Möchte nun meine Erfahrungen zum Umrüsten weitergeben.
Erst mal habe ich quer durchs Netz geschaut was es so gibt für die B und in Tabellenform aufgelistet. Die Tabelle oben ist dabei raus gekommen, ich habe sie jetzt nochmal auf den letzten Stand gebracht. Es gibt sicherlich noch mehr Kriterien und auch Federbeine, es ist halt das was mich interessiert hat.
Die YSS RE302-330T-37 sind es dann geworden, ich habe zusätzlich ein paar weichere Federn gekauft (sind in der ABE mit aufgeführt).
Fangen wir mal hinten an, das Ergebnis nach den ersten Fahrten im Taunus über Kreis-, und Bundesstraßen (einmal auch BAB) entspricht dem was ich mir erhofft hatte - komfortables touristisches Fahren auf Landstraßen, allein mit max. kleinem Tankrucksack oder Rucksack. Positiv zum Gesamteindruck hat sicherlich auch die Gabel beigetragen, die zerlegt, gereinigt, mit neuen Dichtungen und Grundfüllung versehen wurde.
Was gibt es sonst:
Optik/Dimensionen - durch die Gewindeeinstellung am oberen Ende sind sie da natürlich recht schlank. Es gibt im Zubehör Kappen in drei verschiedenen Längen, jeweils in schwarz & chrom. Ich hab es offen gelassen. Ist nicht nur eine Frage des Erscheinungsbildes, sondern auch "wie schnell komme ich zur Einstellungsmutter?". Die Federn sind größer im Durchmesser, 60mm YSS zu 53mm Koni. Der untere Federteller ist nun ca. 60mm von der unteren Aufnahme entfernt, bei den Koni waren das 110mm.
Vorbereitung - Austausch der Federn, sehr einfach durch die Gewindeeinstellung - voll entlasten, unterer Anschlaggummi ein wenig auf der Kolbenstange nach oben schieben und dann den unteren Federteller raus nehmen, genauso wieder zusammenbauen.
Anbau - zum Abbau der unteren Aufnahme der Stoßdämpfer müssen die Schalldämpfer ab. Oben ist die Reling (Soziusgriff) mit befestigt. Die zweiten Befestigungsschrauben hierfür müssen ebenfalls raus und um da brauchbar ran zukommen muss bei meine Fingern auch das Heckbürzel ab.
Erster Schreck beim Anbau, der untere Federteller ist ja tiefer und größer im Durchmesser, wird eng am Auspuff. Nach Montage aller Teile hat es aber letztlich noch ausreichend Luft. Der original Kettenschutz aber nicht. Der hat ja bis ca. zur Hälfte der Seitenfläche bereits eine Einbuchtung für den linken Stoßdämpfer, jetzt braucht man die aber bis zur Unterkante. Ich habe es ausgeschnitten - vielleicht denk ich mal über einen schlanken Kettenschutz aus dem Zubehör nach.
Grundeinstellung - ohne Federtausch meint YSS "... shock comes with the correct spring and pre-set pre-load", schon mal ein Hinweis wie weit man in etwa die Mutter für die neue Feder vorspannen muss. Ansonsten sauber beschrieben im Beipackzettel, aber recht umfangreich, da für alle verfügbaren Stoßdämpfer. Letztlich den sogenannten Negativfederweg unter Standardlast (Motorrad, Fahrer in Montur, etc.) auf ca. 1/3 Federweg (Hub) als Vorspannung einstellen. Geht prima über das Gewinde. Kann man eine Raketenwissenschaft draus machen, wenn man aber bedenkt das andere Federbeine über den Hakenschlüssel nur 3 oder 5 Rasten haben dann relativiert sich das. Es geht übrigens einfacher zu messen wenn die Endtöpfe noch ab sind.
Verstellung für verschiedene Betriebszustände - wer öfters mit stark unterschiedlicher Beladung fährt, oder nur mal ausprobieren möchte, sollte darüber nachdenken wie das schnell anzupassen ist. Es gibt nämlich keine festen Rastungen, was sich so normal anhört bei der Einstellung über ein Gewinde verlangt eine Strategie um das Planvoll anzugehen und nicht jedes mal eine neue Grundeinstellung durchzuführen. Nach drei mal "ein wenig straffer" und zurück weiß man nicht mehr wo die Ausgangsstellung war. Also ohne App geht heute gar nix mehr
oder alte Schule mit Papier und Bleistift die Grundeinstellung
dokumentieren und dabei einfache nachvollziehbare Maße für die zu erwartenden Beladungszustände mit aufnehmen, z.B. sichtbare Gewindegänge oder Maß zwischen Mutter und Oberkante.
Gruß Reinhold
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