Verstärkte Kupplung - aber wie

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martin s aus b
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Verstärkte Kupplung - aber wie

Beitrag von martin s aus b »

Beim Motortuning brauchts möglicherweis auch eine verstärkte Kupplung.

Bei meinem #875 - Motor hab seinerzeit um 10%, so die Angabe, verstärkte Federn verbaut und die auch noch um drei Millimeter weiter vorgespannt. Wenn die auf dem Prüfstand gemessenen 74 Nm beim Beschleunigen tatsächlich mal anliegen rutscht die Kupplung gelegentlich trotzdem durch, so daß ich wieder vom Gas geh. Obwohl ich eigentlich so gar nicht mehr fahr :unschuldig:

Jetzt hab ich hier für einen etwas stärkeren Motor angeblich um 20% verstärkte Federn - ich glaub die hat in knapp vor Brexit Zeiten Michael in Great Britain besorgt - liegen. Und auch einen kleinen Umbausatz für eine zusätzliche, neun statt acht, Kupplungsreibscheibe. Aber einfacher wärs natürlich mit Reibscheiben mit besseren Reibwerten.

Kennt jemand was Passendes?

Martin
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ausreiter
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Re: Verstärkte Kupplung - aber wie

Beitrag von ausreiter »

Hallo Martin,

habe bei meinem 860er ebenfalls die 20% kupplungsfedern ,von einem Englischem Twinschrauber über Michael, kombiniert mit
Kupplungbelägen mit Sinterbelag. Das hats gebracht gegen Kupplungsrutschen bei Volllast. Die Serienkupplung ist da überfordert

Allerdings wird die Handkraft mehr, zum Ziehen der Kupplung. Bei hydr.Betätigung, wie bei dir, wahrscheinlich ja nicht
Grüsse aus Nordhessen,
Peter


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martin s aus b
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Re: Verstärkte Kupplung - aber wie

Beitrag von martin s aus b »

Hallo Peter,

wo hast Du Kupplungbeläge mit Sinterbelag und, nehm ich zumindest mal an, höherem Reibbeiwert, her? Das wär ja eine echte Alternative zu meiner Neun- statt Achtscheibenkupplung für den 950-Motor :idee:

martin s aus b hat geschrieben: Fr 28. Nov 2025, 20:56 ... #875 - Motor hab seinerzeit um 10% verstärkte Federn verbaut und die auch noch um drei Millimeter weiter vorgespannt ...
Stimmt nicht, ich hab jetzt einen Schmierzettel wiedergefunden auf dem ich seinerzeit rumgerechnet hab: Originalfedern, 2 mm weiter vorgespannt. Die Rechnung sagt daß die Kupplung damit und derselben Sicherheit, mit der sie serienmäßig 60 Nm kann, 73 Nm verträgt. Prüfstand sagt, der Motor hat 74 Nm, müsst also grad so gehen. Aber manchmal rutscht sie ein bißchen.

Die Handkräfte liegen damit rechnerisch ca 20% höher wie beim Serienmotor, die Hydraulik nimmt ein bißchen Reibung raus - kein wirkliches Problem, erst wenn ich mehrere Tage 400 km am Stück Landstraße fahre wirds damit im Handgelenk unangenehm.

Für den größeren Motor hab ich jetzt eine Reiblamelle mehr in die Kupplung gebastelt. Mit den 'englischen' Federn, von denen ich auch einen Satz habe ...

IMG_7408.JPG


.... und einem (optimistischen) Motor- und damit auch Kupplungs-Sollmoment von 88 Nm gehen die Handkräfte bei voll gezogener Kupplung um 40% über die der Serienkupplung, also nochmal 20% höher als bei meinem jetzigen Motor. Das wär schon unangenehm.

Die Federn im Päckchen "clutsch spring set CSK 07" sind länger aber weicher wie die Serien- und vor allem die englischen Federn. Mit denen und neun Scheiben komm ich mit nur geringfügig höheren Handkräften wie beim jetzigen Motor klar.

Diese Federn wären statt der harten aus England vielleicht auch eine Alternative für Deine Kupplung. Man erreicht durch entsprechende Vorspannung bei geschlossener Kupplung die selbe Reibkraft wie mit den englischen. Weil sie aber deutlich weicher sind steigt die Kraft beim Ziehen der Kupplung auch merklich geringer an.

Martin
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ausreiter
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Re: Verstärkte Kupplung - aber wie

Beitrag von ausreiter »

Hallo Martin,

wo ich die Lamellen her hab weiß ich leider nicht mehr ( Alterszeichen) ich rescherchiere jedoch weiter :shy:

Die Handkraft zum betätigen meiner 860er Kupplung ist weniger geworden. Als sie Neu war gings schon schwer.
Das dosieren beim anfahren ist jedoch besser geworden. Die Sinterlamellen fühlten sich rauher an, im Anfang. Nach der Zeit wurde es immer besser, sprich
etwas leichter zu ziehen und weniger Kupplungsschleifen beim anfahren. Ja weil der Neugemachte Motor bedacht einlaufen sollte.

Dein Kupplungssetup, was du jetzt vorhast, wird genauso gut passen und dann auch schonender für die neuen Lamellen sein, als bei mir . :P
Grüsse aus Nordhessen,
Peter


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ausreiter
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Re: Verstärkte Kupplung - aber wie

Beitrag von ausreiter »

Hallo Martin,
es sieht so aus als wenn die Reibscheiben die ich verwende im 860er keine reinen Sintermetalbeläge sind.
Jetzt weiß ichs wieder. Die Reibscheiben die ich eingebaut habe waren neue von Vesrah. Havy duty Reibplatten. Aus dem Fundus von P. Kraus.
Nach Rücksprache mit R. Lenden möglicherweise solche die für die frühen Z900 erhältlich sind.

Dazu hab ich einen Hersteller für Sintermetallreibscheiben gefunden, der eine Kleinserie herstellen würde, für die Twin. 100 Stück müsste ich
abnehmen.

Für Tourenfahrer sind die allerdings wenig geeignet. Zu schlechtes Anfahrverhalten, kaum Schleifbereitschaft, einfach zu agressiv nach vorne.
Grüsse aus Nordhessen,
Peter


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Michael
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Re: Verstärkte Kupplung - aber wie

Beitrag von Michael »

Hi Martin,
wie hast du eine Reibscheibe mehr reinbekommen?
Mit einer Scheibe mehr wäre die Z750Twin-Kupplung gleich mit der der GPZ900R bestückt und die hat bekanntlich nochmal mehr Bums ;)
Ein Scheibenpaar mehr habe ich auch schon mal probemontiert, aber dann sitzen die "Außenzacken" der letzten Reibscheibe nicht mehr im Korb, sondern darüber und könnten keine Antriebskraft übertragen.
LG, Michael
Denkt dran:
Die Drehrichtung des Motors an der Zündungsseite ist gegen(!) den Uhrzeigersinn.
Die Steuerkette nur bei montiertem Ventildeckel spannen, sonst droht ein kapitaler Motorschaden!
Allzeit Gute Fahrt!
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martin s aus b
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Re: Verstärkte Kupplung - aber wie

Beitrag von martin s aus b »

Michael hat geschrieben: Do 11. Dez 2025, 21:18 .. Ein Scheibenpaar mehr .. aber dann sitzen die "Außenzacken" der letzten Reibscheibe nicht mehr im Korb, sondern darüber ...
Hallo Michael,

stimmt leider, so geht das bedauerlicherweis nicht. Deshalb hab ich mir dazu einen kleinen Umbausatz überlegt und anfertigen lassen


Bild


Den Stahlring hab ich auf den äußeren Kupplungskorb geschweißt, der dadurch 3,5 mm höher wird und so die neunte Lamelle mitnimmt.
Der Aluring innen verlängert den inneren Kupplungskorb um 4.5 mm, damit sowohl die zusätzliche Stahl-Reibscheibe wie auch der Kupplungsdeckel über dem mit einer zusätzlichen Stahl- und einer Reibscheibe insgesamt 4,5 mm höheren Scheibenpaket am inneren Korb noch eine Mitnahme hat. Dazu hab ich in die 48 'Zähne' je ein M4-Gewinde gebohrt und geschnitten und den Ring mit 47 M4-Senkschrauben verschraubt - im 48. Gewindeloch, auf dem Foto links bei ca 90°, steckt ein abgebrochener Gewindebohrer der nicht mehr rausging :(
Und die Stahlscheibe in der Mitte ist einen Millimeter dünner als die originale zwischen innerem und äußerem Korb, die sie ersetzt. Dadurch wird die Kupplung insgesamt nicht um die 4,5 mm der zusätzlichen Stahl- und einer Reibscheibe sondern nur um 3,5 Millimeter höher.

So sieht das ohne die Lamellen aus ...


Bild


... und so fertig montiert

Bild

Auf dem Foto siehst Du, daß die Federbefestigungsschrauben tiefer im Deckel sitzen weil der mit dem Neun-Scheibenpaket relativ zum inneren Korb um 4,5 mm höher kommt. Um diese 4,5 mm werden die Federn, wenn man nichts unter die Vorspannscheiben unterlegt, zwangsläufig stärker vorgespannt was mehr übertragbares Moment aber auch entsprechend höhere Handkräfte bedeutet.

Ich hab deshalb jetzt längere aber gleichzeitig weichere Federn verbaut. Mit denen sollte die Kupplung mit gegenüber der Serie in Ausgangsposition um 30% und in ausgerückter Position um nur noch 25% vergrößerten Handkräften 88 statt 60 Nm abkönnen. Das sind allerdings nur mit Excel gerechnete, keine gemessenen Werte, wär schön, wenn der Motor das Drehmoment dann auch hätte und die Handkräfte so kommen :P

Die Kupplung wird so im Motor insgesamt um 3,5 mm höher als Serie und passt grad noch rein. Damit die, wenn sie betätigt und damit höher wird nicht am Deckel streift,wollt ich den mit dem Zwischenflansch aus dem Umbausatz und einer zweiten Dichtung ursprünglich um genau diese 3,5 mm höher setzen. Als ich soweit fertig war hab ich den Deckel mal so aufgesetzt und vorher an den Engstellen (Spielzeug)Knete zwischen Kupplung und Deckel gelegt. Damit konnt ich rausmessen, daß der Bauraum auch bei gezogener Kupplung reicht, wenn ich den Gehäusedeckel über der Kupplungsdruckplatte mit einem Durchmesser von ca 140 mm ungefähr 2,5 mm tief ausfräse.


Bild


In der linken Ecke des nach innen tiefer gesetzten 'Kawasaki' - Schriftzugs ists ein bißchen knapp. Unter der Annahme, daß der Druckguß die üblichen vier bis viereinhalb Millimeter Wandstärke hat sinds da jetzt noch zweieinhalb.

Bisher alles Theorie, ob das alles auch so funktioniert muß sich noch rausstellen, schaun wir mal :headbang:

__________________

Das mit der GPZ-Kupplung kannte ich nicht. Hast Du Teile? Wenn das Mitnahmeprofil des inneren Kupplungskorbs auf 'unsere' Getriebewelle passen würde könnt man den und vielleicht auch den äußeren verwenden, anstatt da mühsam umzubasteln.

Gruß

Martin
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