Thomas hat geschrieben: ↑Sa 7. Sep 2019, 20:59 Da ich mit der Übersetzung 17/38 (Gesamtübersetzung 4,0847) nicht schneller fahren kann als vorher 28/65 (Gesamtübersetzung 5,033), sehe ich keinen Leistungszuwachs. ...
Hallo Thomas,
eine Leistungsmessung ist eigentlich nichts anderes als eine Drehmomentmessung, die Leistung selbst wird ja aus P = M (Drehmoment) x Omega (Winkelgeschwindigkeit ~ Drehzahl) nur errechnet.
Aus deinem Statement schließe ich, ich mein Du hättests auch mal erwähnt, daß Du den Nockenwellenumbau gemacht und gleichzeitig um 25% länger übersetzt hast. Ich hab die Nockenwelle bei der GS auch verbaut und meine Erfahrung deckt sich mit der von der Andere berichten: Der Motor dreht über 4.500 rpm wesentlich freier. Was nichts anderes heisst als daß er oben raus mehr Leistung hat.
Deshalb hat mir Deine Erfahrung wie ich sie interpretier vorher beim Abendspaziergang mit dem Schnuffi keine Ruhe gelassen und ich hab jetzt mal versucht aus, dem Fahrleistungsdiagramm im Werkstatthandbuch sowie dunklen Erinnerungen an die vor ca 40 Jahren im Studium gehörte Vorlesung Fahrzeugtechnik via Excel eine Erklärung zu basteln.
Aus dem Fahrleistungsdiagramm im Handbuch ...
Fahrleistungsdiagramm WHB.PNG
hab ich nur die gelb markierte Fahrwiderstandskurve unten und die ebenfalls gelb markierte Zugkraftkurve des fünften Gangs in Excel übertragen.
Die Fahrwiderstandskurve ist dort blau, der fünfte Gang im Serientrimm jetzt orange - hab ich nicht aufgepasst.
Fahrleistungsdiagramm G5_Excel.PNG
Die Differenz beider Kurven ist der Zugkraftüberschuss der für Beschleunigung oder Steigung verwendet werden kann, wo sich die beiden Linien schneiden gibts keinen Überschuß mehr, die Höchstgeschwindigkeit ist erreicht.
In Grau hab ich eine Zugkraftkurve für den Motor mit der anderen Nockenwelle einfach mal abgeschätzt. Aufgrund der größeren Ventilüberschneidung verliert er 'unten' an Drehmoment, gewinnt aber 'oben' an Leistung. Heißt, das der Fahrleistungsüberschuß unten kleiner wird, er zieht schlechter, andererseits aber aufgrund besserer Füllung bei höheren Drehzahlen der Leistungsabfall oben geringer wird und der Schnittpunkt mit der Fahrwiderstandskurve nach rechts wandert, bei unveränderter Gangübersetzung steigt die Höchstgeschwindigkeit.
Du hast jetzt diesen Zustand mit einer um 25% längeren (5,03/4,08) Übersetzung kombiniert, gelbe Kurve. Deine Zugkraft im fünften Gang verschiebt sich relativ zum Fahrwiderstand um diese 25% nach rechts und wird wegen der längeren Getriebeübersetzung am Rad gleichzeitg auf 80% des vorherigen Wertes reduziert. Du könntest, wenn am Rad ausreichend Zugkraft zur Überwindung des Fahrwiderstandes da wär, bei gleicher Motordrehzahl statt vorher 180 km/h jetzt 230 fahren aber der Schnittpunkt mit der Fahrwiderstandslinie wandert im fünften Gang
bei diesem Beispiel mit der fiktiven Motorkennlinie sogar nach links, die erreichbare Höchstgeschwindigkeit sinkt.
Bei Pkw-Getrieben nennt man das eine Overdrive-Auslegung, hier wird so ausgelegt daß die Höchstgeschwindigkeit im zweithöchsten Gang bei hoher Drehzahl erreicht wird, der höchste Gang dient zum drehzahlgesenkten komfortablen und spritsparenden Fahren.
Aber jetzt drallt dieser thread durch meinen eigenen Beitrag auch schon wieder ab. Deshalb wiederhol ich die ursprüngliche Frage:
Hat jemand eine Leistungsmessung? Bei meiner GS machts leider keinen Sinn, da ist sowohl Auspuff als auch Luftansaugung so anders daß ein Vergleich mit dem Serienstand sinnlos ist.
Gruß
Martin