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Tausch der Kette für die Ausgleichswellen

Verfasst: So 13. Jan 2019, 14:47
von martin s aus b
Hallo Zusammen,

wir treiben ja grad den Kettenspanner für den Antrieb der Ausgleichswellen durchs Forum und mich würde jetzt noch interessieren ob schon mal jemand die zugehörige Kette getauscht hat und falls ja, warum.

Auf die Frage komm ich weil ich heut früh in einem 'Motorrad' von 1977, das mir gestern beim Aufräumen zufälig über den Weg gelaufen ist, einen Doppeltest XS 650 gegen Z 750 B gelesen habe. Der Testredakteur Hans-Peter leicht beschreibt die im Vergleich zur XS aufwendige Motorkonstruktion der Z 750 mit den Ausgleichswellen und dem Spannsystem für die Kette und erwähnt dann daß wegen Alterserscheinungen / Längung der Kette die vibrationsdämpfende Wirkung des Systems ab 5.000 rpm deutlich nachgelassen habe und die Kette deshalb getauscht werde. Die Testmaschine hat zu dem Zeitpunkt knapp 20.000 km und braucht auch eine neue Kupplung was mir schon ein wenig zu denken gibt. Bedauerlicherweise ist natürlich nirgends zu entnehmen ob die Kette tatsächlich getauscht wurde und ob damit das Vibrationsproblem abgestellt war.

Zu den gebrauchten Kettenspannern die ich via ebay gesammelt habe gabs gelegentlich auch eine Kette so daß ich heut fünf gebrauchte Ketten nebeneinander gelegt und laut Vorgabe im Handbuch die Verschleißlänge gemessen habe. Ich weiß jetzt nicht, welche Laufzeit die jeweils haben aber alle fünf Ketten haben die Ausgangslänge. Nix Kettenlängung!

Also, hat schon mal jemand getauscht und falls ja....

Martin

Re: Tausch der Kette für die Ausgleichswellen

Verfasst: So 13. Jan 2019, 16:01
von Michael
Hi Martin,

ich halte die Aussage aus dem Testbericht schlicht für falsch.
Evtl. ist ihnen das unangenehme "Rappeln" der Antriebskette aufgefallen, das wir auch schon erörtert haben und es wurde dem Ausgleichsmechanismus zugeschrieben.

Habe mehrere Ausgleichswellenketten hier liegen und gemessen.
Bei keiner kann ich eine Längung über die Toleranzgrenze feststellen.

Für meinen Big-Bore-Motor habe ich über ebay eine neue AGW-Kette bestellt und erhalten.
Länge und Verzahnung paßt.
Sie ist vom Hersteller RK, also Markenware, aber die Rollen der Kette sind deutlich mit Naht ausgeführt, also nicht nahtlos wie die Originalen.
Zudem sind die Laschen "8"-förmig und nicht "0"-förmig, was die Auflagefläche auf der Gleitschiene und dem Spanner reduziert.

Diese Kette werde ich keinesfalls in meinen Big-Bore- oder einen Rennmotor einbauen.
Wahrscheinlich probiere ich sie in dem Experimentalmotor ohne Ausgleichsgewichte aus.

Mein Fazit:
Nimm die beste der gebrauchten Ketten, achte dabei auf mögliche Beschädigungen und alles ist gut ;)

LG, Michael

Re: Tausch der Kette für die Ausgleichswellen

Verfasst: So 13. Jan 2019, 18:52
von axel
Halllo Michael,

das Problem hatte ich auch vor 4-5 Jahren. Habe überall versucht eine Originalkette zu bekommen. Keine Möglichkeit, Und die RK Ketten sind billigste Standdartware. Es gibt keine Ketten mit geschlossenen Rollen und auch keine Ketten mit geraden Gliedern.
Deine Lösung mit der guten Gebrauchten ist die einzige Möglichkeit.

axel

Re: Tausch der Kette für die Ausgleichswellen

Verfasst: So 13. Jan 2019, 21:17
von bikeorslk
Moin,

ich erinnere mich an den Bericht damals. Der war vermutlich der Tod der verkaufszahlen in D. Damals haben mich diverse Leute darauf angesprochen, wie ich denn so ein Motorrad kaufen könne. Aber auch schon zu der Zeit hat man spekuliert, dass die "Tester" faktisch "Heizer" waren, die das Kawa-Image eben auch bei der Twin versucht haben rauszukitzeln.
Wenn 5 plus mehrere AGWK mit unterschiedlichen unbekannten Laufleistungen nach vierzig Jahren keine unterschiedlichen Längen zeigen, kann das "Problem" der Kettenlängung wohl nicht so groß sein. Das Rappeln ist ja vermutlich zu einem guten Teil auch der losen Kopplung der AGWGewichte auf den Wellen zuzuordnen. Das ist aber dann "per Design" und vermutlich sogar kettenschonend, weil die Schwingungen eben nicht von der Kette, sondern von den jeweils vier Federn zwischen AGW und AGG aufgefangen werden.

Ich hab irgendwie das Gefühl, dass die japanischen Engländerkopierer einfach ein bisschen weiter gedacht haben...

Bye

Carsten