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kleine Dichtung-großes Problem

Verfasst: Do 28. Apr 2016, 23:02
von der-Pfaelzer
Hallo ins Forum,

ist mir fast peinlich und eigentlich dachte ich eine ganz kleine Sache. Ich hatte es auch schon mal angesprochen und den Tipp
mit einem superkleinen Schraubenzieher bekommen..... klappt nicht.

Also es handelt sich um den kleinen Dichtungsring der Drehzahlmesserwelle motorseitig. Wie wollten den tauschen da immer
tropfenweise Öl austritt was bei heißen Krümmern an der Ampel immer ziemlich blöd aussieht da ich dann immer in einer
Wolke stehe....Bild

Wir bekommen den alten Ring nicht raus. Gibt es noch einen anderen Tipp?

Gruss aus der Pfalz

Schorsch

RE: kleine Dichtung-großes Problem

Verfasst: Fr 29. Apr 2016, 01:01
von Bruder Lustich
Hi Schorsch,

anwärmen der Dichtung mittels Haarfön, und/oder eine Schraube eindrehen.

Schraube sollte keine Metrische sein, sondern eine Spax. Am Besten eine , wie sie die Trockenbauer verwenden, die haben ein doppeltes Gewinde. Sind schwarz. Solltest aber die Spitze abschneiden und mit der Hand eindrehen, um innen an der Aufnahme der Welle Beschädigungen zu vermeiden. Danach vorsichtig "noddeln". Keine Maschine einsetzen! Nicht zu weit eindrehen!

Muster hast du ja, die neue Dichtung. Die Dicke der Schraube sollte so angepasst sein, dass deren Kern dem Loch entspricht, die Windungen sich damit ohne Druck nach außen hin zu verursachen in das Gummi schneiden können.

Viele Grüße

Gerd

RE: kleine Dichtung-großes Problem

Verfasst: Mi 11. Mai 2016, 22:29
von der-Pfaelzer
Geschafft,
erst bin ich ein paar Tage mit nem Lappen um meine Drehzahlmesserwelle gefahren, jetzt wo se läuft wollte ich das gute Wetter nutzen. Habe dann aber entsetzt festgestellt,
dass mein Hosenbein total verölt war. (die Tour ins Elsass war trotzdem schön.)
Nachdem aber heute auch eine kleine Olpfütze unter dem Motorrad war musste ich die Sache angehen. Ein alter Motorradmechaniker kam vorbei und hatte eine geniales Idee.
Wir nahmen uns den alten Motor im Keller vor und da der Deckel abgeschraubt ist auch einen guten Blick auf das Innenleben der Geschichte zulässt. Haben da dann die
"Operation" ausprobiert. Auch bei diesem Motor war dieser blöde simple Simmerring total festgebacken und ausgehärtet. Okay hat wahrscheinlich auch 37 Jahre auf dem Buckel und da sehen dann wohl alle Kunststoffe so aus.
Wir bastelten uns aus ehemaligen Zahnarztinstrumenten eine hauchdünnen Widerhaken und damit holten wir das Gummi nach und nach raus.
So ermutigt gingen wir ans Motorrad. Nach dem Abschrauben der Drehzahlmesserwelle kam erst mal eine heftige Menge Öl aus der Ummantelung. Dann nahmen wir unser Werkzeug und tatsächlich kamen uns dann schnell die Brocken entgegen.
Jetzt ist die Welle wieder drauf und ich hoffe mal das Problem ist behoben.

Ein weiterer Schritt in Richtung "Normalzustand".
Habe Eure Beiträge zu den Vergasern aufmerksam verfolgt aber natürlich kapier ich das Meiste nicht.
Vielleicht werde ich doch irgendwann mal offene Vergaser fahren.... aber das ist aktuell nicht im Fokus. Was mich aber interessiert ist der Spritverbrauch Eurer Maschinen. Tatsächlich glaube ich, dass ich einen überdurchschnittlichen Verbrauch habe. Aber zum exakten Messen komme ich ja jetzt da mein "Goldstück" läuft.
Trotdem die Frage in die Runde.... was für Durchschnittsverbäuche habt Ihr? Noch sind meine Zündkerzen schwarz verrusst... aber ich denke bei unserem Treffen wird der Eine oder Andere mir zeigen was ich wo drehen kann um Gemisch oder Durchfluss zu steuern um die Farbe der Kerzen zu optimieren.

Also auf bald. Ach ja, Peter, wie lief es mit dem Schweißerkollegen?

Georg

RE: kleine Dichtung-großes Problem

Verfasst: Mi 11. Mai 2016, 22:44
von Ralf Wilde
Hallo Georg,

vielen Dank für die ausführliche Beschreibung deiner Dichtungs-OP. Da das bei unseren beiden B´s sicher auch bald ansteht, bin ich jetzt gut vorgewarnt/vorbereitet ;)

Zum Verbrauch: ich mache mir aus Faulheit eher nicht die Mühe genau in Liter umzurechnen, sondern gehe nach km. Also: einmal vollgetankt (Serientank B-Modell) schafft meine B bei normaler Tourenfahrweise so 200-220km bevor ich auf Reserve schalte. Umgerechnet also knapp unter 7 Liter. Das war, glaube ich, auch damals die Werksangabe für den Verbrauch.

RE: kleine Dichtung-großes Problem

Verfasst: Do 12. Mai 2016, 07:34
von Scholly
Hi Georg,
der Verbrauch meiner LTD liegt, je nach Fahrweise, zwischen 5,5 u. 7,5l , bei längerer, hoher Geschwindigkeit auch schon mal leicht darüber!
Gruß
Scholly

RE: kleine Dichtung-großes Problem

Verfasst: Do 12. Mai 2016, 09:33
von Michael
Hi Schorsch,

bei Bummeltempo (Motorradwandern) auf kleinen Strassen mit Spitze 80 km/h sind es etwa  4,5 Liter. 
Bei zügiger Landstrassenfahrt mit Spitze etwas über 100 km/h und Überholvorgängen sind es etwa 5 bis 5,5 Liter.

Die Teile des Drehzahlmesserantriebs findet man als Grafik hier:
http://www.cmsnl.com/kawasaki-kz750-k1- ... ml#results
Die originale, veraltete Artikelnummer lautet 92050-075
Die aktualisierte Artikelnummer lautet 92049-1315
Der Dichtring paßt in alle 750er Twins und wurde an mind. 152 Kawamodellen verwendet.

LG, Michael

RE: kleine Dichtung-großes Problem

Verfasst: Do 12. Mai 2016, 10:08
von der-Pfaelzer
Hallo zusammen,
vielen Dank für die Infos Michael, genau dort hatte ich die Dichtung bestellt. Laut Sprengzeichnung ist vor dem Simmerring noch diese rote Papierdichtung
(oder was auch immer das ist ?). Die hatte ich gerade nicht zur Hand. Ist die wichtig? Werde sie mir auf jeden Fall noch bestellen und nachträglich einbauen.

Das mit Eurem Verbrauch ist auf jeden Fall interessant, wobei die 4,5 l von Michael an die Versprechungen der Autohersteller in irgendwelchen Broschüren
erinnern. ;-)) Gefühlt brauche ich mehr als 7,5 l aber wie gesagt, eine genauere Messung ist erst jetzt möglich da ich problemlos durch die Lande rollen kann.
(Bei dem nächsten Sonnenschein.)

Wollte hier noch mal unser Werkzeug zum "Herausfischeln" des maroden Simmerings zeigen. Normalerweise ist die Spitze gerade. Wir haben einen kleinen
Haken gebogen und das klappte gut.
image1.JPG
image2.JPG
Gruss Schorsch