Leistungstuning - Was geht

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martin s aus b
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Re: Leistungstuning - Was geht

Beitrag von martin s aus b »

ausreiter hat geschrieben: Fr 26. Nov 2021, 12:15 Das max. Drehmoment ( obere Kurven ) stagniert tatsächlich bei diesen Drehzahlen, 5.800- 6.000 rev.
Die max. Pferdestärken ( untere Kurve ) jedoch halten ein wenig länger die Stellung, so bis fast 7.000 rev.
Die Leistung ist ja nur eine rechnerische Größe, Drehmoment multipliziert mit zugehöriger Drehzahl.

Dem Motor geht auch mit den Dellortos so bei knapp 6.000 rpm offensichtlich die Luft aus, das Drehmoment fällt ab, die Drehzahl steigt weiter, die Leistung, das Produkt aus beiden, bleibt konstant solang das Drehmoment nicht zu stark abfällt.
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Michael
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Re: Leistungstuning - Was geht

Beitrag von Michael »

Hi Peter,

das mehr an Leistung bei 2.500 U/min bringt auf der Rennstrecke mal garnichts ;)
Wenn du mit der Drehzahl aus einer Kurve raus kommst war eindeutig ein zu hoher Gang eingelegt.

Am STC aus der 180° Waldkehre sollten es am Kurvenausgang schon 4.500 U/min sein und dann ordentlich Gas und das dann stehen lassen.
Da muss Schmackes kommen, sonst überholen einen die "nicht so guten" Fahrer unter Ausnutzung der Drehfreude ihres Motors und evtl. eines 6-Gang-Getriebes an der Stelle und eiern einem dann in der Teichkurve vor der Nase rum.

Die Leistungskurven meiner Renntwins sind nach wie vor unbekannt, drehen aber beide gierig weit über 7.000 U/min und bei 8.000 U/min mache ich Schluss. Leistung ist dann immer noch da, aber ein Mindestmaß an Respekt für die großen bewegten Massen habe ich mir bewahrt ;)

Die 36er Vergaser sind sicher groß genug, um ausreichend Gemisch in den Einlasskanal zu bekommen, daran sollte es nicht liegen.

Anekdote zu den Hauptdüsen aus dem "Achtzigerl"-Zeitalter.
Die deutsche Ausführung der Yamaha RD80LC1 hat eine 150er Hauptdüse und 8,7 PS bei 6.000 U/min (80er-Auflage, Höchstleistung bei 6.000).
Die französiche und englische Ausführung dieses Moppeds haben diese Auflage nicht und bei gleichem Vergaser, Zylinder, Kolben, Auspuff, etc. eine Höchstleistung von 11 PS bei 9.000 U/min. Einzige Änderung ist eine deutlich kleinere 110er Hauptdüse.
Rate welche Hauptdüse bei mir montiert ist :D
Denkt dran:
Die Drehrichtung des Motors an der Zündungsseite ist gegen(!) den Uhrzeigersinn.
Die Steuerkette nur bei montiertem Ventildeckel spannen, sonst droht ein kapitaler Motorschaden!
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martin s aus b
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Re: Leistungstuning - Was geht

Beitrag von martin s aus b »

Michael hat geschrieben: Sa 27. Nov 2021, 11:41 ... und evtl. eines 6-Gang-Getriebes ...
viewtopic.php?f=6&t=2608&p=26204&hilit=sixspeed#p26204

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ausreiter
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Re: Leistungstuning - Was geht

Beitrag von ausreiter »

Hi Kumpels,

ja ich denke auch die Gaser sind groß genug. Du Michael fährst ja sogar nur 34er. Von wegen, dem geht die Luft aus. Mehr Füllung erreicht man
nicht nur durch größere Gaser.
Den Tip mit der Hauptdüse setzte ich mal um. Wobei 2Takter etwas gravierender auf solche Änderungen reagieren, wir werden sehen...

Das Kraft aus dem Keller auf der Renne nix bringen soll, da bin ich etwas anderer Meinung. Klar kenn ich die Waldkehre und gerade da gibt es
doch Spielraum. Wenn der Gang jedoch zu groß gewählt ist, macht nix, hast ja Drehmoment.
Ein Beispiel
...der 3. ist bei mir da am Kurveneingang drinne, wenn ich mich recht erinnere. Im Scheitelpunkt zurück in den 2. und mit 4.000 aus der Kurve gleich wieder
hoch auf 6.000 in den dritten. Bis zu Ende der Startziel Geraden komm ich nicht zum 5. Und dabei hab ich die Waldkurve sehr eng gefahren und mich mit andern gebattlet. Kein Nachteil erkennbar.
Ich kann aber auch im dritten bleiben, einen weiten Strich nehmen und an der Wand entlang immer früh schalten und aus dem Drehzahlkeller hochbeschleunigen.
Ok, mag nicht unbedingt schnell sein, aber macht Spaß und klingt klasse. Dann erreiche ich den 5. noch für 30m hihi.

ES GEHT FÜR MICH DA NICHT UNBEDINGT IMMER UMS ZEITEN JAGEN.

Wenn man jetzt aber unbedingt höher drehen will...Vielleicht läßt bei den Steuerzeiten der ENW ein Zahn Versatz, ähnlich wie bei Michael, höheres drehen zu .
Die Frage wäre nur früher stellen oder später. Also ein Zahn vor oder einen Zahn zurück?

Wie ist das bei dir, Michael?

@Martin, 6Gang wär was für den Scrambler...andere Baustelle!
Grüsse aus Nordhessen,
Peter


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Michael
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Re: Leistungstuning - Was geht

Beitrag von Michael »

Hi Peter,
in den echten 750er Motoren fahre ich bisher die Auslass-als Einlass-NW-Modifikation mit originalen Steuerzeiten.

Im Manimotor (950ccm) werkeln die Megacycle Road NW mit verstellbaren NW-Rädern. Leider sind die angebrachten Markierungen undeutlich, der exakte Einbau ist immer eine "Hab ich es jetzt richtig gemacht"-Frage. Eine leichte Abweichung von den originalen Markierungen auf den NW-Rädern ist aber zu erkennen.
Diese Nockenwellen in einem 750er Motor waren eher enttäuschend, evtl. habe ich aber die Steuerzeiten verkehrt eingestellt.

Im 906ccm-Motor von Thomas Wähling werkeln überarbeitete NW, Hersteller unbekannt und großzügig per Langlöcher verstellbare NW-Räder.
Daran habe ich nichts geändert, die Steuerzeiten sind wie von Thomas auf dem Prüfstand optimiert belassen.
Dieser Motor legt oben rum gefühlt nochmal kräftiger zu als der Manimotor.

Um die Verstellerei der NW muss ich mich mal kümmern, zuerst muss ich mich dafür aber mit dem Umgang mit einer Gradscheibe schlau machen und was es mit solch ominösen Angaben wie "gemessen bei 1mm Spiel" auf sich hat.
Die Shimauswahl für die Twinmotoren erlaubt es nicht, jedes beliebige Ventil auf 1mm Spiel einzustellen.
Mal sehen, vielleicht habe ich da ja schon ersten Lernbedarf entdeckt ;)
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Michael
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Re: Leistungstuning - Was geht

Beitrag von Michael »

Habe bei Youtube geschaut und dieser Zweiteiler greift das Thema schon mal verständlich auf:

Link zum zweiten Teil wird dort zur Verfügung gestellt.

Ok, also erstmal eine ordentliche Aufnahme für eine Gradscheibe ersinnen ;)
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Re: Leistungstuning - Was geht

Beitrag von Znn »

Hahaha!!
Eine lustige Erinnerung?!?
Bei meiner Gesellenprüfung als Kfz- Mechatroniker mussten wir auch mittels Gradscheibe den OT suchen und dann Nockenwelle, Zahnriemen, usw. anbringen, dafür wurden vorher alle bestehenden Zeichen des Hersteller entfernt, damit man nicht schwindeln konnte!!
Twin forever :motorrad:
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Michael
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Re: Leistungstuning - Was geht

Beitrag von Michael »

Ich habe noch eine interessante Berechnung gefunden, kann die Richtigkeit aber nicht verifizieren.
Müsste ich zumindest mal die eine oder andere Proberechnung machen.
Kann sonst jemand eine Aussage zu der Rechnerei machen?
Berechnung zu Ansaugkanälen.pdf
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Re: Leistungstuning - Was geht

Beitrag von Michael »

Um das Thema voranzutreiben habe ich mir eine Gradscheibe besorgt, aus Alu von JMP.
Gibt es z.B. hier:
https://www.werkstatt-technik.shop/de/a ... O0QAvD_BwE

Das Mittenloch auf 8,0mm aufgebohrt, dann kann man sie mit der Schraube des Zündrotors befestigen.
Dazu noch eine Messuhr mit Halter und dann mal rumgespielt, einfach nur um ein Gefühl für die Sachen zu bekommen.
20211202_005812 (Custom).jpg
20211202_005837 (Custom).jpg
Da ich am Mani-Motor nach dem Kurbelwellen- und Pleueltausch zuerst das Lagerspiel der Gleitlager prüfen muss, habe ich mir eine Motorhalterung aus Vierkantholz gebaut. Darauf und auf den vier inneren Zylinderstehbolzen steht das obere Motorgehäuse sicher auf dem Tisch,
20211205_205546 (Custom).jpg
20211204_003155 (Custom).jpg
20211204_003131 (Custom).jpg
Einfach mal das Handling testen, ohne dass dieser Aufbau ein brauchbares Ergebnis liefern muss.
Mit einem extra schlanken Maulschlüssel kann ich die Kurbelwelle an der Spezialmutter mit SW17 drehen.
Plastigauge liegt auch schon bereit, also eins nach dem anderen erledigen ;)
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Re: Leistungstuning - Was geht

Beitrag von Michael »

Was bringt eine Verdichtungserhöhung?
Bin gerade mit Google auf der Suche und habe diese schöne Seite gefunden:
https://www.kfztech.de/kfztechnik/motor ... psteig.htm

Noch nicht die Antwort auf meine Frage dabei, aber eine geringe Verdichtungserhöhung kann sicher nicht schaden ;)
Zumal es ja kein Normal-, sondern nur noch Super-Benzin gibt.

An meinem Caferacer findet gerade ein mittelprächtiger Umbau, oder vielleicht doch nach 12 Jahren der Fertigbau statt.
Gebrauchter Zylinder, 1. Übermaß 78,5mm, leicht drübergehont und Kolben mit 1. Übermaß.
Kolbenringe sauber und mit Spannung, schöne Kolbenbolzen, neue Sicherungsringe.
Kolben gereinigt und am Hemd großzügig mit MoS2-Kolbenbeschichtung bestrichen.
1h bei 200°C, alternativ 2h bei 150°C eingebacken.
Anschließend mit 1200er Schleifpapier die Pinselspuren geglättet und ja, der Kolben passt wunderbar in den Zylinder.
Easy, aber gehört das zu Tuning und wieviel bringt das auf der Rolle?

Ok, zurück, Kolben montieren und dann den Zylinder - ohne(!) Fussdichtung, dafür mit flüssiger Dichtmasse, möglichst dünn - auf die Kolben samt -ringen aufsetzen.
Erhöht die Verdichtung um XX% ?
Stärke der Fussdichtung ?

I'll be back ;)
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