Heizgriffe

[martin s aus b]

Letztes Thema bei der winterlichen Behebung diverser Nicht- (Anlasserfreilauf) und Fehlfunktionen (Lichtausbeute Scheinwerfer, Funktion Bremslicht) an meiner B3 waren die Heizgriffe.

Griffe von Hein G, der Gas(heiz)griff funktioniert schon länger nicht mehr. Nach mehreren "Reparaturen" jetzt ein an dieser Stelle irreparabler Kabelbruch im Eintritt der Zuleitung in den eigentlichen Griff. An der Stelle bricht das Kabel gerne, im Karton mit den Heizgriffen liegt ein ebenfalls nach mehreren Reparaturen irreparabler Griff mit demselben Schaden und außerdem ein nagelneues Set, beide von Detlev L. Das neue hab ich jetzt montiert und die beiden defekten Griffe vor dem Wegschmeissen aufgeschnitten, um mal zu sehen wie so was innen aussieht.



Links Hausmarke Hein Gericke , rechts Saito/Detlev Louis

Widerstandsdraht um eine Hülse gewickelt und mit Griffgummi umspritzt. Fast genau so hat mans vor 50 Jahren schon gemacht, den Draht auf den eigentlichen Griff aufgewickelt und eine Schicht Isolierband außenrum. Der Fortschritt ist eine Schnecke, schon bei solchen Bastelgriffen ist die Zuleitung regelmäßig an genau dieser Stelle gebrochen.

Martin

[Bruder Lustich]

Hallo Martin,

die Stelle ist mir seit Jahrzehnten bekannt,
aber ich bin nach wie vor überzeugt, dass sich der Erfinder dieser Heizgriffe beim Entwickeln Dieser gedacht hatte, er könne jedes Jahr bei dieser Konstruktion den "Heizgriffbedürftigen" ein Paar neue verkaufen.
Selber schuld wenn sie dauernd an dem Gasgriff rumdrehen.

Die Konstruktion hat mir noch nie gefallen. Defekt vorprogrammiert.

Ein integrierter Schleifkontakt im Griff wäre, denke ich, wesentlich langlebiger und mit relativ geringem Mehraufwand realisierbar. Selbst eine einfach zu ersetzende Steckverbindung zwischen Zuleitung und Griff wäre denkbar.
Tüftler sind hier gefragt.

Viele Grüße

Gerd

[ausreiter]

Hi Martin,

Hab ich das richtig verstanden? Es geht dir um die Technik dieser Konstrukte. Nicht um die Notwendigkeit...

In den 70ern bin ich auch im Winter Motorrad gefahren. Ich war 19 und das Motorrad war Freiheitsäusserung.
Über Heizgriffe oder besser warme Hände beim Winterfahren hab ich mir damals auch Gedanken gemacht.

Zunächst, bei meiner ersten Maschine CZ 175 ccm hab ichs noch mit Lenkerstulpen gemacht. Sah aber Schei...aus.

Es gab bei Hein die Heizstäbe für 22mm Lenker. Kabelführung wie bei Ochsenaugen, durch den Lenker bis zur Mutte und dann über Bohrung raus.
Minus über Masse, glaub ich. Bestimmt aber mit Ein-Aus Schalter.
Diese Dinger hab ich damals 2 Winter in der XS 500 Vierventiler benutzt.Ich war 22 und fuhr immernoch durch den Winter. Fazit, für lange Fahrten, Sonntags in die Eifel, echt ok. Der Lenker wurde schön aufgewärmt und gab dann ein gutes Griffgefühl weiter.

Bei kurzen Fahrten blieben die Griffe eher kalt. Es brauchte halt seine Zeit bis der Heizstab erst den Lenker, dann die Drehgriffhülse nebst
Gummigriff aufgewärmt hatte.
Kapput ist die durch die Gasgriffdreherei nicht gegangen, einzig die Effiziens lies zu wünschen übrig.

Ganz ehrlich hab ich danach nie mehr über Heizgriffe nachgedacht. Bin im Winter nie so lange mit Motorrädern unterwegs gewesen,
das kalte Finger Probleme gemacht hätten.
Aber Martin, alles wie mans braucht oder Wer hat der kann!

Ok ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert...ich finds genau wie du blöd das die modernen Heizgriffe alte Basics besitzen und kein Stück
besser sind als früher.
Denke für einen Viel und Weitfahrer wie du wäre die Heizstab Geschichte eine Option.

[martin s aus b]

Hallo Peter,

im 'richtigen' Winter, bei Eis und Schnee, fahr ich auch nicht mehr. Und die Lenkerstulpen von der CB 500 Four selig, die seit 40 Jahren nur noch im Regal lagen hab ich vorvergangenes Jahr an einen Klassik-Fahrer verscherbelt.

Ende September 2023 sind wir für eine Woche via Österreich durch eine Ecke Italien nach Slowenien und, für einen Sprung ins Meer, an die kroatische Küste. Die ersten zwei Tage, von der Schwäbischen Alb bis Venetien, wars dermaßen bitter kalt daß wir mit der Vliesjacke unter der Kombi und außendrüber, auch bei trockenem Wetter, mit Regenanzug gefahren sind.



Und genau da ist mir, ich bin das Michelin-Männchen rechts, das so verfroren ausschaut, dann mit eiskalten Händen wieder eingefallen, daß ich die Heizgriffe schon ewig lang in Ordnung bringen wollte

Gruß

Martin