Z750 Twin Forum

Hallo Zusammen,

auf der Enduro hab ich einen eigentlich bildschönen Kunststofftank ...
.. der sich blöderweis nicht dauerhaft lackieren lässt. Im www hab ich gelernt daß Kunststofftanks immer 'durchblasen', dh nach einiger Zeit bilden sich Blasen, der Lack hebt ab.

Ich hab schon alles mögliche versucht, Innenversiegelung mit Kreem http://www.tanksiegel.de/produkte/ , laut Hersteller absolut gasdicht, benzinfester Speziallack für Kunststoffteile, .... das sieht dann nach einiger Zeit so aus, der Lack bildet kleine spröde Blasen und 'Vulkane', wird abgesprengt oder ich streif ihn ab.


Jetzt wollt ich eigentlich auf einen Blechtank umbauen ...
... aber der ist extrem hoch und ich seh über den vollen Tankrucksack die Instrumente nicht.
Also auch nichts, zurück zum Kunststofftank.

Ganz am Anfang hatte ich den Kunstststofftank mit einer Billig-Spraydose aus dem Baumarkt lackiert. Im Gegensatz zum angeblich benzinfesten Lack war die Farbe elastisch, hat zwar nach einiger Zeit Blasen gebildet die sich aber aufstechen liesen und dann wieder verschwunden sind. Damit hab ich mich, das war bisher die beste Lösung, über die ersten vier oder fünf Jahre gerettet. Dann wars zu arg, ich wollt den Tank neu lackieren hatte aber keine Ahnung mit welcher Sorte farbe ich da hantiert hatte und bin bei der benzinfesten gelandet. Ergebnis siehe oben.

Hat jemand eine Idee welche Sorte Farbe hier geeignet wär - wie gesagt, Blasen, wenn sie sich nicht vermeiden lassen sind ok, die Farbe sollte sich nicht mit Benzin verflüssigen und sie sollte elastisch bleiben. Oder wer in der Lage wär den Kunststofftank mit einer dünnwandigen GFK-Hülle bzw Haube zu versehen. Die wiederum wär dann ja lackierbar.

Bin für jede kompetente Auskunft dankbar!

Martin

Hi Martin,

eventuell,
du bist aber leider genau 48 Std zu spät mit deiner Anfrage. Da war ich auf den 5ten Dieselmotorradtreffen in Wilhermsdorf, 200 m von mir weg und habe dort mit einen gelernten Farbenmixer aus den neuen Bundesländern geplaudert. Ist in unserem Alter, wohnt nicht weit weg, habe aber keine Kontaktdaten.
Da die Treffen sehr überschaulich sind, werde ich mal bei der Veranstalterin nachfragen, ob er bekannt ist. Vielleicht geht was.

Viele Grüße

Gerd

Hallo Martin,

würde folieren probieren. Wenn da Blasen kommen, kannste diese aufstechen und andrücken...

Hi Martin,

möglicherweise hast du dir die Antwort schon selber gegeben: Du denkst an GFK-Beschichtung - eigentlich brauchst du doch nur den GF-Anteil wegzulassen...
GFK basiert ja entweder auf Polyester oder Epoxydharz (teurer), beides Zweikomponentenkunststoffe, die, wenn man an Bootstanks denkt, irgendwie spritdicht sind (ob allerdings gasdicht, weiß ich nicht so genau). Vermutlich ist aber eine zwei-Komponenten-Beschichtung (ob Lack oder GFK ist m.E. egal) besser als alle Einkomponentenlacke.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ALLE Kunststoffe durchgasen. Eine moderne BMW, Guzzi, Honda.... hat auch einen K-Tank und hat garantiert nach zwei Jahren keine Blasen im Lack. Vielleicht solltest du versuchen rauszufinden, welcher Kunststoff genau verwendet wird. Möglicherweise kann man mit dieser Information gezielt nach Lacken suchen, die auf dieser Basis aufgebaut sind.

Irgendwie erinnert mich dein Tank an einen alten Zündapp-Tank mit immerhin 16l Inhalt. Evtl. doch nach Blech suchen?

Bin gespannt

Carsten

HI,

ich hab mich grade mal ein bisschen in die Problematik eingelesen. Interessant, nur warum ist es so?

Anscheinend diffundieren bei manchen K-Tanks Benzol-, Ethanolteile durch den Kunststoff nach außen. Druck- und Spritfest sind die Tanks aber mit Sicherheit.
BMW soll bei der Problematik sogar deswegen mal perforierte Aufkleber verteilt haben.
Nach dem Netz zu urteilen ist, je dichter die auf dem Tank aufgebrachte Lackschicht ist, umso schlechter ist die Situation.

Es sollte also helfen, ein diffusionsoffener Lack.

Allerdings, es gibt diffussionsoffene Lacke,
normal für Holz, wobei damit aber nur offen für Wasser gemeint ist. Die Molmasse beträgt ca. 18g/mol.
wir brauchen aber für Benzol, Molmasse ca. 78 g/mol
bzw. Ethanol, ca. 46 g/mol

also rund, die 4fache Durchlassfähigkeit von nur wassergeeigneten Farben, bzw. Lacken.

Ob es so einen Lack gibt??? Dann wäre die Diffundierung des Sprits durch die Tankwand egal.

Alternativ,

-Gummierung des Tankinneren,
-oder wie Peter bereits erwähnt eine Folierung, allerdings nur mit der s. o. erwähnten Feinperforierung, um unnötiges Blasenaufstechen zu vermeiden.
-Umrüsten auf Metalltank.
-Finden der passenden, geeigneten Farbe

Viele Grüße

Gerd

Hey Gerd,

das klingt alles sehr wissenschaftlich überzeugend. Hab ich noch nie drüber nachgedacht, dass die Molmasse da eine Rolle spielt, ist aber irgendwie logisch. Benzol ist bestimmt besonders doof, weil das Molekül zu allem Überfluss auch noch recht kompakt ist, vermute ich. Ein verzweigteres langkettiges Molekül bleibt vermutlich eher auf der richtigen Seite der Tankwand.

Irgendwie merke ich gerade, dass ich Chemie nie so richtig verinnerlicht habe... Nachholbedarf.

Bye

Carsten