Ich habe beim letzten Tausch der Zylinderkopfdichtung mal ein paar Photos
gemacht und mit Bemerkungen versehen.
Viel Spass beim Anschauen und viel Erfolg beim Wechseln der Zylinderkopfdichtung
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Reinigung von aussen bereits erfolgt. Dampfstrahlen bei kaltem Motor für
das Gröbste.
Bremsen- bzw. Motorreiniger samt Pinsel und Bürste, falls vorhanden auch
Druckluft, erledigen den Rest.
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Noch nicht alles erwischt, aber schon viel besser als vorher!
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Obere Motorhalter samt Zündspule, -kabel und -kerzenstecker
demontiert.
Vergaser demontiert
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Auspuff und Drehzahlmesserwelle demontiert
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Das "Top End" bereit zur Demontage bei eingebautem Motor
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Das Motoröl kann drin bleiben.
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Ventildeckel demontiert
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Ansicht Zylinderkopf und Nockenwellen, rechte Seite
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Kolben stehen im "OT" (oberer Totpunkt), also ganz oben im Zylinder
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Motorvorderseite: Steuerkettenspanner und M6-Schraube
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Steuerkettenspanner ausgebaut
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Die zwei kleinen Schrauben oben am Steuerkettenschacht einlassseitig (hier zu
sehen) und
die eine kleine Schraube auslassseitig (im vorherigen Bild oberhalb des
Steuerkettenspanners) nicht
vergessen!
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Wenn der Kettenspanner ausgebaut ist, hängt die Steuerkette lose durch.
Nach Entfernen der Nockenwellenlagerböcke lassen sich die Nockenwellen
rausheben und seitlich ausfädeln.
So einfach sollte das Demontieren der Verschlussstopfen gehen:
M6-Schraube reindrehen und dann fest und gerade nach oben rausziehen
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Wenn's nicht geht ist improvisieren angesagt:
Spezialabzieher im Einsatz (siehe auch nächstes Bild)
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Selbst improvisierter
Spezialauszieher für einen der Verschlussstopfen,
mit Holzunterlagen gegen Beschädigung und Montiereisen und Inbusschlüssel
als Verstärkung.
Die ziemlich starken, doppelten Blechwinkel haben sich beim Anspannen
einfach durchgebogen.
Schrauben M8 vorn und hinten (durch Ratsche verdeckt) sind mit einer
Mutter unterlegt, stehen auf der Holzunterlage auf und dienen zur
Vorspannung bzw. zum Höhenausgleich/ zur -anpassungSind die Stöpsel
demontiert, kann man die acht Muttern des Zylinderkopfs lösen und den
Kopf relativ einfach abheben.
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Steuerkette mit Draht o.ä. nach oben festhalten (am Rahmen anbinden).
Kurbelwelle in diesem Zustand nicht drehen !
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Das Grauen!
Um die vier inneren Stehbolzen sammelt sich der Dreck in der Bohrung des
Zylinderkopfs und-blocks.
Das sorgt auch dafür, das der Zylinderblock extrem schwer demontierbar
ist.
In diesem Fall - nur zum Wechsel der Kopfdichtung - muss der Zylinderblock
nicht demontiert werden.
Nach gängiger Schulmeinung soll die Zylinderfußdichtung nach Demontage
des Zylinderkopfs auch getauscht werden.
Ja, ich stimme zu, bin aber das Risiko eingegangen, es nicht zu tun und
die Fußdichtung ist immer noch dicht
=> viel dreckige und langwierige Arbeit gespart ;-)
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Ansicht rechte Seite nach Demontage
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Gleitschiene der Steuerkette, aus ihrem Sitz herausgezogen (Rückseite
des Motors)
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Das ist wahrlich undicht, da läuft das Öl schon ohne Druck ganz von
allein heraus !
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Ansicht linke Seite nach Demontage
(hier ist das "K" auf der Oberseite zu erkennen)
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Ansicht rechte Seite nach Demontage
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Demontierter Zylinderkopf in einer Teilewaschanlage (vor der Reinigung)
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Demontierter Zylinderkopf in einer Teilewaschanlage (vor der Reinigung)
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Hier gut zu erkennen, dass die Kolben im "OT" stehen, der
Steuerkettenschacht ist mit Tuch abgedeckt.
Stehbolzen, Oberseiten des Zylinderblocks und der Kolben sind gereinigt.
Unbedingt darauf achten, das kein Dreck oder Schleifrückstände in den
Motor gelangen!
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Hier gut zu erkennen, dass die Kolben im "OT" stehen, der
Steuerkettenschacht ist mit Tuch abgedeckt.
Oberseiten des Zylinderblocks und der Kolben sind gereinigt.
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Zylinderkopf von oben ohne Nockenwellen.
In der Mitte die vier großen Bohrungen, in denen die "Stöpsel" sitzen.
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Zylinderkopf von oben: Auslass ist links, Einlass ist rechts
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Kopfsalat !
Nockenwellen und Lagerschalen. Alle Bauteile haben Markierungen und
können problemlos am richtigen Platz wieder montiert werden.
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Die "grüne" Originalkopfdichtung 11004-1267
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Ventildeckeldichtung aus dem Zubehör, passend für B, LTD und CSR.
Die CSR haben das Sekundärluftsystem (SLS) und an dieser Dichtung sieht
man zwei zusätzliche "Ösen", die das SLS abdichten.
Die stehen bei Bs
und LTDs lose ab und können dran bleiben oder vorsichtig abgeschnitten werden.
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Alte Kopfdichtung, die "Rote". Grauenhafte Qualität!
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Die Beschädigung ist bei der Demontage entstanden. Die Gleitschiene
wollte einfach nicht durchpassen ;-(
Deutlich sichtbar die zwei Lagen Metall.
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Gereinigter Zylinderkopf, Ventile wurden nicht ausgebaut.
Jetzt habe ich eine Ventilfederpresse und könnte die Ventile ausbauen,
reinigen und neu einschleifen.
Naja, dann das nächste Mal ;-)
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Auslass-Seite
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Einlass-Seite
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Auslass-Seite
In der Mitte sind hell sichtbar die vier Luftkanäle, die den Kopf
kühlen.
Durch diese Kanäle gelangt auch der Schmutz zu den vier inneren
Stehbolzen.
Leider muss ich es so brutal ausdrücken, das ist eine Fehlkonstruktion
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Diverses
Werkzeug und Putzmittel:
Caramba/WD40, Bremsenreiniger, Polierwachs, Dichtungsentferner,
Dichtmasse
PS: Die Vergaser auf dem Bild gehören nicht zur Z750Twin!
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Alles nochmal gereinigt und die neue Kopfdichtung aufgelegt.
Die Gummidichtringe / O-Ringe auf den beiden Öldurchflußbegrenzern links
und rechts außen sollten unbedingt gegen neue, originale oder
hochtemperaturbeständige O-Ringe aus dem Zubehörhandel getauscht werden.
An dieser Stelle nicht sparen, das muss sein !Auf keinen Fall
"irgendwelche" passenden O-Ringe verwenden, hier müssen
hochtemperaturbeständige O-Ringe rein !!!
Dann lieber die alten O-Ringe verwenden, solange die noch tauglich sind.
Keine Dichtmassen im Bereich der Kopfdichtung verwenden. Die
Temperaturen hält keine Dichtmasse aus!
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TOP-Markierung nach oben ;-)
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Gesäuberten, evtl. sogar geplanten
Kopf drauf, Nockenwellen rein
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Steuerzeiten beachten!
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Grafik aus dem Werkstatthandbuch bzw. dem
Kompendium
Steuerkettenspanner nur ansetzen und bestenfalls per Hand anziehen,
nicht jetzt schon nach Handbuch spannen!
Steuerkettenriss und kapitaler Motorschaden können die häufige Folge
sein!
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In "angegossener" Reihenfolge Muttern gleichmäßig anziehen, zuletzt auf passendes
Drehmoment festziehen
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Die zwei kleinen Schrauben am Steuerkettenschacht einlassseitig (hier zu
sehen) und die eine kleine Schraube auslassseitig (nicht im Bild) nicht
vergessen!
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Die instandgesetzten Verschlussstopfen einsetzen
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Ventildeckel mit innenliegender Gleitschiene montieren,
dann erst Steuerkettenspanner fertig montieren und Steuerkette spannen!
WICHTIG: Wird zuerst die Steuerkette gespannt, dann der Deckel montiert,
ist die Steuerkette im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Zerreißen
gespannt.
Das Resultat könnte dann so aussehen:
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Kapitaler Motorschaden, wahrscheinlich durch zu stramm gespannte
Steuerkette.
Da ist nicht nur die Steuerkette kaputt, da werden ganze Stücke aus dem
Motorgehäuse gerissen.
Auch die Ritzel auf der einteiligen Kurbelwelle zum Antrieb der Steuer-
und Ausgleichswellenkette werden beschädigt.
Krumme Ventile, beschädigte Kolben und Zylinderköpfe sind dann nur noch
Randeffekte, die auftreten können.
Resultat: Der Motor ist "Vollschrott", bestenfalls das Getriebe und ein
paar Anbauteile sind noch zu gebrauchen.
Siehe auch die Fotostory "Getriebe"
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Ventildeckel drauf
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Steuerkettenspanner fertig eingebaut und Steuerkette nach Anleitung
gespannt
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Einlass-Seite des zusammengebauten Motors
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Jetzt wieder alle restlichen Teile (obere Motorhalterung, Zündspule,
Vergaser, Auspuff, Tank, etc.) montieren.
Probelauf und Probefahrt, dabei auf Dichtigkeit prüfen)
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Ja, ist dicht ;-)
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Bikeportrait Michael's B mit TÜV
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Jetzt kann es auf die nächsten zehntausende Kilometer
gehen. Viel Spass! |
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