein, Starten funktioniert ohne Geräusche. Mal sehen wie lange.
Gruß Karl
RE: Wie immer - der Anlasserfreilauf
Verfasst: Sa 24. Mär 2012, 11:49
von Esso
RE: Wie immer - der Anlasserfreilauf
Verfasst: Di 27. Mär 2012, 22:45
von Smooth169
Hi Holger,
ok, hab ich mir angeschaut.
Auch ne Idee für die Zukunft.
Gruß Karl