Hochohmiger Nebenschluß am Anlasserstator

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martin s aus b
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Hochohmiger Nebenschluß am Anlasserstator

Beitrag von martin s aus b »

Ich hab hier zwei nicht funktionierende Anlasser liegen. Bei beiden liegt, wenn ich richtig messe, der Fehler an einem hochohmigen (~ 4 MegOhm) Nebenschluß zwischen der Statorwicklung und dem Gehäuse.

IMG_0246.JPG

Hat jemand eine Idee wie der Fehler zustandekommt und ich ihn beheben kann?

Martin
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bikeorslk
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Re: Hochohmiger Nebenschluß am Anlasserstator

Beitrag von bikeorslk »

Moin Martin,

ist ja Heri's Spezialgebiet, aber so ganz simpel gedacht: 12V/4MOhm >> 3µA sind jetzt nicht gerade das, was einen Anlasser ins Unheil stürzen lassen sollte.

Ich vermute mal eine verschmutzte Durchführung durchs Gehäuse (die besagte 10er Mutter, die man gegenhalten muss beim Zerlegen). Ist da auf den Isolierscheiben Kohlenstaub von den Schleifern drauf, reicht das vermutlich für so einen Feinschluss.

Reinigen mit Isopropyl oder Bremsenreiniger und weicher Bürste (weiss nicht ,ob man innen rankommt). Und gleich die Fugen des Kommutators auch reinigen...

Beides m.E. aber kein Grund für ein Vollversagen. Hast du denn mal den Durchgang des Stators gemessen (also von der Plus-Schraube zu einem der beiden Schleifer? Da sollten eher mOhm anliegen. Das gleiche für den Anker und dann nochmal zwischen dem anderen Schleifer und Gehäusemasse

Bye

Carsten
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martin s aus b
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Re: Hochohmiger Nebenschluß am Anlasserstator

Beitrag von martin s aus b »

Hallo Carsten,

diese Anlasser, nicht nur zwei sondern drei an der Zahl, haben mich jetzt eine ganze Zeit aus der Ecke der Werkbank vorwurfsvoll angekuckt, also hab ich mich Ende letzter Woche noch mal drangesetzt. Und dabei wieder mal ganz viel über Strom gelernt.

Zwei Anlasser mit hochohmigen (~ 4 MegOhm) Nebenschluß zwischen der Statorwicklung und dem Gehäuse haben sich entschlossen sofort wieder zu funktionieren nachdem ichs mit einer anderen Batterie versucht habe. Natürlich hatt ich sie beide vorher komplett zerlegt. Aber das war auch kein Fehler dabei mal die Mechanik zu pflegen.

Das mit der Batterie hab ich aber erst gemerkt als ich die Ursache für den real gemessenen Nebenschlußwiderstand gefunden hatte. Wenn der Kandidat aus Faulheit mit Prüfspitzen anstatt den Prüfklemmen (die er hätte erst mal suchen müssen) misst misst er Mist. Wenn, ja wenn er dabei die Prüfsspitzen mit seinen Wurstfingern an die Meßstellen andrückt misst er seinen Körperwiderstand zwischen dem Zeigefinger der rechten und dem der linken Hand. irgendwas zwischen 4 und 6 Megohm, je nachdem wie stark er drückt und, nehm ich zumindest an, dabei schwitzt.

Ok, damit war das auch klar :wallbash:

Stolz bin ich daß ich den dritten Anlasser auch wieder zum Funktionieren gebracht hab. Der war nämlich, vermutlich durch Hochdruckreinigereinsatz, abgesoffen wobei sich die Isolierung der Statorwicklung aufgelöst hatte. Und lag jetzt schon ein paar Jahre genau so, halb zerlegt, im Regal, zu schade zum Wegschmeissen aber von selbst besser wurd er dabei auch nicht.

IMG_1384.JPG


Hab ich jetzt, zwar nicht besonders schön aber äußerst zärtlich, mit Gewebeband neu eingewickelt. Das hat zwar an meinen Fingern mehr geklebt als zwischen den Gewebebandlagen. Aber trotzdem, er geht wieder!!!!!!

IMG_0004.JPG


Die Rechteckringe mit denen die Anlasser auf der elektrischen Seite abgedichtet waren musst ich mangels passendem Ersatz durch dünne O-Ringe ersetzen. Aber ich bin optimistisch daß das Sanitärsilikon aus dem Baumarkt hier seinen Dienst tut.


Ja, und dann hab ich heut noch was über Strom oder besser über Batterien gelernt.

Gestern hab ich bei Traumsonne die Enduro rausgestellt, mich umgezogen und wollt ne Runde fahren. Weil die keinen Anlasser mehr hat lass ich sie hier am Haus, anstatt sie anzutreten, normalerweis den Hang runterlaufen, schalt dabei die Zündung ein, leg den dritten Gang ein und lass dann nach ca. 40m bei 8% Gefälle die Kupplung kommen.

Hab ich gestern glücklicherweis nicht gemacht. Die da wieder hochzuschieben ist nämlich richtig bitter und als ich, dieses mal vor der Garage, die Zündung eingeschaltet hab hat die Elektrik keinen Mucks gemacht.

Bin ich mit der TX gefahren. Knappe 70 km bei strahlender Sonne, ganz entspannt und superschön!

tour.JPG


Und habs heut nochmal probiert, Zündung an, Kontrollampe Öldruck (Leuchtdiode) geht an - oder auch nicht. Grad wie sie Lust hat.

Jetzt hab ich wegen der TÜV-Reklamation Massefehler über den Winter bei der Enduro ein wenig mit Relais für das Hauptlicht rumgebastelt, dabei auch den Kabelbaum leicht verändert und hier ein Käbelchen gekürzt, dort eins oder zwei neu und anders verlegt und ein Drittes und Viertes neu verlötet. Also jede Menge Fehlermöglichkeiten.

Und als ich die dann gegen Abend alle ohne Ergebnis durchgecheckt hatte hab ichs auch hier mit einer anderen Batterie ... muß ich weitersprechen?

Gruß

Martin
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bikeorslk
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Re: Hochohmiger Nebenschluß am Anlasserstator

Beitrag von bikeorslk »

OOOUUH, Martin...

:applaus: :applaus: :applaus:

nach so viel Lernkurve war die Tour mit echten Kurven genau die richtige Belohnung!

Am Ende gilt immer wieder Peters Grundsatz: Fang mit dem Einfachsten an ;)

Den Anlasser ohne in einen mit Isolierung zu transmutieren ist schon hohe Kunst, Chapeau. :cool: Hoffen wir mal, dass alles schön dicht bleibt und das Sanitärsilikon sich als temperaturfest und dauerelastisch erweist.

Freu mich immer wieder über deine Posts - entweder sehr lehrreich oder auch mal sehr unterhaltsam.... :thanks:

Bye

Carsten
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