Z750 Twin Forum

Liebe Twintreiber,
die Twins haben ja unterschiedliche Vergaser und Ansaugstutzen.

Die Bs haben die BS38 mit der riesigen 38mm Drosselklappe und entsprechend größere Ansaugstutzen.
Die LTDs haben die BS34 mit der eher angemessenen 34mm Drosselklappe und kleinere Ansaugstutzen.

Aus gegebenem Anlass hatte ich gerade beide Vergaser auf der Werkbank und wenn man von der Luftfilterseite reinschaut, dann sieht man dieses: Sorry, keine Ahnung warum sich das Bild beim Anklicken zum vergrößern dreht.

Ein Blick in die TM34 zeigt das: Mit meiner Werkstattknete habe ich mal den Einlassbereich in etwa abgeformt und das Ergebnis für die Venturi ist:
BS38: Breite von 31mm und eine Höhe von 24mm , Fläche (Rechteck, abzüglich der Abrundungen d=14mm an den zwei oberen Ecken): 667mm²
BS34: Breite von 26mm und eine Höhe von 32mm, Fläche (Kreis mit d=26mm + Rechteck h=6mm x b=26mm): 687 mm²
TM34: Venturi kreisrund mit 34mm Durchmesser, Fläche 908mm²

Die Ergebnisse sind auf Grund der Messmethode nicht exakt, zeigen aber, dass die BS34 und BS38 ziemlich die gleiche Durchlassgröße haben, auch wenn die Form der Durchlassöffnung völlig unterschiedlich ist.

Nicht berücksichtigt ist dabei, dass die Unterdruckvergaser (auch Gleichdruckvergaser genannt) die Schieber nicht vollständig öffnen bzw. bei Volllast konstant (mit halber Motordrehzahl, vgl. Viertakt) auf und ab schwingen.

Die TM34 bieten nicht nur die deutlich größere Querschnittfläche, sie öffnen die Schieber auch vollständig bei ganz aufgezogenem Gasgriff.
Dazu entfallen die strömungsstörenden Drosselklappen samt Welle.

Da bin ich wirklich gespannt, ob die Montage von TM34-Vergasern schon die Leistung bei serienmäßiger Einlassnockenwelle erhöhen kann und wie es sich dann mit der "Auslass-als-Einlass-Nockenwelle"-Modifikation verhält.

Frage zum BS38:
Ich habe am rechten Vergaser einen Arm an der Drosselklappenwelle vorgefunden, das scheint original so zu sein.
Der Arm wird an meinem Vergaser von einer federbelasteten Einstellschraube im Sinne einer Standgaseinstellschraube bedient.
Ist das normal oder hat da ein Frickler die unzulängliche, weil unvollständige Synchronisiereinrichtung kaschiert ?

Hi Michael,

ich glaub nicht, dass da was geändert wurde. So siehts original aus - garantiert unverfriggelt:
Der "Arm" dient ja als Anschlag für die rechte Drosselklappe. Damit ist sie in Ruheposition "Master" für die linke, die mit der Mitnehmergabel samt Feststellschraube an die rechte gekoppelt ist. Sobald man Gas gibt, übernimmt links die Master-Funktion und führt die rechte Klappe.

Bye

Carsten

Michael hat geschrieben: ↑Di 11. Mai 2021, 23:46 Frage zum BS38:
Ich habe am rechten Vergaser einen Arm an der Drosselklappenwelle vorgefunden, das scheint original so zu sein.
Der Arm wird an meinem Vergaser von einer federbelasteten Einstellschraube im Sinne einer Standgaseinstellschraube bedient.
Ist das normal oder hat da ein Frickler die unzulängliche, weil unvollständige Synchronisiereinrichtung kaschiert ?

du meinst die Mechanik hier am ersten Bild von Carsten sichtbar?

download/file.php?id=10606&mode=view

am rechts liegenden Vergaser die sichtbare Kontermutte um die Schlitzschraube?!

DAS IST die Sychronisationseinstellung!

WAS meinst du mit unvollständige Synchronisationseinstellung

Hi Carsten,
danke für die Bilder!
Dann ist die zusätzliche Standgasschraube rechts tatsächlich original, ich dreh durch
Wie man das einstellt wird noch spannend.

Hi manne,
meiner Synchronisierschraube fehlt mindestens eine Feder, denn wenn ich am Rad der Zugaufnahme drehe, bewegt sich zunächst nur die linke Drosselklappe, um dann verspätet die rechte Klappe mitzunehmen.
In dem Zustand ist synchronisieren völlig unmöglich.

Ich baue die völlig ausgeleierten Vergaser der Charly auch noch aus und probiere es mit dem Spiel "Aus 2 mach 1"

Ich habe noch ein Bild gefunden, das dir besser hilft: In der Mitnehmergabel des rechten Vergasers sind eingebaut:
- Schraube
- mit Kontermutter,

und von der anderen Seite, von innen montiert:
- Feder,
- pilzförmiger Stift,
- der mit Segerring von außen gesichert wird.
Bye

Carsten

Hi Carsten,
danke dir.
Genau diese Bauteile habe ich gemeint und vermisste eine weitere Feder um das Gewinde der Einstellschraube.
Der zweite Satz Vergaser hat aber auch nur die von dir beschriebenen Bauteile.

Ich konnte das merkwürdige Verhalten der Drosselklappen korrigieren, indem ich die große Spiralfeder auf der linken Drosselklappenwelle um eine halbe Umdrehung stärker gespannt habe. Jetzt hat die genug Zug, um die Drosselklappe ganz zu schließen und ist nicht mehr auf Unterstützung durch die kleine Feder der Synchroschraube angewiesen. Das synchronisieren der Klappen funktioniert jetzt

Mit der Anschlagschraube am Arm der rechten Drosselklappenwelle habe ich rumprobiert, sie für unnötig befunden und nicht wieder eingebaut.
Die rechte Drosselklappe (Slave) bewegt sich jetzt synchron mit der linken Drosselklappe (Master). Die Standgasdrehzahl wird über die seitlich hinter dem linken Vergaser befindliche Stellschraube (mit Schlauchverlängerung, danke für den Tipp) für beide Klappen gleichzeitig eingestellt.

Hi Michael,

falls dir für die BS38 noch Teile fehlen, ich hätte noch alles in div. Zuständen, dieser Gaser hier im Keller!
Einfach anrufen, dann gehen wir da mal zusammen durch...

ciao

Michael hat geschrieben: ↑Do 13. Mai 2021, 02:20 Mit der Anschlagschraube am Arm der rechten Drosselklappenwelle habe ich rumprobiert, sie für unnötig befunden und nicht wieder eingebaut.
Die rechte Drosselklappe (Slave) bewegt sich jetzt synchron mit der linken Drosselklappe (Master). Die Standgasdrehzahl wird über die seitlich hinter dem linken Vergaser befindliche Stellschraube (mit Schlauchverlängerung, danke für den Tipp) für beide Klappen gleichzeitig eingestellt.

damit hast du die Sychronisationseinstellung ausgebaut...

jetzt werden die beiden klappen zeitgleich bewegt.. der Öffnugs-Unterschied bleibt über gesamten Bereich erhalten... Diesen Unterschied ausgleichen - Synchronisieren - auf gleich einstellen - ist nicht mehr möglich.

Damit bekommst du aber auch gewaltige Schwingungen / Vibrationen im Motorlauf.

Ich habe solch einen Einstell-Mechanismus an meiner Guzzi konstruiert und gebaut. - das auslösende Schlüsselerlebnis: .. unterwegs - 200 km von Zuhause am Sonntag ist ein Gaszug gerissen - bei der Guzzi werden die beiden Vergaser mit jeweils eigenem Zug angesteuert... Ich konnte es notdürftig mit einer Lüsterklemme reparieren - aber Synchronlauf war eben nicht gegeben. Zuhause angekommen und neue Gaszüge.. grob eingestellt und die starken Vibrationen waren fast weg. Daraufhin Umbau auf einen Betätigungszug und für beide Vergaser eine gemeinsame Betätigungswelle. Es war schon viel besser - aber eine feine Einstellung durch die Bauweise nicht gegeben... Daraufhin eine "Feineinstellung" erhirnt und angebaut... als diese verbaut war war die Einstellung sehr feinfühlig möglich... und die bis dahin teilweise nervigen Vibrationen der Guzzi - einfach weg...
Manne

Moin,

ich habe damals an der fertigen Vergaserbatterie mit genau dieser Schraube und dem Blick "rückwärts" in die Vergaser die Synchronisation fast ideal hinbekommen. Man kann die Spalte sehr gut vergleichen, das Ergebnis ließ sich mit Unterdruckmessern nur noch marginal verbessern

@Manne:
Das klappt aber auch nicht mit allen Guzzis. Bei mir ragt der Tank soweit runter, dass eine gemeinsame Welle mit den vorhandenen Vergasern nicht passt. Da man die Gaszüge am Vergaser aber recht feinfühlig und gut zugänglich einstellen kann, war das bisher nie ein Problem. Einen kleinen Gaszug hab ich immer im Bürzel...

Bye

Carsten