Moin,
ich muss nochmal was sagen - vielleicht nervig, aber zumindest eine Korrektur muss ich loswerden:
ich hab Quatsch erzählt - die H7 liefert tatsächlich mehr Lichtstrom als die H4 - und zwar genau wegen des kleineren und damit heißeren Glaskolbens. Asche auf mein Haupt, hätte mir nicht passieren dürfen. Die SLK-Scheinwerfer waren trotzdem Sch…
Und nun zu dir
, Gerd:
Bruder Lustich hat geschrieben: ↑Mi 3. Jun 2020, 01:25
1) die runde Form (bzw. Reflektors) einer Lampe ist wesentlich besser, hat wesentlich bessere Ausleuchtung der Straße zur Folge, als eine eckige oder asymetrische Form des Reflektors, bei sonst gleichen Bestandteilen des Scheinwerfers.
Das kann man so allgemeingültig nicht stehen lassen. Die Lichtausbeute auf der Straße hängt einerseits vom Leuchtmittel ab, andererseits natürlich von der Geometrie des Reflektors und seiner Lage zur Wendel. Dabei geht ganz erheblich mit ein, welche Fläche zur Reflektion zur Verfügung steht, denn genau die ist es, die den Streulichtanteil, der unnütz irgendwohin geht, begrenzt. Ein parabolischer Rechteckscheinwerfer kann daher bei gleicher Lichtquelle sehr wohl eine bessere Ausleuchtung bewirken.
Darüber hinaus sind Klarglaslösungen mit frei geformten Reflektoren fast immer den Glaslösungen mit mehr oder weniger gut ausgeprägten Streuprismen überlegen - unabhängig von der äußeren Kontur.
Dein Omega hatte vielleicht schon Kunststoff"gläser". Die haben sich früher (auch heute noch in südlichen Ländern) durch UV-Strahlung gelblich eingetrübt, besonders "Laternenparker" leiden darunter. Heute besser, weil das Polycarbonat inzwischen UV-geschützt dotiert und zudem mit einem Klarlack überzogen ist. Freiformscheinwerfer sind allerdings auch nicht trivial zu konstruieren und bergen mehr Design-Tücken als profane Rundscheinwerfer. Mag sein, dass auch da ein Mangel war.
Bruder Lustich hat geschrieben: ↑Mi 3. Jun 2020, 01:25
Mittlerweile hat man LED-Lampen. Es gibt zwei Systeme, einmal mit Linse, wie beim Xenonlicht, und einmal mit Reflektor, die LED strahlt also erst nach hinten und wird dann über einen Reflektor (wie Golf 4 aber da aber mit H4) nach vorn auf die Fahrbahn geworfen.
Es wurde mittlerweile festgestellt, das das mit Linse blendet, das mit Reflektor nicht.
Auch hier nicht ganz einverstanden. Es gibt, wie ich schon im vorigen Post sagte, auch LED-Matrix-Leuchten mit vorwärts oder abwärts eingebauten LED, die entweder mit kleinen Parabol- oder mit löffelartigen 90° Spiegeln versehen sind.
Die pauschale Aussage "Linse blendet, Reflektor nicht" gilt ebenfalls nicht. Die Blendung ist eine Folge der Leuchtdichte des Lichtaustritts
in Richtung des Betrachters. Bei gleichem Leuchtmittel hat ein kleinerer Austritt eine höhere Leuchtdichte in Achsenrichtung - das stimmt. Ein gut konstruiertes Linsensystem mit sauberen Hell-Dunkelgrenzen allerdings blendet einen Entgegenkommer auf einer anderen Spur weniger als ein Reflektor, weil dieser immer Streulicht erzeugt (Ausnahme LED-System mit rückwärts zeigender LED, da kann man es verhindern) begrenzendes Linsensystem
Bruder Lustich hat geschrieben: ↑Mi 3. Jun 2020, 01:25
Über die Lebensdauer von LED-Lampen kann ich keine Angaben machen. Über die Lichtausbeute auch nicht , aber die Glühbirnen zu Hause lassen auch nach einiger Zeit nach.
Ob es bei den Autolampen auch so Ist????
Glaube nicht, dass hier andere LEDs zum Einsatz kommen.
Aber ich. Die Lebensdauer von LED hängt ganz extrem von der sog. Junction- Temperatur ab - das ist die Temperatur im Kristall an der Stelle wo die Halbleiter-Übergänge stattfinden und Photonen erzeugt werden. Die heutigen LED vertragen so etwa 180°C. Je näher ich mit derJunction temp an den vom Hersteller erlaubten Maximalwert rangehe, umso schneller altert sie. Das ist nicht linear, ein paar Kelvin weniger verlängert die Lebensdauer um Tausende von Stunden.
Die Lebensdauer ist bei LED übrigens nicht durch den Totalausfall definiert, sondern als sog. L70-Lebensdauer der Zeitpunkt, an dem noch 70% der ursprünglichen Lichtmenge erzeugt werden. Es gibt auch L50 oder L90- Werte, man hat sich aber fast überall auf L70 geeinigt.
Zwei Dinge beeinflussen die Lebensdauer:
1. Kühlung des Chips. Deshalb haben leistungsfähige LED IMMER einen Kühlkörper (und sei es nur die Keramikplatine, auf die der Chip aufgelötet ist).
2. der Wirkungsgrad der LED, gemessen in Lumen pro Watt. Noch vor einigen Jahren waren 100lm/W eine echte Challenge für LED-Hersteller. Heute sind 150-180 lm/W Standard. Das heißt aber auch, dass der Leuchtenhersteller bei gegebener Lichtausbeute die heutigen LED gleicher Bauform nicht mehr so stressen muss. Während man früher üblicherweise knapp den Nominalstrom aus dem Datenblatt einstellen musste, um genügend Licht zu bekommen, reichen heute etwa 0,7 * Inom und entsprechend weniger Wärme wird produziert. Eine heutige LED überlebt jedes Auto (dessen Betriebszeit auf etwa 10000 Stunden ausgelegt ist) nahezu ohne Verluste um Längen.
Deine LED-Leuchten zuhause sind möglicherweise, genau wie einige von meinen, Einsätze als Ersatz von Halogenlampen. Manchmal ist die thermische Last da so groß, dass die Lebensdauer drastisch sinkt. Im schlimmsten Fall werden die teile so heiß, dass das Lötzinn schmilzt und einzelne LED-Chips von der Platine fallen. So bei mir passiert.
Andererseits habe ich hier vier Schreibtischleuchten, die Hochvolt-Halogenstrahler ersetzt haben. Die sind jetzt 5 Jahre im Einsatz und haben nur unmerklich an Leistung verloren. Es gibt aso auch im häuslichen Bereich gutes Design. Kostet aber mehr.
Bruder Lustich hat geschrieben: ↑Mi 3. Jun 2020, 01:25
Zur Fertigung der H4-Glübirnen mit den +Prozenten. In dem Bereich der STVO war bislang eine Beschränkung gültig. Habe mich daher immer an den Bereichen von Osram orientiert, also 30%. Das sind die Lumen, die Helligkeit die die Birne produziert.
Aber, je höher der Plus-Wert, desto geringer die Lebensdauer der Birne!
Es gibt also wegen der Helligkeit gesetzliche Vorschriften, selbst will man ja auch nicht geblendet werden und trotzdem gute Sicht haben, eine Gratwanderung.
Die Nightbreaker gibt es seit einiger Zeit auch mit +50%, Ich habe die drin und bislang keinen Ärger mit häufigen Ausfällen. Aber ich hopse damit auch nicht durchs Gelände und Drehzahlen über 5000 sind auch eher selten. Selbst bei der Guzzi machen die keine Probleme.
Die Beschränkung in der STVO, die ich finden konnte, gilt nur nach unten: Abblendlicht darf nicht weniger als 1000lm haben. Nach oben gibt es eine Beschränkung beim Fernlicht, da geht es aber um die Bündelung: Max 225000 Candela fürs Gesamtsystem, jedoch keine Beschränkung der Lichtmenge (sonst hätten die Laser-Scheinwerfer von Audi und BMW auch ein Problem mit der Zulassung)
Die EU-Vorschriften sind ein kleines bisschen komplizierter (ach nee...), 79 Seiten Gesetzestext, viel Spaß:
https://eur-lex.europa.eu/legal-content ... 2)&from=EN
So, wer bis hier gelesen hat, darf sich ein Helles genehmigen
Bye
Carsten