Z750 Twin Forum

Hallo,
habe vor ein paar Tagen mein Motorrad nach ca. vier Monaten Standzeit wieder gestartet und bin ein paar Kilometer gefahren. Vorher hatte ich voll getankt. Jetzt habe ich das Problem, dass Benzin am Luftfilter heraus tropft. Hammerschläge auf den Vergaser brachten keine Besserung.
Hat jemand ne Idee was ich noch machen kann?
Hier ein Foto: Gruß
Andreas

Hallo Andreas



vorab ein paar Fragen - ist die Maschine problemlos gelaufen?
Auf dem Bild kann ich es nicht ganz erkennen.. Sind auf den Vergasern Einzelfilter montiert?!

WIE hast du festgestellt dass da Sprit rauskommt??

IST ES SICHER BENZIN?

Die milchige Brühe scheint mir eher Kondenswasser / Ölmischung - rein der Farbe nach...

WANN der letzte Ölwechsel? Wie hoch der Ölstand? und wie riecht es am PL-Einfülldeckel?!

Manne

Ich vermute stark, dass es Benzin ist. Es tropft bereits seit 2 Tagen.
Bemerkt hatte ich es, als auf dem Boden sich eine Flüssigkeit ansammelte und es stark nach Benzin roch.
Maschine ist gut gelaufen.
Ja, es sind Einzelfilter montiert.
Ölwechsel vor ca. 500 km. Ölstand ist ok.

Moin,
hatte ich auch.
Schau dir mal die Schwimmernadeln an.
Sauber machen, besser ist austauschen.
Danach hatte das Tropfen bei mir ein Ende.
Uwe

Hi Andreas,

steht dein Benzinhahn auf PRI ?
Als Erstes wieder auf ON drehen. dann kann auch nichts mehr nachlaufen.

Ja, können wieder mal nur der "Schwimmermechanismus" sein.
Evtl. ist eine oder beide Nadeln verklebt, dann helfen die Hammerschläge nicht mehr.
Hilft nur ausbauen, aufmachen und reinigen.
Zum Glück gehen Aus- und Einbau mit Einzelfiltern ja schnell :-)

LG, Michael

Vielen Dank für eure Hilfe.
Habe jetzt die Vergaser ausgebaut und zerlegt.
Die Schwimmernadel scheint mir nicht besonders verdreckt.
Allerdings etwas verkratzt.!?
Nun mache ich alles ins Ultraschallbad zum reinigen.
In diesem Zuge werde ich das Dynojet Kit einbauen.
Vergaserrep.satz ist auch schon bei gullrich bestellt.
Hoffe das funktioniert alles so, wie ich mir das vorstelle.
Es ist ja alles sehr gut in diesem Forum beschrieben !!!
Ohne dieses Forum wäre ich aufgeschmissen.

hab jetzt folgendes hinter mir:
- Vergaserreinigung
- Einbau Dynojet Kit
- Benzinhahn pepariert
- Tank entrostet

Sie springt gut an. Leerlaufdrehzahl ist aber enorm hoch.
Drosselklappen hatte ich mit Standgasschraube auf knapp 2mm geöffnet.
Leerlaufgemischschraube hab ich 3 1/2 Umdrehungen herausgedreht.

Wie muss ich jetzt weiter vorgehen?

Hi Andreas,

kannst du über die Leerlaufdrehzahleinstellschraube die Drehzahl nach unten korrigieren ?
Dann mach das als Erstes :-)

Zum Anlassen hast du den Choke gezogen ? Ok !
Etwas warmlaufen lassen, dann Choke wieder ganz rein. Alles wie immer :-)
Erst dann mit weiteren Einstellungen beginnen.

Leerlaufdrehzahl mit Einstellschraube am Vergaser auf ca. 1200 U/min einstellen.
Sollte das nicht möglich sein, prüfe bitte den Gaszug, ob er korrekt in der Aufnahme am Vergaser sitzt.
In(!) der Halterung, nicht auf(!) der Halterung :-)
Der Zug selber muß frei verlegt sein, d.h. der Tank darf den Zug nicht einklemmen.
Evtl. noch am rechten Schaltergehäuse (= Gaszugaufnahme oben) mehr Spiel einstellen.
Hat dein Gasgriff seitliches Spiel (aus Fahrersicht also nach links und rechts)? Nur minimal, aber er muß sich seitlich bewegen lassen !
Wenn du den Gasgriff aufdrehst und losläßt, schnappt er wieder zurück ? Deutlich vernehmbares "Klack" muß zu hören sein.
Wenn Ja, alles gut :-)
Wenn Nein, prüfe bitte die Freigängigkeit des Gasgriffs nach außen (= seitliches Spiel). Andere Lenkergriffe, Lenkergewichte, Ochsenaugenblinker, etc. stören oft die Freigängigkeit des Gasgriffs! In schlimmen Fällen zücke ich die PUK-Säge (kleine Eisensäge) und säge Griffgummi und den eigentlichen Gasgriff ein Stück kürzer.
Ergibt keine tolle Optik, aber einen freigängigen Gasgriff !

Sobald der Motor betriebswarm ist und wieder mit "normaler" Leerlaufdrehzahl arbeitet, kannst du die Einstellung der Gemischregulierschrauben optimieren.
Dazu nehme ich mir einen Holzklotz und lege den unter die "Nase" der hinteren Tankbefestigung. Damit bleibt der Tank drauf, Sprit läuft nach, Schläuche am Benzinhahn dürfen dabei aber nicht abgeknickt werden.
So hat man mehr Platz um die Einstellschrauben zu drehen.
Ich nehme einfach nur einen Bit-Einsatz ohne irgendwelchen Halter, kürzeres Werkzeug gibt es wohl nicht :-)

Jetzt einfach mal die Gemischregulierschrauben rein und rausschrauben.
Etwa in 1/4 Umdrehungen verstellen und ein paar Augenblicke warten, evtl. zwischendrin mal kurz Gasgeben.
Es kann sein, das du über einen weiten Bereich keine Veränderung im Laufverhalten merkst. Ansonsten einfach mal ganz reinschrauben (aber nie fest anziehen!), spätestens dann solltest du etwas bemerken, evtl. geht der Motor sogar aus oder läuft sehr unrund.
Du kannst auch beide Einstellschrauben "gleichzeitig" auf die gleichen Positionen verdrehen, um die Reaktion des Motors klarer zu erkennen.

Die am weitesten herausgeschraubte Position der Gemischregulierschraube, und dabei erzielte höchste Leerlaufdrehzahl, ist die Position an der die Schraube verbleiben soll.
Achtung: Die Schraube ist federbelastet und muß das auch bleiben!
Drehst du weiter auf (kein Federdruck mehr), besteht das Risiko, das sich die Schraube ganz rausvibriert, das wäre ein großer Ärger !

Die optimale Einstellung sollte irgendwo zwischen 1 und 3 1/2 Umdrehungen "auf" sein. Kann auch auf beiden Seiten unterschiedlich sein.
Das ist Gefühlssache. Ziel ist es einen möglichst gleichmäßigen Motorlauf bei Leerlaufdrehzahl zu bekommen.

Wenn alle Stricke reißen, einfach Motor ausmachen und beide Schrauben wieder wie empfohlen auf 3 1/2 Umdrehungen rausdrehen :-)

LG, Michael

hab jetzt an der leerlaufdrehzahlschraube bestimmt schon 5-6 Umdrehungen rausgeschraubt. die drehzahl bleibt aber immer noch hoch.
gaszug ist locker. meine nachbarn werden bestimmt bald wahnsinnig, wegen dem lärm.
kann es sein, dass ich so viel an dieser schraube verstellen muss?

Eine weitere Umdrehung der Leerlaufdrehzahlschraube brachte Erfolg!
Sie läuft schon ganz gut.
Jetzt muss ich nur noch das Leerlaufgemisch einstellen.
Mein Kollege hat zwei "Unterdruckuhren" (so nennt man das, glaube ich).
Das wird wohl am besten sein.?