Z750 Twin Forum

Hallo Zusammen,

im Yamaha TX 750 Forum gefunden:

' ... kann ich jedem nur empfehlen die Bremsflüssigkeit gegen Silikonflüssigkeit zu tauschen. Dann braucht ich euch in eurem Leben nicht mehr darum zu kümmern. Ich wette, dass bei fast jedem von euch an der TX Wasser auf der Membran steht, wenn ihr den Deckel mal abschraubt. Die gleiche Menge Wasser wird auch durch den Gummi in die Bremse gesaugt. Gummi diffundiert. Silikonbremsflüssigkeit ist nicht hygroskopisch, schadet dem Lack nicht beim Verschütten und ist auch nicht teurer als normale....'

Hört sich ja erst mal nicht schlecht an, hat jemand von Euch Erfahrung mit einem Wechsel auf Silikon-Bremsflüssigkeit?

Martin

Hi Martin,

in meiner Schrauberclique wird seit zwei Jahren rundum die DOT 5 auf Silikonbasis verwendet.
Hauptgrund ist, das beim Verschütten der Lack nicht angegriffen wird.
Da hier alte Moppeds umgebaut werden, wird die komplette Bremsanlage zerlegt und gereinigt, meist auch neue Stahlflexleitungen verbaut.
Somit ist sichergestellt, das keine alte Bremsflüssigkeit mehr im System ist und eine Vermischung auftreten kann.
Ach ja, bremsen tut sie ganz normal ;-)

Gleich dazu eine Warnung bzw. Klarstellung (Zitat aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bremsfl%C3%BCssigkeit)
Um eine zu DOT 3 und DOT 4 kompatible Bremsflüssigkeit mit DOT-5-Spezifikationen zu erhalten, wurde die Bremsflüssigkeit DOT 5.1 auf Glykolbasis entwickelt.
DOT-5-Bremsflüssigkeit (Silikonbasis) darf mit keiner Bremsflüssigkeit eines anderen Typs gemischt werden.
Jedoch ist es kein Problem, DOT 3 bzw. DOT 4 mit DOT 5.1 zu mischen, allerdings verändern sich dadurch die Siedepunkte.

Also beim Kauf genau hinschauen, damit man die richtige Variante erwischt.

LG, Michael

Hallo,

das Ausschlaggebende ist doch bei der Bremsflüssigkeit der Siedepunkt. Neue Bremsflüssigkeit liegt bei annähernd 200°C.
Durch die hygroskopische Eigenschaft sinkt der Siedepunkt.

Aber wie hoch ist dieser bei den Silikonflüssigkeiten?
Hat jemand hier genauere Informationen?

Viele Grüße

Gerd

Ah DOT 5, wieder so ein Glaubensthema. Ein Thema mit dem ich mich auch schon öfters mal beschäftigt habe.

Der Sidepunkt bei DOT 5 ist bei 260° also deutlich höher wie bei DOT 4, von daher eher ein Pluspunkt bei DOT 5.

Will man aber eine Bremsanlage auf DOT 5 umstellen, müssen alle Dichtungen und Leitungen neu, auch im HBZ und in den Bremsbacken, da die Gummiteile durch die Umstellung angegriffen werden könnten. Manche gehen sogar so weit zu befürchten, dass nur frei gegebene Anlagen umgestellt werden dürfen, da es ansonsten zu Problemen durch das Silicon bei nicht zertifizierten Gummimaterialien gibt.

Ein Hauptargument für die Umstellung ist, dass man nie wieder Bremsflüssigkeit wechseln muss. D.h. Niedrigere Wartungskosten.

Aber genau da liegt aus meiner Sicht auch das Problem. Denn wie kommt das Wasser, dass ja das böse an DOT 4 und 5.1 ist in das System? genauso wie es bei DOT 5 in das System kommt. Aber bei Bremsflüssigkeiten auf Glykolbasis vermischt sich das Wasser mit dem Glycol und verändert die Eigenschaften zum Schlechten. Nur das Problem tritt eigentlich erst bei einer gewissen Sättigungsrate des Glycol auf, bzw. bei entsprechender Fahrweise. Nur wenn ich da an unsere gemeinsamen Ausfahrten denke, werden wohl die wenigsten Twin-Treiber regelmäßig Ihre Schätzchen so durch die Berge bewegen, dass der Sidepunkt der Bremsflüssigkeit erreicht wird, auch bei leicht verschlechterten Werten.

Allerdings ist es bei DOT 5 so, dass das Wasser welches ja genauso wie bei DOT 4 in die Bremsanlage diffundiert, abgeschieden wird und sich am unteren Ende der Leitung sammelt. Wird die Bremsanlage nun nie gewartet oder in sehr langen Zeiträumen, dann hat man eine Wasserblase in der Leitung. Und 100° Sidetemperatur ist dann wirklich arg wenig.

Daher habe ich bisher kein für mich überzeugendes Argument gefunden auf DOT 5 zu wechseln.

Hallo Werner,

das ist für mich alles schlüssig, bis auf:

"und sich am unteren Ende der Leitung sammelt"

Weißt du genau, dass die Dichte der DOT5 unter der von Wasser liegt? Wenn drüber, würde das Wasser ja aufsteigen und würde sich - ungefährlich - im Ausgleichsbehälter sammeln.

Ich finde allerdings den Gedanken, eine so wichtige Flüssigkeit nie mehr zu wechseln, sowieso irgendwie befremdlich.

Bye

Carsten

Hi Carsten,
bin kein Chemiker, aber ich meine es wäre so. Auf jeden Fall ist Dot 5 leichter wie Bremsflüssigkeit auf Glycol Basis.
Und für die Winterfahrer ist Dot 5 auch problematisch, da dann die Wassertröpfchen zu Eis kristallisieren.

Ja, das ist ein echtes Argument. Man fragt sich, wie diese Flüssigkeit die Zulassung bekommen hat, denn meistens wird sie ja wohl in Autos verwendet, denke ich.

Oder aber wir beurteilen die Sachlage völlig falsch und es diffundiert kein Wasser mehr rein (Glykol ist ja bekanntermaßen hygroskopisch und "saugt" vorhandene Feuchtigkeit geradezu auf - Silikon tut DAS ja nicht.

bye

Carsten

Hi,

Wasser diffundiert nicht einfach rein, sondern Luft, das Wasser enthält kommt durch die kleine Druckausgleichsbohrung am Ausgleichsbehälter des Vorratsbehälters wurde mir mal erklärt.
Diese Luft die hier drin ist und reinkommt enthält Wasser, das von normaler Bremsflüssigkeit aufgenommen wird, da diese hygroskopisch ist.
Ist ein relativ langsamer Vorgang.

Inwiefern jedoch das Bremssystem mit Wasser kontaminiert werden soll (Wasserablagerungen) wenn Sylikonbrühe drin ist???
Das bisschen Luft im Vorratsbehälter regnet doch nicht.

Viele Grüße

Gerd

Hi Gerd,
interessanter Aspekt. Aber irgendwie hört man doch dauernd von dem Problem der Wassertropfen beim DOT 5. Aber es ist wohl insgesamt ein schwieriges Thema.

Hallo Spezis,
ich habe bei meinr B die Bremsschläuche gewechselt.
Auf dem HBZ steht dot 3. Kann man ohne Probleme dot 4 einfüllen?
In verschiedenen Foren wird gewarnt das die Dichtungen angegriffen werden könten.
Was benutzt Ihr für DOT?

Gruß 
Walter