Z750 Twin Forum

Liebe Twintreiber,

immer wieder kommt das Thema "Schwimmerstand" zur Sprache.
Ich habe schon manche Motorräder erlebt, die schlicht unfahrbar waren, weil dort der Schwimmerstand völlig verstellt wurde.

Habe gerade auf der Website von Mikuni-Topham eine klare Beschreibung zur Ermittlung des Schwimmerstands gefunden.
Leider kann ich keinen zuverlässigen Link zu diesem Dokument posten.

Habe den Teil der Anleitung herauskopiert und hier als Bild angehängt.
Das Copyright verbleibt bei Topham Vergasertechnik GmbH. LG, Michael

Hallo Michael,
ist von der Firma Topham nett gemeint mit der Anleitung, aber meiner Meinung zur Schwimmerstandseinstellung in der Praxis ungeeignet.
Warum?
1. Wird man in keinem Werkstattbuch das Maß Gehäuse zur Unterkante Schwimmer als Angabe finden.
2. Da das Prinzip des Schwimmers auf der Verdrängung von Flüssigkeit durch Gewicht und Volumen des Schwimmers basiert, ergeben kleinste
(z.b Gewicht ) Abweichungen auch ein anderes Maß zur Gehäusekante.
3. Abweichungen der Federkraft in der Schwimmernadel, ergeben auch ein anderes Maß.

Da der Schwimmerstand die Grundlage für alle Funktionen eines Vergasers darstellt und mit Sicherheit für hier im Forum oft beschriebene Vergaserprobleme verantwortlich ist, versuche ich einmal eine verständliche Anleitung, mit ein paar Bildern zur Einstellung zu schreiben.
Vor der Einstellung der Schwimmer sind Schwimmernadel und deren Sitz zu prüfen bzw. Auszutauschen. Matte Stellen oder Ringe auf der Schwimmernadel sind Anzeichen zum Tausch. Beim Tausch ist grundsätzlich Nadel und Sitz zu ersetzen.
Als nächster Schritt sind die Schwimmer auf Dichtigkeit zu prüfen,
durch komplettes eintauchen in ein Glas mit Benzin. Steigen kleine Bläschen auf sind die Schwimmer undicht und auszutauschen, oder bei den Messingschwimmern der B´s, wenn man`s kann, die Stellen zu löten. Wie auf dem ersten Bild zu sehen, wird eine 1/2 ltr. Flasche wie für Reiniger usw. benötigt die etwas Größer in den Grundmaßen wie das Schwimmergehäuse ist. Hieraus werden zwei Teile von gleicher Höhe geschnitten. Das zweite Bild zeigt das aufsetzen der Vergaser auf die 2 geschnittenen Flaschenteile, rechts im Bild das geschlossene Unterteil der Flasche. Auf dem dritten Bild die weiteren Utensilien zum befüllen und messen der Hilfsschwimmerkammer. Im vierten Bild nun die gefüllte Version. Hierbei genau nachschauen das die Schwimmer frei sind und nicht an der Wand des Flaschenbodens anliegen oder schon oben am Vergasergehäuse anschlagen.
Nach einer Wartezeit von ca. 5 Minuten kann nun der Füllstand ( gem. Werkstatthandbuch für den Vergasertyp) bis Unterkante Vergasergehäuse gemessen werden.
Stimmt der Füllstand nicht, ist die auf Bild 1 in der Mitte der Schwimmer zu sehende kleine Zunge; bei zu hohem Flüssigkeitsstand nach oben, bei zu niedrigem Schwimmerstand nach unten; zu biegen. Hierbei aber mit Vorsicht hantieren, denn 1mm an der Zunge ergibt schon ca.5 -8mm Füllstandsänderung. Wer sicher sein will das die Nadelventile einwandfrei dichten, läßt sich nach der ersten Messung ein paar Stunden Zeit um nochmals zu messen. Bei ausreichender Raumtemperatur sieht man das in der Füllspritze Benzin fehlt aber der Füllstand gleich geblieben ist. Sollte dieses nicht der Fall sein und der Füllstand höher, ist das Nadelventil nicht dicht.
Und nun viel Erfolg bei der Schwimmereinstellung.

Gruß Roland

Hi Roland,

das ist eine super Anleitung und ein genialer Versuchsaufbau !!!

Damit hat man die Möglichkeit den Flüssigkeitsstand in der (provisorischen) Schwimmerkammer zu sehen und einzustellen.

So etwas werde ich mir sicher auch bauen :-)
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Zu deinen Anmerkungen:
1.) Es gibt in sehr vielen Handbüchern die Daten zu dieser, wie auch von Topham beschriebenen, Einstellungsinfo. Selbst in den Z750Twin-Handbüchern und auch im Kompendium ist zumindest für die LTD diese Messung auf Seite 2-49 beschrieben.
2.) Sollte ein Messingschwimmer gelötet worden sein, verändert das das Gewicht des Schwimmers und der Benzinstand in der Schwimmerkammer verändert sich damit. Mit deinem Versuchsaufbau kann man das aber wohl wieder korrigieren, oder ?

Nochmals vielen Dank !

LG, Michael

Hallo Michael,
Danke fürs Lob!
zu1) Du hast Recht, ist in den Handbüchern nach 80 auch bei GPZ so beschrieben. Mit dem Hinweis, per Schlauch über die Entleerungsschraube nach Zusammenbau zu kontrollieren. Stimmt´s nicht, nochmals das Prozedere. In meinen Augen halt von Theoretikern erfunden.

zu2) Na logisch, siehe auch Bild 1

LG Roland

Moin Männer,

wie angekündigt habe ich den Versuchsaufbau nachgebaut.
Dazu habe ich zwei gleiche Vorratsgläser aus der Küche verwendet.
Zucker und Kakao sind jetzt anderweitig untergebracht :-)

So sieht der Aufbau bei mir aus:
Damit die Vergaser (hier BS34 der LTD) aufgelegt werden können, habe ich die untere Gehäuseverbindung samt Leerlaufeinstellschraube demontiert.
Ich habe einen Trichter in ein Stück Benzinschlauch gezwängt und dort den Sprit eingefüllt (statt Roland's Spritzengehäuse) Der Schwimmerstand ist hoch, liegt aber gerade noch unter der Unterkante des Gehäuses: Die Nase am Schwimmer ist deutlich erkennbar hochgebogen: Man kann die Höhe der Nase mit einer Schieblehre messen.
Ist schlecht anzusetzen und sicher keine Präzisionsmessung !
Die Höhe war 2,40 mm.
Habe die Nase etwas hochgebogen, um den Kraftstoffstand etwas abzusenken. Der neue Messwert ist jetzt 2,52 mm: Das visuelle Ergebnis: Der im Bild rechte Vergaser reagiert gut auf die Einstellung.
Der im Bild linke Vergaser scheint eine undichte Schwimmernadel zu haben.
Der Spritstand ist wieder ganz oben und auch der im Trichter stehende Sprit läuft langsam aber sicher innerhalb einiger Minuten nach.

Also nochmal ran :-)

LG, Michael

Excellent testing method Guys. Last time I adjusted my float levels I thought the dimples on the tab were from wear.



Now I see that it must be normal since your BS34 have them too. First time I had ever seen that before was on my 750. I wonder if the dimple could be causing the needle to not move smoothly and actually be a cause of sticking open?