Z750 Twin Forum

Liebe Twintreiber,
seit mir die "Charly", eine B2, zugelaufen ist, habe ich auch eine Kontaktzündung im Einsatz.
Kontaktlose Zündung ist gerade keine übrig, also habe ich mich mit dem "Kontakt" beschäftigt.

Der Kontaktabstand war etwa 0,35mm, also in Ordnung, Zustand auch ok.
Die Grundplatte war bis zum Anschlag in eine Richtung (nach rechts) gedreht, der statische Zündzeitpunkt lag aber deutlich zu früh.
Drehung der Grundplatte in die andere Richtung (nach links) hat den statischen Zündzeitpunkt in die Region der vollen Vorzündung gebracht, also war die ursprüngliche Drehrichtung bis zum Anschlag (Ende Langlöcher) schon richtig.

Nach etwas probieren und studieren habe ich andere Zündrotoren zur Hand genommen und genau einer davon hat den gleichen kleinen Innendurchmesser des "Kontakthebers", die Erhebung der "Nocke" ist aber um einige Grad versetzt.
Eingebaut und schon lässt sich die Zündung einstellen und die Grundplatte ist etwa mittig in ihren Langlöchern verschraubt.

Habe bei CMS nachgesehen und leider sind die Ersatzteillisten auch in diesem Fall unklar evtl. sogar falsch.
Die Bauteilnummerierung ist in jedem Fall verkehrt:
https://www.cmsnl.com/kawasaki-kz750b3- ... JunxBozaUl

Naja, hier meine Fragen zu den kontaktgesteuerten B-Zündungen:

Sind die Grundplatten unterschiedlich und woran zu erkennen ?
Habe welche mit rundem und welche mit länglichem Schauloch für die Markierungen im Bestand

Sind die Kontakte unterschiedlich ?
Laut CMS sind die Kontakte der B1/B2 andere als die der B3/B4.
Sind die Kontakte der Grundplatte zuzuordnen?

Sind die Kondensatoren gleich ?

... und dann sind da noch die Rotoren:
https://www.cmsnl.com/kawasaki-kz750b3- ... 211481004/
Die passen wohl alle auf die Kurbelwelle, der der "Charly" hat aber etwas Spiel und kann trotz dem Fixierstift in der Kurbelwelle um ein paar Grad hin- und her gedreht werden.

Auf der "Zündnocken"-Seite gibt es zwei verschiedene Durchmesser.
(Daher wird die Sachsezündung auch nur für B1/B2 angeboten, die haben den kleinen Durchmesser und die Impulsscheibe vom Sachse hat auch den kleinen Durchmesser)

Es gibt aber offensichtlich auch Nocken mit unterschiedlichem "Zündimpulsprofil" (siehe meine Beschreibung oben).

Wer kann hier Licht ins Dunkel bringen ?

Hm, viel kann ich nicht bieten, außer auch hier ein paar Originalfotos. Interessanterweise ist auch meine Grundplatte fast am Anschlag.

Ich meine mich zu erinnern, dass auch bei mir der Nocken auf der Welle Spiel hat. Sobald der Versteller rotiert, sollte das aber unerheblich sein, weil ja eine kontinuierliche Kraft ausgeübt wird.
Exakt ist anders, gebe ich zu. Funktioniert aber erstaunlich gut dafür.
Ich hoffe es hilft ein bisschen.

Bye

Carsten

Hi Michael,

dass es hier bei den B´s auch noch Unterschiede gibt ist schon erstaunlich.

Da wäre ein direkter Vergleich wahrscheinlich am Besten, oder jemand hat noch die alten Flipcharts (?) mit den Ersatzteilnummern die früher in den Werkstätten verwendet wurden.

Für einen direkten Vergleich fallen mir vorerst nur zwei Twinfahrer ein die jeweils eine B2 und eine B4 haben. Ob sie jedoch Unterschiede an der Zündung beim Schrauben an ihren Twins bemerkt haben???
Sind Beide allerdings nicht so häufig im Forum präsent.

Es ist mal wieder spannend

Gerd

Hi Michael und Carsten,

vielleicht bringen die beiden Bilder etwas Licht ins Dunkel...
Das eine ist von meinem Scrambler, das andere vom Peter seiner B2. Es sind einige Unterschiede zu sehen, Kondensatorenstelle und auch
der Zündkontakt ist unterschiedlich.
Beim Scrambler weiß ich das es dievon der Kwack, also B1 Motor ist.
Bei Peters Zündanlage weiß ichs ebennicht, könnte also auch eine spätere B sein.

Jedenfalls hab ich beim Zündzeitpunkt finden auch meine Probleme gehabt, beim B1 Motor...irgendwie kann ich mir aber noch keinen Reim
draus machen...

Meine Fotos sind natürlich von einer B3...ich vergaß zu erwähnen...
C

Hi Carsten,
auch hier vielen Dank für die Bilder.
Die kannst du ja sicher als B3 beschreiben, das ist schon mal eine Grundlage.

Hi Peter,
danke für die Bilder und da sieht man schon ein unterschiedliches Layout der Komponenten auf der Grundplatte.

Es bleibt spannend

Das Spiel vom Nocken erklärt sich durch den Fliehkraftversteller, sonst könnte der den Nocken ja nicht nach früh verstellen. Anbei ein Foto meiner B2. Ich habe alles zulegt gereinigt und wieder montiert. Auch bei mir ist nach jetzt erst statischer Einstellungen die Grundplatte fast am Anschlag. Zündkondensatoren sind soweit ich weiß, alle gleich. Auf mich machte bei meiner die Grundplatte noch einen sehr originalen Eindruck.

Hi Detlef,
danke für Bild und Beschreibung.

Bei dem Rotor der "Charly" geht es nicht um das Spiel des Nockens auf dem Nockenhalter.
Das kennen wir ja von fest über ausgeleierte Federn bis zu erhöhtem Axialspiel wegen fehlenden Unterlegring, etc.
Wenn ich den Nockenhalter (bzw. kompletten Rotor) auf die Kurbelwelle aufsetze, dann liegt er plan auf, ich kann ihn aber um ein paar Grad hin- und herdrehen, solange er nicht festgeschraubt ist. Habe mich für die Mittelstellung entschieden

Von den kontaktlosen LTD-Rotoren kenne ich das nicht. Die steckt man drauf und die sitzen eindeutig fixiert auf der Kurbelwelle.

Hallo zusammen,

die Bilder zeigen ja wohl eindeutig den Unterschied B1-B2 Zündplatte zu B3 Zündplatte. Die Unterbrecher sind verschieden, erkennbar an nur
einer Fixierschraube bei der " alten " Zündplatte der B1-2. Möglicherweise sind da auch etwas andere "Kontaktheber" mit früher anlaufender
Erhebung verbaut. Würde man einen solchen Rotor der B1,2 mit der ZündplatteB3 kombinieren, gäbe es möglicherweise spätere Zündzeitpunkte.

Scheinbar hab ich im Scrambler, möglicherweise eine solche Kombi. Das würde mir erklären warum auf den Fotos Carstens und Detlefs an einer deutlich anderen Stelle die Zündplatte gedreht ist als bei meinem Bastard.
Von dem Spiel des Rotors ist mir erstmal nichts bekannt. Schaue mir das aber bei der org. Zündanlage meiner B2, schwarze Baustelle, nochmals
genau an und werde berichten.

schönen Vatertag allerseits...
ciao

Hallo Michael,

Ich hab mal versucht anhand der Ersatzteilnummern weiter zu kommen.

Im "Parts Catalogue for European Market" für die B1 (herausgegeben 15 Oct. 1975) stehen folgende Part-Nummern:
a) 21135-010 Kontakt Grundplatte bzw. Assy, mit einem Loch um die Zündzeitpunkt Markierungen zu sehen (T & F & II Markierung und statische Markierung).
b) 21013-034 Kondensator
c) 21008-025 Kontakt, recht kompakt mit einer Befestigungsschraube
d) 21148-009 Fliehkraftversteller Assy, die "Nockenhülse" ist nicht separat aufgeführt

Dies war bis zur Umstellung auf Newtronik Zündung auch so an meiner B2 verbaut. Siehe auch die Fotos von Detlef bzw. Peters Scrambler.
Interessant auch, Anhand der Bilder zu a) mit c) wird in allen Instandhaltungs-Handbüchern bis einschließlich B4 erklärt wie man die Zündung einstellt.

Heute findet man in den einschlägigen Parts-Listen (wie von Dir schon verlinkt):
u) 21008-1013 Kontakt Grundplatte bzw. Assy, mit dem Einstellloch für den Zündzeitpunkt + unten einem großen ovalem Loch - angeblich für B1-B4 verwendbar
v) 21013-1002 Kondensator B3/B4 (aber für B1/B2 wie oben b) )
w) 21008-027 Kontakt für B3/B4, zwei Befestigungsschrauben und außenliegende Feder (aber für B1/B2 wie oben c) )
x) 21148-1004 Fliehkraftversteller Assy, die "Nockenhülse" ist auch hier nicht separat aufgeführt - angeblich für B1-B4 verwendbar.

Siehe Fotos von Carsten.
Ein Mix von u) mit c) kann ich mir ohne Schlosserarbeit nicht vorstellen (unterschiedliche Größe und Befestigung), obwohl die Partlist dies hergibt. Den Kondensator kann man ja hinhängen wo man will, ob die inneren Werte hier entscheiden sind ??

Aber das Basicproblem, welche "Nockenhülsen" gibt es für die Fiehkraftversteller Assy, lässt sich theoretisch anhand der Partlisten nicht klären. Schon interessant das hier offensichtlich wild gemixt wurde und irgendwie läuft's doch.

Gruß Reinhold